Full text: 1953 (0008)

luli 1953 
Seite 3 
*• 
Gewerkschaften und Produktivität 
Auszüge aus Reden aut der 36. internationalen Arbeitskonferenz 
Der Ruf nach Steigerung der Pro 
duktivität wird heute wehr denn je 
laut und droht nachgerade zum Schlag- 
1 wort zu werden. Auch die Gewerkschaf 
ten können und wollen sich der lor- 
derung nach Produktivitätssteigerung 
; n i c l t t verschließen. doch kann diese 
■ niemals Selbstzweck sein, sondern muß 
, erster Linie darauf ausgerichtet sein, 
: den Lebensstandard der Arbeitnehmer- 
; srhaft zu erhöhen. Sic kann sich nicht 
berauschen an astronomischen Produk- 
tionszahlen, wenn ihr nicht der gerechte 
Anteil am Sozialprodukt zuteil wird 
I ( s i e he auch „Um den gerechten Anteil 
am Sozialprodukt"). 
Wir bringen in den nachfolgenden 
\ Zeilen Auszüge aus Reden, die auf der 
Internationalen Arbeitskonferenz gehet!- 
1 t en wurden und die dem Begriff S ei- 
gerung der Produktivität den Inhalt 
geben, den wir als Gewerkschaften 
alleine akzeptieren können^ 
j Hehnann Patteet führte in seiner Eigenschaft 
als Vertreter des Internatiowlen Bundes Freier 
Gewerkschaften u. a. folgendes aus: 
Ps ist nicht das erste Mal, daß ich \on 
dieser Tribüne aus die Ansichten des Interna 
tionalen Bundes der Freien Gewerkschaften ver 
künde. Das bedeutet, daß dieser Bund nicht das 
erste Mal sein Interesse an der Tätigkeit der In 
ternationalen Arbeitsorganisation zeigt. Wir 
haben bei wiederholten Gelegenheiten unsere 
.feste Entschlossenheit bewiesen, mit Ihnen für 
'das gemeinsame Ideal, das uns beseelt, zusnm- 
Imensiarbeiten- Vielleicht ist es angebracht, 
heute nach dreijähriger Erfahrung einen allge 
meinen Ueberblic-k zu geben. 
Im Jahre 1950, wenige Monate nach der 
Gründung unseres IBFG schien es uns ange 
bracht. als junge Organisation von dieser allen 
internationalen Organisation der Arbeit zu ler 
nen. Ira Jahre 1951. nach einem Jahre nuf- 
Imerksamer Beobachtung, als unser IBFG schon 
j- mit großen Schritten vorwärts marschierte, 
überreichten wir die wenigen und bescheidenen 
allgemeinen Anmerkungen, die Ihnen bekannt 
f sind. Im Jahre 1952 äußerten wir auf Grund 
; unserer Erfahrungen und der Lehren, die uns 
| geworden waren, gewisse Befürchtungen und 
gaben einige Warnungen. Die Form und der 
Inhalt, die die Ereignisse in der Welt an nah 
men, schienen uns nicht im richtigen Verhält 
nis zu der Langsamkeit der Routine undlradi- 
•' tion zu stehen und ein kühneres Vorgehen 
»schien notwendig zu sein, um die Zukunft auf 
zubauen. 
Wir befinden uns ku Jahre 1953- Die V eit 
-eefeeiu* aufm atmen und möchte endlich auch 
Ptlen Sorgen entfliehen, die die politischen 
Schwierigkeiten und die wirtschaftlichen Kri 
sen verursacht haben. Aber zur selben Zeit 
geschieht das Unglaubliche, daß die großen 
Massen der werktätigen Bevölkerung, die lange 
Jahre hindurch eine politische Waffe und ein 
wirtschaftliches Element waren, dem seine Ver 
antwortlichkeit gegenüber der Menschheit stän 
dig vorgehalten wurde, zu einer Rolle zweiten 
Ranges verurteilt werden sollen, und es ereig 
nete sich das noch Schlimmere, daß man be 
absichtigt, die Internationale Arbeitsorganisa 
tion in diese Herabdrückung einzubeziehen, 
trotzdem sie das sprechende Beispiel dafür ist, 
daß es in der Welt auf der einen Seite Elend 
und Hunger und auf der anderen viel Egoismus 
und Verständnislosigkeit gibt. 
Im Namen der Millionen von Arbeitern, die 
hinter dem IBF'G stehen, lehne ich diese Ten 
denzen ab. Wir wollen die IAO im Gegenteil 
stärken und ihr erlauben, die Ideale der Er 
klärung von Philadelphia zu erreichen. 
Diejenigen, die Verantwortungsgefühl besit- 
.zen uud im guten Glauben handeln, haben un 
zählbare Gelegenheiten, das bei der Lösung der 
Hauptprobleme zu zeigen, die der Generaldi 
rektor uns unter dem Titel ..Die Probleme der 
Arbeit in der Welt“ vorlegt. Greifen wir aus 
ihnen die Frage der Produktivität heraus, 
trotzdem über sie bei jeder Gelegenheit soviel 
geschrieben und gesprochen und vor allem auch 
Mißbrauch getrieben wurde. Schon wegen "des 
letzteren befindet sich der Generaldirektor auf 
bestem Wege, als er die Probleme der Produk 
tivität mit den Idealen des Wohlstandes ver* 
band. Wir beglückwünschen ihn dazu und er 
klären, daß die Schlußfolgerungen des General 
direktors von größtem Interesse für die ge 
werkschaftlichen Elemente sind, deren Haltung 
in diesen Jahren sich fühlbar veränderte. Wenn 
in zahlreichen Ländern auch gewerkschaftliche 
Elemente sich früher einer Steigerung der Pro 
duktivität entgegenstellten, so war es, weil sie 
von der Anwendung der neuen Methoden eine 
ernsthafte Arbeitslosigkeit befürchteten. Diese 
Furcht ist nicht verschwunden, aber es ist ge 
zeigt worden, daß es möglich ist, mit Erfolg 
gegen die Entstehung von Arbeitslosigkeit zu 
kämpfen. Der Generaldirektor we-ist auf die 
Mittel dafür hin. 
Infolgedessen sind wir Arbeiter bereit zur Zu» 
sammeaiarbeit. um die Produktivität bei gleich 
zeitiger Politik der Vollbeschäftigung zu ver 
mehren und unter gewissen Bedingungen, wie 
der Beteiligung der Arbeitnehmer an den Ge 
winnen aus der Produktivitätssteigerung, 
Wir unterstützen gleichfalls den Generaldi 
rektor in seiner Betonung der lebenswichtigen 
Bedeutung einer engen Zuasmmenarbeit mit den 
Gewerkschaftsorganisationen hei der Steigerung 
der Produktivität, was auch die Ansicht der 
Mitglieder des Expertenkomitees ist, dessen 
Gutachten uns ebenfalls vorliegt. Leider kön 
nen uns diese Ansichten nicht genügen, denn 
in der Praxis weigern sich in gewissen Ländern 
die Arbeitgeber, mit den Gewerkschaften in der 
Durchführung der Produktivitätssteigerung zu- 
sammenzuarbeiten. Wir erwarten daher, daß 
bei der Behandlung dieses Problems auf dieser 
Konferenz aus den Grundsätzen sich praktische 
Taten entwickeln. 
In wenigen Tagen, unmittelbar nach Schluß 
dieser Konferenz, vereinen wir freien Gewerk 
schaften uns in Stockholm zu unserem Dritten 
Weltkongreß. Dort werden wir die in Genf 
getane Arbeit vervollständigen, indem wir die 
Maßnahmen und Initiativen für alle Länder er 
greifen, damit zumindest die Arbeitnehmer ihre 
Anstrengungen zur Aufrechterh.tltimg der IAO 
verdoppeln. Unsere Schicksale sind miteinan 
der verbunden. Unsere Ideale des Friedens und 
des sozialen Fortschritts sind die gleichen. Mit 
uns muß die IAO weiterhin in der Bestimmung 
des Marsches der Zeit vorwärtsgehen.“ 
Soweit die Ausführungen des Vertreters de.s 
IBFG zu dem Problem der Produktivitätssteige 
rung. das ohne Zweifel für unsere gesamte 
Wirtschaft von außerordentlicher Bedeutung 
ist. Daß aber dieses Problem ohne die Mit 
wirkung der Arbeitnehmerschaft nicht zufrie 
denstellend angepackt, geschweige gelöst werden 
kann, ohne daß durch die einseitige Behand 
lung ausschließlich vom Standpunkte des Un 
ternehmertums schwerste Erschütterungen des 
Soziallebens heraufbeschworen werden, bestä 
tigte unter anderen anläßlich der Tagung des 
Internationalen Arbeitsamtes in Genf in sei 
nem Jahresbericht der Leiter des Arbeitsam 
tes, David A. Morse. Das Kernstück seiner 
Ausführungen zum Produktivitäts-Problem ge 
ben wir abschließend unseren Lesern zur 
Kenntis: 
„Die Verbesserung der Produktivität bietet 
gewöhnlich Gelegenheit, den Lebensstandard zu 
heben. Sie führt aber nicht automatisch und 
unbedingt zu dieser Verbesserung, wenigstens 
nicht mit sofortiger Wirkung. Wenn wir sicher 
gehen wollen, daß eine verbesserte Produktivi 
tät nicht mehr schadet als nützt, müssen ver 
schiedene Voraussetzungen erfüllt seiu. Diese 
Voraussetzungen müssen sorgfältig untersucht 
und definiert werden. Die wesentlichsten, den 
ken wir, sind folgende: 
a) Die Durchführung von Maßnahmen zur 
Verbesserung der Produktivität sollte auf 
der Grundlage einer möglichst engen Zu 
sammenarbeit von Arbeitgebern und Ar 
beitnehmern vor sich gehen: ' 
b) die Gewinne einer verbesserten Produktivi 
tät sollten in gerechter Weise verteilt wer 
den: 
c) W irksame Maßnahmen sollten verhindern, 
daß die Verbesserung der Produktivität 
Arbeitslosigkeit zur Folge hat; 
d) Die Verbesserung der Produktivität sollte 
erreicht werden, ohne daß für den Arbei 
ter eine Belastung entsteht, die ihn mehr 
ermüdet. Ebenso sollte eine Gefährdung 
seiner Gesundheit und Sicherheit vermie 
den werden.“ 
iiiiHiiiiiiiiiifiifniiiimifüiitiiiiiiiiiiiimiimitiiiimiiitiiiimiiiiiimimiiiiniHHüifiifmiiiiii 
Entschliessung desRegional-Rates zum ProduktivitätspioMem 
Die Europäische Regional-Organisation des IBFG gelangte zu folgenden 
Schlußfolgerungen: 
1. Der Regionalst stimmt der Erfordernis einer Produktivitätssteigerung zur 
Verbesserung der sozialen Bedingungen der Arbeitnehmerschaft zu bei gleichzei 
tiger Sicherstellung eines hohen Beschäftigung»-Niveaus. Eine gewerkschaftliche 
Mitarbeit in der Kampagne ist jedoch unmöglich, wenn die Arbeitnehmerschaft 
aus einer Produktivitätssteigerung keinen direkten Nutzen zieht. 
-• Drr Regionalrat ist einstimmig der Ansicht, daß es keine Möglichkeit für 
eine positive gewerkschaftliche Mitarbeit gibt ohne eine wirksame Beratung mit 
den Gewerkschaften in allen Ländern, auf europäischer, nationaler, industrie- 
101' und betrieblicher Ebene. 
3. Der Regionalrat verurteilt die Haltung jener Regierungen und Arbeitgc- 
„ '.die dem Erfolg der Kampagne im Wege stehen, indem sie sich den grund 
sätzlichen und wesentlichsten Bedingungen für eine geeignete gewerkschaftliche 
Mitarbeit widersetzen. 
4. Der Regionalrat nimmt vom Beschluß Kenntnis,' daß die Kampagne für 
die Produktivitätssteigerung auf europäischer Ebene vom ERP-Gewerkschaftlichen 
Beratungsausschuß diskutiert werden soll und besteht darauf, daß auf dieser 
Ebene eine angemessene gewerkschaftliche Mitarbeit verlangt werden muß. 
3. Der Regionalrat nimmt Kenntnis von dem Beschluß, zwei Mitglieder für 
den Beratenden Ausschuß des Europäischen Produktivitätsamtes vom GBA zu er 
nennen und ist der Ansicht, daß für diesen Ausschuß befähigte Gewerkschaft»- 
' er treter vorgeschlagen werden sollen. 
iiiiiiiiiiiiiifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuHiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiinuiiiiiuiiiiiininimiiiiiiiiHiiiiiiHiiiiiiu 
Baudatlehen des Staates 
Bislang war es einem beachtlichen Kreis von 
Bau Interessenten überhaupt nicht möglich, an 
Baudarlehen mit tragbarer Zinsbelastung heran 
zukommen. Regierungsdarlehen an Einzel- 
bauende wurden bisher nur gewährt zum Wie 
deraufbau kriegszerstörter Bauten. Erstmalig 
im Nachtragshaushalt des Jahres 1952 wurden 
Mittel bereitgestelit, die Einzelbauenden zur 
Restfinanzierung ihrer steckerigebliebencn Bau 
vorhaben zur Verfügung standen. (Siehe auch 
„Arbeit“ vom Juli 1952). Diese Aktion zur 
Wohnbaufiuanzierung aus öffentlichen Mitteln 
wird nun durch den 
„Erlaß über die Gewährung von Dar 
lehen zur Schaffung von neuem Woha- 
rauin außerhalb des Wiederaufbaues“ 
vom 19. Mai 1953 (ABI. 1953 Nr. 23, S. 315) 
erheblich erweitert und auf alle Bauinteres 
sen ausgedehnt, soweit sie gewisse Vorausset 
zungen erfüllen. Auf die wichtigsten Bestim 
mungen des Erlasses vom ,19. 5. 53 weisen wir 
nachstehend hin: 
1. Für welche Zwecke können Baudarlehen ge 
währt werden? 
Darlehen zur Schaffung von neuem Wohn- 
raurn können gewährt werden, wenn 
a) durch Neubau, Ausbau, Umbau, Anbau 
oder Aufstockung mindestens eine selbstän 
dige Wohnung errichtet oder zu einer be 
stehenden Wohnung zusätzlich Räume ge 
wonnen werden, deren Schaffung einem 
dringenden Wohnraumbedürfnis entspricht 
b) der neugeschaffene Wohnraum nach Bau 
art, innerem Ausbau und Nutzungswert 
im Sinne der Nr. 5, Abs. (2) e) den Rah 
men des einfachen Wohnungsbaues nicht 
überschreitet, 
c) etwa 50 Prozent der Gesamtkostensumme 
für den W'ohntcil (ohne Grundstückska- 
sten) durch Eigenleistung und Eigenkapit 1 
nachweislich finanziert wird. 
2. Zur Ergänzung der Eigenleistungen •und 
des Eigenkapitals kann die Voraussetzung nach 
Abs. (1) c) auch durch Aufnahme eines au 
ßerstaatlichen Kredits erfüllt werden. 
3. Kosten für nicht dringend erforderliche 
Bauanlagen, Einrichtungen und Verbesserungen 
sind bei der Darlehensgewährmig nicht zu be 
rücksichtigen. 
4. Die Bewilligung von Darlehen ist auch zu- 
.lüssig, wenn sich in dem Gebäude nicht Wohn 
zwecken dienende Räume befinden, die Wohn 
fläche jedoch mehr als 70 Prozent der Nutz 
fläche des gesamten Gebäudes ausmacht, wo 
bei Kellerräume und Dachboden nicht in die 
gesamte Nutzfläche eingerechnet werden. 
5. Bei Bewilligung der Darlehen ist darauf zu 
achten, daß mit den bereitgestellten Mitteln 
ein möglichst großer Wohnraum ge winn erzielt 
wird. Vorzugsweise sind diejenigen Antragstel 
ler zu berücksichtigen, die den Rohhau ihrer 
Wohnhäuser erstellt und mit eigenen Mitteln 
finanziert haben. 
Nicht gewährt werden dürfen diese Darlehen 
zur Ablösung bereits von anderen Stellen ge 
währter Darlehen, etwa utn in den Genuß gün 
stigerer Belastungen zu kommen. Hier weisen 
wir auf die Zinszuschußnktion der Regierung 
hin, die bereits wiederholt besprochen wurde. 
2. In welcher Höhe kann das Darlehen gewährt 
werden? 
„Die Darlehnshöhe ist mit etwa 50 v. H. 
der Richtsätze zu bemessen, die die Regierung 
des Saarlandes für die Bewilligung von Wie 
deraufbaudarlehen für den einzelnen Wohnraum 
festgesetzt hat.“ 
Das heißt also, daß zur Zeit je zu erstellen 
den Wohnraum 250 000 Frs. gewährt werde« 
können. 
Werden demnach 6 Wohuräume erstellt, so 
kann der Bauherr in der Regel mit einem Dar 
lehen in Höhe von 1 500 000 Frs. rechnen. Die 
restlichen Baukosten muß er durch Eigenlei 
stungen bzw. Eigenkapital erbringen, wobei der 
Wert des Grundstückes als Eigenleistung nicht 
in Ansatz gebracht wird. 
Es ist durchaus möglich, daß zusätzliche 
Mittel von dritter Seite in Anspruch genom 
men werden, um dadurch etwaigeFinanzierungs- 
lücken-zu schließen, jedoch können diese nur an 
erster Stelle gesichert werden, wenn dadurch 
Regierungsdarlehen noch mit 80 Prozent der 
Baukosten oder 90 Prozent des für die öffent 
lichen Sparkassen geltenden Beleihungswertes 
des Gebäudes einschließlich des Bodenwerte« 
(Verkehrswert) gesichert bleibt, das heißt also, 
daß praktisch die Eigenleistungen mindestens 
20 Prozent der Baukosten betragen, müssen, da 
sonst die Beleihungsgrenzen nicht eingehalten 
werden können. 
3. In welcher Höhe ist das Darlehen zu ver 
zinsen? 
Die Zinssätze können je nach der Ertragslage 
des zu beleihenden Anwesens und unter Berück 
sichtigung der gesamten wirtschaftlichen Situa 
tion des Darlehnsnehmers in verschiedener Höhe 
festgelcgt werden. Sie dürfen nicht unter 2 Pro 
zent festgesetzt werden. 
4. Wo können die Darlehnsanträge eingcreirht 
werden? 
Die Anträge sind zu stellen: 
1. bei den öffentlichen Sparkassen, Kreis 
sparkassen. Stadtsparkassen, 
2. bei den Genossenschaftsbanken bezw. den 
Raiffeisenkassen. 
5. Welche Unterlagen sind beizubringen? 
1. Grundbuch- und Katasterauszügc. 
2. Lageplan. 
3. Baupolizeilich genehmigte Baupläne 
(bei Umbauten usw. muß aus den Planun 
terlagen der frühere Zustand ersichtlich, 
sein). 
4. Kostenvoranschläge mit Angaben der Mas 
sen und Einzelpreise. 
5. Erklärungen über die geplante Bewohnung 
und Vermietung des Hauses. 
Wir sind uns darüber ira klaren, daß bei un 
seren Lesern nach den knappen Angaben noch. 
Zweifelsfragen Auftreten werden. Die Haupt 
verwaltung steht zu näheren Auskünften den 
Mitgliedern zur Verfügung. 
Steigende Lebenshaltungskosten 
Kurzbericht des Statistischen Amtes 
Der Index der Gesamt-Lebenshaltungskosten 
der Stadt Saarbrücken ist von Mitte Mai bis 
Mitte Juni 1953 von 168,3 auf 170,4, also um 
2,1 Punkte oder 1,2 Prozent gestiegen. Die Er 
höhung ist im wesentlichen saisonbedingt. 
Im Rahmen der Ausgaben für die Ernährung 
haben sich im letzten Monat die Preise für Spi 
nat. Schweinefleisch, Butter, Eier und Salz - 
beringe erhöht. Entscheidend war jedoch die 
Erhöhung der Ausgaben für Kartoffeln, da erst 
mals der Preis für neue Kartoffeln eingesetzt 
wurde. Dem stand ein Preisrückgang für Blu 
menkohl, Spitzkohl, Vollmilch und Halbfett 
käse gegenüber. 
Insgesamt ergab sich eine Erhöhung der Er 
nährungsausgaben um 3,5 Punkte oder 2,4 Pro 
zent. 
Die Ausgaben für Bekleidung. Wohnung. Hei 
zung und Beleuchtung und \ erschiedenes blie 
ben unverändert. 
Die Meßziffern der einzelnen Verbrauchs 
gruppen sind aus der folgenden Uebersieht zu 
ersehen: 
M onat 
Meßziffern 
für 
über die 
■ (Januar 
Entwicklung der Kosten 
1948 = 100) . 
Ernährung 
Bekleidung 
Wohnung 
Heizung u. Verschiedenes 
Beleuchtung 
Indexziffer der 
samten Lebens 
haltungskosten 
April 1953 
Mai 1953 
Juni 1953 
149,1 
148.9 
152,4 
157.0 
157.0 
157,0 
331.8 
331.8 
331,8 
178,5 210,9 
179.0 212,5 
179.0 212.5 
168,2 
168.3 
170.4 
Die lÄcatecqemeUide teiÜ mit: 
Von der Kulturabteilnng der Einheitsgewerk 
schaft können noch einige Abonnements für di* 
Spielsaison 1953/54 abgegeben werden. Wir 
bitten die 1. Rate der bestellten Mieten bis spä 
testens 31. Juli 1953 auf der Hauptkasse ein 
zuzahlen. 
Für Ihre Gesundheit täglich . . . 
Neufang-Malibiet
	        
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