Mai 1953
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Was wir nicht verstehen!
Wenn es bei uns Koteletts gibt, sind
dieselben schon 4 Tage vorher angezeigt;
denn Koteletts kann man sich nur alle
paar Wochen sonntags einmal leisten. Da
bei hat natürlich noch jedes Kotelett ei
nen schönen Knochen, an dem man sich
immer noch eine zeitlang amüsieren kann,
Aber bei Dingen, die nun einmal selten
lind im Küchenzettel, fragt man mitun
ter. was sie kosten. Nun bekommt man
gesagt: das Pfund 300.— ffrs. Man gibt
sich dann zufrieden, weil man weiß,
daß man nicht jeden Tag 300.— ffrs.
für Fleisch ausgeben kann.
Jetzt ist Mai und wir machen Spa
ziergänge nicht in der Stadt, sondern
hinaus auf das flache Land. Dabei kom
men wir auch mit der Landbevölkerung
in Berührung und hören auch deren Kla-
f en, ü’ ?r das Zuwenigregnen in diesem
ruhling und über die schlechten Preise,
die der Landwirt für seine Produktion
erhält. Erstaunt ist man, wenn der Land
wirt sagt, daß er für das Schweine
fleisch Lebend-Gewicht den Preis von
115.— ffrs. für das Pfund erhält.
Dabei wird aber nicht das ganze Schwein
gewogen, sondern das Blut und der
Stich, das Herz, Leber, Lunge, Magen
usw., werden von dem Metzger, der das
Schwein kauft, nicht bezahlt. Wenn man
lieh dann die Differenz überlegt von
115.— bis auf 300.— ffrs. schüttelt man
den Kopf und fragt sich unwillkürlich,
wer bereichert sich hier in unverschäm
ter Weise. Der Bauer beschafft sich ein
junges Schwein, füttert dasselbe 6, 8
oder 10 Monate, hat neben seiner vielen
Arbeit das Risiko, daß das Tier eingeht
und bekommt dann sage und schreibe
115.— ffrs. für das Pfund und diejeni
gen. die das gemästete Schwein kaufen
und dasselbe detailliert- zum Verkauf
bringen, erhalten für das Pfund 300.—■
ffrs. Nun gibt es auch einige Teile, die
etwas billiger sind, das billigste, der
Bauchlappen für 220.— ffrs. das Pfund.
Wenn man die Arbeit und alles mitein
ander vergleicht, kommt man zu der
Überzeugung, daß dieser Fall beinahe
ans Kriminelle reicht. Wir fragen uns,
wo bleibt da die saarländische Preisbe-
Die Lebenshaltungskosten
(nach den Veröffentlichungen des Stati
stischen Amtes des Saarlandes)
Zeitraum
Indexzahlen
Januar 1948
= 100
Indexzahlen
Monats
durchschnitt
1950 = 100
Monatsdurch
schnitt 1950
118,9
100
1951
144,5
121,5
TJ
1952
166,5
140
Januar
1953
171,2
144
Februar
1953
171.4
144.2
März
1953
169.4
142.5
April
1953
168.2
141,5
hörde. Ga. 50 Angestellte und Beamte
dieser Behörde haben weiter nichts zu
tun, wie darüber zu wachen, daß daa
saarländische Volk nicht durch Preis Ä
Wucher geschädigt werden soll.
Ich gehe ein Stückchen weiter und
komme zu einem Bauer und frage was
bei ihm jetzt die Kartoffeln kosten. Die
Antwort: Der Zentner 800.— ffrs. Da
meine Winterkartoffeln alle sind, bin
Ich gezwungen, beim Händler in kleinen
Quanten zu kaufen. Für dieselben Kartof
feln, die ich bei dem Bauer für ÖOO ffrsJj
d. h. das Pfund zu 8.— : ffrs. bekomme,'
bezahle ich bei dem Kartoffelhändler im
saarländischen Industriegebiet 1800.-^
ffrs. bzw. 18.— ff rs . für das Pfund.*
Man muß sich da überlegen, ob es nicht
besser ist, jeden sonstigen Beruf an den
^agel zu hängen und Kartohfelliändler
zu werden. Diese Kartoffeln mit dem
Preisunterschied von 1000.— ffrs. pro
Zentner kann man 30 km entfernt von
der Stelle kaufen, an der man den ho
nen Preis zahlen muß. Was nützt dem
Arbeitnehmer seine Lohn- und Gehalts-
orderung, wenn der Staat auf der an-
eren Seite dem Preiswucher die Tore
offenläßt.
Was hier geschieht ist kein Geschäfts
gebaren mehr,' sondern Diebstahl am
Kunden»*
Entwicklung der Produktion und Lohnsummen
in verschiedenen saarländischen Industrien seit 1950
Monatsdurchschnitt 1950 = 100
Indexzahlen der Produktion 1 ) Indexzahlen der Lohrasuaunen *)
Industriegruppe 1950 1952 Industrie 1950 1952*)
1. Grundstoff- u. Produktionsgüter-
iudustrie
(Baustofferzeugende Industrie,
Draht-lnd., Elisenschaffende Ind.,
Chem. Ind., Glas-Ind., Säge-Ind.,
Papier-Ind.) 100 143
2. Investitionsgüterindustrie
(Elisen- und Stahlbau, Maschinen
bau, elektro-, fcinmech. u. opt. In
dustrie, Gießerei u. Röhren ind.) 100 141
3» Verbrauchsgüterindustrie
(Elisen-, Blech- und MetaUwaren-
Ind., Keramische Ind. u. Hohl-
glaserzeugung, Textil-, Beklei-
dungs- und Leder-Ind., Graphi
sches Gew., Schrauben-, Ketten-
und Federindustrie) 100 144
t) Mengenindices
(Preisschwankungen ohne Elinfluß)
*) Gesamtlohnsumme aller inva
liden versicherungspflichtigen
Arbeitnehmer
Die Tabelle bringt eine Gegenüberstellung
der Produktions-Indices auf der Basis Mjnate-
durchschnitt 1950 = 100 mit den Index-Zahlen
der Lohnsummen auf der gleichen Basis aus
gedrückt in Kaufkraft von 1950.
Wenn auch den für die Produktions-Statistik
aufgestellten Industriegruppen (Kurzbericht des
Statistischen Amtes Nr. IV/22 vom 23. März
1953) aus rein technischen Gründen (Einheiten
der Lohnsummen-Erhebungen des Statistischen
Amte») nur die Lohnsummen einzelner Indu
strien aus diesen Industriegruppen gegenüber-
gestellt werden konnten, so gestatten die Zahlen
doch einen Vergleich, da für die Lohnsnmmen-
Ausweisungen Industrien ausgewählt wurden,
die auf Grund der Zahl ihrer Beschäftigten und
der von ihnen getätigten Umsätze durchaus als
repräsentativ anzusprechen sind.
Wir stellen fest, daß die Produktion im glei
chen Zeitraum erheblich stärker gestiegen ist,
als die Lohnsummen. Wenn auch aus der De-
Eisenschaffende Industrie
100
134
Drahtindustrie
100
123
Baustoff-Industrie
100
128
Eisen- und Stahlbau
100
123
Gießereien
100
128
RöhrenindustrLe
100
128
Elisen-, Blech- und Metall-
waren-Industrie
100
145
Schrauben-, Ketten-, Feder-
Industrie
100
126
Holzindustrie
100
103
*) In Kaufkraft 1950
Index der Lebenshaltungsko
sten im Monatsdurchschnitt
1952 = 140 (siehe Tabelle
der Lebenshaltungskosten)
gression der Lohnkosten nicht ohne weitere«
exakte Schlüsse auf das wirtschaftlich gerecht
fertigte Ausmaß einer Lohnerhöhung gezogen
werden können, so dürfen wir doch die grund
sätzliche Feststellung treffen, daß die Industrie
sehr wohl eine Lohnerhöhung ahne Nachziehen
der Preise verkraften kann, es sich also bei
den Forderungen der Gewerkschaften auf Er
höhung der Löhne und Gehälter nicht um ein
bloßes Postulat, sondern um wohlfundierte An
sprüche handelt.
Daran ändert auch nichts die Tatsache, daß
sich Produktion der Saarwirtschaft ebenso wie
Auftragseingänge und Absatz zu Beginn diese«
Jahres rückläufig entwickelten — die Lohn-
Summen reagierten spontan fast im gleichen
Verhältnis —, und man kann besonders im Hin
blick auf den Rückgang der Rohstoffpreise im
vergangenen Jahre mit Sicherheit feststellen,
daß der größte Teil der Industrie schon im ver
gangenen Jahre durchaus in der Lage gewesen
wäre, höhere Löhne und Gehälter zu zahlen.
Hdjütaiakiindung schafft neuen Wohnraum
Die Entwicklung der Kapitalabfindung für Kriegsbeschädigte, Kriegshinter
bliebene und ihnen gleichgestellte Personen seit 1950.
Auszug aus einer Veröffentlichung von Oberregierungsrat Dr. Klaes, Ministe
rium für Arbeit und Wohlfahrt.
Durch das Gesetz zur Aenderung und
Ergänzung des Gesetzes über die ein
heitliche Regelung und Neufestsetzung
der Versorgungsgeblihrnissc der Kriegs
beschädigten, der Kriegshinterbliebenen
und der ihnen gleichgestellten Personen
usw. vom 27. 1. 1950 — ABI. S. 220
— ist die Kapitalabfindung für Beschä
digte und Witwen eingeführt worden.
Im § 7 des Gesetzes ist festgelegt, daß
die gemäß § 72 des Reichsversorgungs-
gesetzes zum Erwerb oder zur wirt
schaftlichen Stärkung eigenen Grund
besitzes zu gewährende Kapitalabfindung
für Beschädigte zwei Drittel der zuer
kannten Grundrente (also ohne Frauen-
und Kinderzulagen), für Witwen zwei
Drittel der Witwenrente umfassen kann,’
soweit diese Gebührnisse voraussicht
lich dauernd zu zahlen bleiben.
Der seit 3 Jahren laufenden Kapital-
abfindungsaktion kommt zweifellos eine
große soziale Bedeutung zu. Sie dient
m erster Linie der Beschaffung von
Wohnraum für die Opfer des Krieges.
Diese Maßnahme im ganzen gesehen hat
sich äußerst günstig auf die allgemoine
Bautätigkeit der Kriegsbeschädigten und
Kriegshinterbliebenen ausgewirkt und
den Wohnungsmarkt der Gesamtbevöl
kerung in vorteilhafter Weise beeinflußt.
In nicht unerheblichem Ausmaß wird
insbesondere in Althauhäusern Wohn
raum, der bisher von den mit einer
Kapitalabfindung bedachten Personen in
Anspruch genommen wurde, für einen
anderweitigen Verwendungszweck frei
und kann dem allgemeinen Wohnraum-
bedarf zugeführt werden. Daß die Ak
tion zur Förderung von Baumaßnahmen
für Kriegsopfer auch eine wertvolle Ar
beitsbeschaffungsaktion darstellt, an der
die Baustoffindustrie, das Bauhandwerk
aller Branchen usw. tcilnimmt, soll nicht
unerwähnt bleiben.
Es wurden bereitgestellt für die Kapi
talabfindung
im Jahre 1950
im Jahre 1951
im Jahre 1952
Insgesamt somit
200 000 000.— Fr.‘
450 000 000.— Fr.'
900 000 000.— Fr.*
1550 000 000.— Fr.'
Bis 31. Dezember 1952 waren insge-.]
sammt 1550 000 000.— Fr. für Kapital
abfindungszwecke bewilligt. Bis zu die
sem Zeitpunkt konnten mit der auf ge
wandten Summe 2980 Anträge auf Ka-!
pitalabfindung erledigt werden, und
zwar wurden 2217 Kriegsbeschädigte und
763 Kriegerwitwen abgefunden. Die Zahl
der im Zeitraum vom 1. 1. 1950 bis 31.
12. 1952 gestellten Anträge belief sich
auf 5500. Am 31. 12. 1952 lagen noch
^900 unerledigte Anträge auf Gewäh
rung einer Kapitalabfinduug vor und
mußten in das Haushaltsjahr 1953 über
nommen werden. Die Höhe der gewähr
ten Kapitalabfindungen bewerte sich je
nach der Höhe der der Abfindung zu
grunde gelegten Versorgungsgebührnisse
und dem Alter des Abzu findenden im
allgemeinen zwischen 285000.— Fr. bis
2 200000.— Frs.
Bemerkenswert ist, daß im Stadtbe
zirk Saarbrücken die wenigsten Bauvor
haben durchgeführt wurden, in der
Hauptsache wohl mit Rücksicht auf das
teure Baugelände. In den letzten Monaten
ist hier jedoch der Bau einer größeren
geschlossenen Wohnsiedlung der Kriegs
opfer in Angriff genommen worden, zu
der auch Mittel der Kapitalabfindungs-
aktion bereitgestellt wurden. Unter den
Landkreisen liegt der Kreis Saarlouis
an der Spitze, ein Umstand, der sich
daraus erklären dürfte, daß gerade die
ser Kreis am meisten unter den Kriegs-
zerstörungen gelitten hat und daß die
Wohnungsnot dort besonders stark in Er
scheinung tritt. Daß in den Landgemein
den eine besonders rege Bautätigkeit
herrscht, ist bekanntlich auch damit be
gründet, daß den Bauinteressenten in
den ländlichen Bezirken vielfach durch
Bereitstellung billigen Baugeländes ge
holfen werden kann, während in den
Stadtbezirken die Beschaffung von bau
reifem Gelände auch mit Rücksicht auf
die Bevölkerungsdichte im allgemeinen
auf größere Schwierigkeiten stößt.
Bei einer Gesamtbewilligung von
1550 000 000.— Frs. bis 31. Dezember
1952 diente die Kapitalabfindung zur
Durchführung von 1467 Neubauten, 362
Umbauten, 689 Hauskäufen, 261 Schul
dentilgungen und 233 sonstigen Zwecken,'
wobei allerdings zu bemerken ist, daß
die im Laufe des letzten Vierteljahres
1952 bewilligten Kajntalabfindungsbe-
träge naturgemäß noch nicht restlos in
Neu- und Umbauten umgesetzt werden
konnten. An Wohnungen wurden durch
Neu- oder Umbauten neuerstcllt 3102
mit insgesamt 11 733 Wohn räumen. Die
Zahl der Wohnungen, die durch llaus-
kauf, Schuldentilgungen usw. für Kriegs
beschädigte, Kriegshinterbliebene ge
wonnen wurden, beläuft sich auf 1783
mit insgesamt 8914 Wohnräumen.
Da die Kapitalabfindung im allge
meinen nur bei den 80—100 o/oigen Er
werbsgeminderten zur Total flnanzierung
eines Wohnhausneubaus ausreicht, sind
zur Durchführung eines Neubaus bei den
Beschädigten mit geringerer Erwerbs
minderung und vielfach auch bei Witwen
neben der Kapitalabfindung weitere Fi
nanzierungsmittel, Eigenkapital oder Ei
genleistungen, Darlehn usw. herauszu
ziehen. Hiervon ausgenommen sind in
der Regel Hauskäufe. die sich meist
schon unter Zuhilfenahme der den Ver
sorgungsberechtigten mit geringerer Er
werbsminderung gewährten Kapitalab-
findung tätigen lassen, soweit es sich um
den Erwerb eines Altbau-Wohnhauses
handelt, und zwar hier wiederum in der
Hauptsache um den Kauf von Einfami
lienhäusern auf dem Lande. Nach den
dem Arbeitsministerium vorliegenden Un
terlagen kamen mit der Kapitalabfindung
in Höhe von 1 550 000 000.— Frs. zum
Einsatz:
1) 861 145 000.— Frs. Eigenkapital und
Ei ^nleistungen der Versorgunesbe-
rechtigten
2) 294 475 000.— Frs. Mittel der Bau
sparkasse des Saarlandes
3) 189 077 000.— Frs. Regierungsdarle
hen aus Mitteln des Wiederaufbaues
4) 161 676 000.— Frs. Darlehen der Lan
des Versicherungsanstalt
5) 146 847 000.— Frs. Darlehen der Bau
genossenschaften einschl. der ge-
meinn. Siedlungsunternehmen wie
Ketteier-Vereine usw.
6) 139 780 000.— Frs.’Darlehen d. Kreis-
und Stadtsparkassen, sowie der son
stigen öffentlichen Kreditinstitute,
Geuossenschaftskassen usw.
7) 99 794000.— Frs. Arbeitgeberdarle
hen (Regie des Mines de la Sarre
usw.)
Insgesamt 1 893 794 000.— Frs.
Unter Einrechnung der Gesamtaufwen-
* düngen für Kapitalabfindungen sind
3 442 794000.— Frs. bei der Wobn raum -
Beschaffung für Kriegsbeschädigte und
Kriegshinterbliebene zur Verwendung ge
kommen.
Zur Finanzierung der sogenannten
Baukostenspitzen der von den Versor
gungsberechtigten mittels Kapitalabfin
dung finanzierten Bauvorhaben waren von
der Regierung im Haushaltsjahr 1952
weitere namhafte Mittel zur Verfügung
gestellt. Hierdurch sollten insbesondere
solche Bauvorhaben gefördert werden,
deren Fertigstellung infolge der gestie
genen Baustoffpreise wie auch der Bau
kostensteigerung allgemein von den
Kriegsbeschädigten und Kriegshinterblie
benen nicht vorgenommen werden konnte.
Die zusätzlichen Mittel werden in Form
gering verzinslicher Darlehn über die
öffentlichen Kreditinstitute, Sparkassen,
gegeben, wenn die im ursprünglichen
t’inanzierungsmittel zur Baubcendigung
nicht ausreichten.
Die Regierung hat durch die Einfüh
rung der Kapitalabfindung bewiesen, daß
sie entschlossen ist, denjenigen Männern
und Frauen durch Beschaffung gesun
den und ausreichenden Wohnraumes zu
helfen, die durch ihren Kriegseinsatz
Körperschädcn erlitten haben oder ihres
Ernährers beraubt worden sind. .Anderer
seits soll durch die Bewilligung von
Kapitalabfindung für Wohnbau?wecke die
Gewähr gegeben sein, daß die Wohnungs
fürsorge in wirksamer Weise auch auf
die heranwachsendcn Kinder der Kriegs
beschädigten und auf Kriegerhalbwaisen
ausgedehnt wird, deren gesundheitlicher
Zustand dadurch gebessert werden soll.
Wenn die Regierung den genannten Per
sonenkreis in ganz besonderem Ausmaß
in die- staatliche Wohnungsfürsorge ein-
bezogen hat, so ist außer den aufgezeig
ten sozialpolitischen Gründen der Um
stand maßgebend, daß die mit einer
Kapitalabfindung bedachten Personen
trotz Dienstbeschädigung und anderen
Er schwernissen beachtliche Eigenleistun
gen vollbringen. Vor allem bei den Bau
gemeinschaften der Kriegsbeschädigten,
den Baugenossenschaften und bei den
Ketteier-Vereinen arbeiten die Yersor-
sorgungsberechtigten im Regelfälle bei
der Erstellung der Wohnhäuser mit.
Die Regierung schenkt der Kapitalab-
findungsaktion Uir Kriegsbeschädigte und
Kriegshinterbliebene auch im Jahre 1953
ihr besonderes Augenmerk und hat daher
einen hohen Betrag für Kapitalabfin
dungszwecke, und zwar 800 Millionen
Frs. bereitgestcllt. Somit sind in die
sem Jahr ebenfalls die Voraussetzungen
für eine gesteigerte Bautätigkeit der
Kriegsbeschädigten und Kriegshinterblie
benen gegeben.