Seite 6
Februar/März J953
Wir zeigen "äb Samstag, den 7. März in unseren Schaufenstern
' - * sind Modeabteilungen die neuesten Modelle
der Frühjahrsmode I9S3
QflS KP US DER KLEINEN PREISE
PA SyAGE-KAUFHAUS
SAARBRÜCKEN V'.
! 907
Seit über 45 Jahren
ein Begriff für die
Herrenwelt
BHt« b«o«hten Sie unsere Ausstellungsräume.
Wir zeigen zum Saison-Auftakt
SPITZEN-ERZEUGNISSE
DER SAARLÄNDISCHEN
BEKLEIDUNGSINDUSTRIE.
SAARBRÜCKEN - Rathausstraße 3-5
Ja, in jedem Kathremerkörndien
steckt ein dicker, dunkelbrauner,
glitzernder Kern aus richtigem,
kristaflinischemRöstmafzkarameL
Der gibt dem guten Kathreiner
seinen besonders hohen Sehalt.
einepreisd
Damen*
Nachthemden
Jtaotte, prachtvoll«
pempadcnirmueter. "3HIH£
toit «la»tisdh«r Tallla # HI2S9
oder Gürtel, ab nur » WM
Damen<Chanmeute-
Unterkleid
Schöne Pastell f&röofi,
Damen-Chofmevse-
Garnltur
U.-Bock u. Schlüpfer,
prachtv SttdrtrSien.
nur
Damen-Strtimpfa
S m. großer Schlager,
-Seide mit Nylön
Verstärkt
Herren-Oberhemd
Li Perlt al, wunder-
StrelfMi-
Herren-Spordiemd
prachtvolle Schotten-
muater. mit Brust*
ta*ch« .... bw
Herren*
Selbstbinder
elegante Muster, eckt
P.hodia, . , ab nur
Herren-Schlaf an:
Paar nur
III
«IM
16SÜS
Elegante
Herrensocken «nff
fw^T 81 ^» 111 8äj ,0 smi 12a
Herren*
Ringel-Socken
m aummlz. (LeJrtM
Paar mi
Nyion-Strümpfe
hauche. Gewebe, JN HP
r*jr en p.„»«4SB
19S
machten. Die eigentliche Wirts oha ft jedoch ist
Auf einer gewissen Stufe stehengeblieben. Bed
•inem Kulturprogramm müssen dabei auch sol-
ehe Dinge beleuchtet werden, ohne jedoch die
Neuordnung der Wirtschaft als Fetisch zu
betrachten.
Denken wir an die Nazizeit, die nicht nur aus
es und SA bestand, sondern zugleich aua einer
Ueberbetonung eines Ordmungs- und Organisa-
gionsbegriffes, der heute noch im kommunisti
schen System maßgebend ist. Bei den Kapitali
sten ist die Maschine der alles bestimmende
Faktor, der Mensch hat keine Bedeutung. Die
Produktion ist ein Rechenexempel, und die
Rechnung muß stimmen. Diese Einstellung ent
hält eine Gefahr. Wir müssen unser Kulturpro
gramm aufbauen auf der Bedeutung des Men
schen, Ein schwedischer Fin&nzmimster hat ein
mal sehr gut gesagt: „Man wirft uns vor, daß
wir m unserer Sozialpolitik die oder jene Mög
lichkeit der Erweiterung der Produktion ver
säumen, aber unsere Sozialpolitik ist nicht an
die Zahlen der Produktion gebunden, sondern
an die Erhaltung des Menschen.“
Dieser Gesichtspunkt muß für ans maßgebend
sein und muß in einem Kulturprogramm ent
halten sein, der Begriff der Ordnung und Orga-
schen, vor allem in Deutschland, wo man im-
nisation, aber auch der Rücksicht auf den Men-
mer eine Tendenz zur Expansion hat.
Die schöpferische Pause
Ich komme jetzt auf etwas vollständig an
deres, waa sich im Grunde mit der heutigen
Form unserer Industrie stößt, das Problem der
schöpferischen Pause. In dieser Pause muß der
Mensch die Möglichkeit haben, sich vom Zwang
der Pflicht und vom Zwang der Ausübung ganz
bestimmter Dinge freizumachen, um in sich
selbst etwas reifen zu lassen. DU schöpferi
sche Pause ist natürlich an und für sich nur
dann schöpferisch, wenn den M«woben auch
das Material gegeben wird, mit dem »Tc et«..s
gestalten können. Lind hier kommen wir zur
Frage der Freizeitgestaltung, die auch für uns
Bedeutung gewinnen muß und gewinnen wird,
weil wir dadurch einen Teil der Zusammen
gehörigkeit entwickeln, die notwendig ist für
die Durchführung unserer Aufgaben. Hier müs
sen wir eines erkennen bei der Freizeitgestal
tung und der Schulungsarbeit, daß einmal
gesagt worden ist, die Liebe sei der Egoismus
zu zweit, die Familie der Egoismus zu
viert oder fünft. Dieser Familienegoismus
hat so eine gewisse Tendenz, im eigenen Fett
zu schmoren, um etwas zu entwickeln, was auf
das Gemeinschaftsgefühl einwirkt. Eis ist ganz
interessant, die Schriften der Utowisten zu le
sen, wo man schon überall versuchte, neue
Formen der Gemeinschaft zu finden, des ge
meinschaftlichen Essens, des Wanderns, der
Feierstunden usw., um diesen Familien igois-
mus auszuschalten, wo man versuchte, neue
Formen der Gemeinschaft zu bilden, um den
Einfluß der egoistischen Tendenzen etwas ab
zuschwächen. Wir müssen hier neue Wege fin
den auch für die Gestaltung der Feierstunden,
die wir durchzuführen haben. Hier können
wir ruhig sagen, daß wir uns auf dem Gebiet
des Gefühlslebens in einer Periode der ausge
sprochenen Barbarei befinden. Wenn man die
Impulse in einem großen Teil der Gemein
schaftsabende betrachtet, so iat es wirklich Bar
barei. Die Menschen sind zufrieden,, wenn sie
auf eine Stufe heran tergehm, wo die Kontrolle
ausgeschaltet werden kann. Das heißt also, man
findet Gefallen an der übelsten Form der Unter
haltung, man ist vergnügt an der blödesten Form-
des Gespräches, man findet die Gemeinschaft in
Formen, die keinen Gewinn bringen. Ich weiß,
das ist ein Punkt, Über den man nicht gerne
spricht, Eis »oll sich keiner etwas vormachen,
solange wir nicht auch auf diesem Gebiet zu
einer Form kommen, die dem Interesse wie
dem Gefühl etwas Wertvolles und Gutes bringt,
werden wir kein Kulturprogramm haben, wie
wir auch keine Kultur haben. Das ist auch
eines der größten Probleme unserer Zeit, daß
wir das, was zerstört worden ist, wenigstens
zu einem Teil wieder Herstellen wollen.
In der früheren Jugendbewegung hatte man
fast keine Veranstaltung, von der nicht etwas
übrig blieb, und trotzdem war man vergnügt,
auch verliebt, aber etwas Wertvolles war dabei,
was bei uns heute fast vollständig fehlt. Das
Ist ein sehr ernstes Problem. Fragt nur: was
singen wir heute? Wir haben das Singen ver
lernt, wir singen Schlager, moderne Schlager,
und diesen Schlagern fehlt das, was erst jeden
Humor wertvoll macht, nämlich der Ernst. Ich
weise hier auf Wilhelm Busch, Kästner, Tu
cholsky und andere hin, das waren auch humo
ristische Menschen, aber mit dem Emst als
Grundlage, und deshalb ist das, was sie sagten,
so wertvoll. Dort, wo rein oberflächliche Ge
fühle entwickelt werden, kann keine Bindung da
sein, und es ist eben dann keine Belebung und
keine Bereicherung und es ist keine Kulturar
beit, die man mit solchen Zusammenkünften
leistet.
Es ist interessant, es gibt zwei Extreme,
auch bei uns: den fachsimpelnden Kollegen,
der meint, auch auf geselligen Abenden fach
simpeln zu müssen, und sich um nichts ande
res kümmert und, ich will keinem zu nahe tre
ten, den blödelnden Lustigmaeher, der auf ge
wisse weitverbreitete Formen der Lustigkeit
zurückgreift, die fast immer dem Gebiet der
Dutzenderotik entstammen.
Gemeinschaftsabende
Ein Gemeinschaftsabend bedarf vielmehr der
Vorbereitung wie eine Mitgliederversammlung.
Wir müssen ein Programm erstellen, was nicht
immer leicht ist, und dabei müssen wir unsere
Spielgruppen dazu erziehen, sich bei solchem
Abenden einzusetzen, dabei braucht es sich
nicht immer um Hörspiele zu handeln. Ich
muß dabei an einen Besuch in einer kleinen
Stadt im Norden denken, wo man einen Tag mit
der Eisenbahn und sechs Stunden mit dem
Autobus fahren mußte, um sie zu erreichen;
dort sind die Leute auf sich gestellt, und e«
besteht eine ausgezeichnete Gewerkschaftsorga
nisation und eine Jugendorganisation. Man
hatte dort einen Abend mit eigenen Kräften der
Jugend aufgezogen, die das Programm aus sich
selber heraus gestalteten, dieser Abend war für
die jungen Menschen Erfüllung, und das eine
hing damit zusammen, daß sie wirklich auf sich
angewiesen waren. Wenn man dabei an den
Tingeltangel der Großstadt denkt, dort kommen
die Leute nicht mehr dazu, schöpferisch tätig
zu sein. Wir müssen wieder dazu kommen,
daß in der Jugend und den Bildungsgetnein-
schaften das Schöpferische wieder zu seinem
Recht kommt. Das braucht nicht immer erst
klassig zu sein, es muß aber wieder seine Be
deutung bekommen. Man muß versuchen,
Spielgruppen ins Leben zu rufen und ihnen
wertvolle Programme geben,
Nun noch ein paar Worte zur Frage des
Alkohols. Auch das ist ein unbeliebtes Thema,
denn mit dem Alkohol ist das so eine eigene
Sache. Alls wir neulich einmal von Düsseldorf
kamen, sind wir noch eingekehrt und trafen
einige Bekannte, u. a. den Direktor eines gro
ßen Werkes. In der Unterhaltung sagte der
Direktor u. a.: „Wenn ich einen Vertreter oder
Mitarbeiter einstelle, dann prüfe ich ihn auf
zwei Sachen, erstens wie er seine Spesen abrech
net und wie er sich verhält, wenn er Alkohol
getrunken hat, dann weiß ich Bescheid.“ Das
heißt also, daß Alkohol trinken und vertragen
gelernt sein muß. Wer das versteht, wird auch
mit dem Alkohol umzugehen wissen. In unse
ren Veranstaltungen sollte man vielleicht et
was mehr darauf achten, daß das Saufen nicht
verbreitet wird. Die Menschen wollen sich ver
gnügen, und der Alkohol ist eines der Mittel,
über die eigenen Hemmungen hinwegzukommen.
Bis zu einem gewissen Grade ist dies gut, es
kann aber auch gefährlich oder nachteilig wir
ken. (Schluß folgt)
Die
Gewerkschaft
schafft
für den sozialen
Fortschritt.
Arbeitet
alle mitl
❖
Verstärkt
die Reihen I
HmmmmiiiiiiiiiiiiiiHiiiiHifiimiimmfmiiimiiiimHiitmimiiiiimiiiiiiiiiifiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiHiiitiiHiiiiiiiiiüiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiHiKiifiiiiiiiiiiuiiimfrniviimi
Sieiyeitdec 'Umsatz - 9iahe Quaten
2,9 Millionen Franken
Im Toto 75
drei Gewinne mit J<
Ihre nächste Chance Nn Toto 77 am 7./S. März 1953
ÄnnahmescftEufi: Freitag, Ran 6. März, 18.00 Uhr