Februar 1952
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Metall- oder Hüttenknappschaft - eine Notwendigkeit
hi der saarländischen Metallindustrie
finden z. Zt. rund 74 0(M) Menschen Be
schäftigung. Sie stellt neben dem saarl.
Bergbau die Hauptindustrie des Saarlan
des dar. Nach Angaben des Statistischen
Amtes erreichte die Erzeugung in der
Metallindustrie im vergangenen Jahre
etwa die Summe von 120 Milliarden Fran
ken. Dem Metallarbeiter ist demzufolge
zugute zu halten, daß er in jenem In
dustriezweig beschäftigt ist. der den größ
ten Teil der Beträge aufbringt, die der
Staat benötigt. Aber man hat bis heute
gerad • den Arbeiter dieses Industriezwei
ges sehr stiefmütterlich behandelt, auch
insofern, daß eine für alle Betriebe ein
heitliche Saarhüttenknappschaft nicht exi
stiert. Zwar stehen Angestellten- und In-
validenvei ‘.herung zur Verfügung. Auf
der anderen Seite ist bekannt, daß ein
Arbeiter, um monatlich nur 10 000 Fran
ken Invalidenrente zu erhalten, rund 40
Arbeitsjahre haben muß. Wenn ein Ar
beiter bei Ehrhardt und Sehmer oder in
einer anderen Maschinenfabrik als hoch
wertiger Spezialarbeitcr beschäftigt war,
so erhält er zu den 10000 Franken nichts
hinzu, da dort nicht einmal eine Pensi-
onskasse besteht. Er erhält also aus einer
vierzig- oder fünfzigjährigen Tätigkeit,
in der es fast ein ganzes Menschenalter
seinem Betrieb gedient hat, 10 bis 12 000
Franken.
Aus diesem Beispiel ist zu ersehen, duß
in unserer Sozialgesetzgebung eine große
Lücke besteht. Es würde dem saarländi
schen Staat nicht besonders viel ausma
chen, wenn er liier eine Einheitlich -
k e i t zustande bringen würde. Zunächst
einmal soll als Grundlage die jetzt beste
hende ausgesprochene Ifiittenknappschaft
dienen. Nur die Dillinger, Burbacher, Bre-
baeher und Neunkirehener Eisenwerke
sind darin eingeschlossen. Die Leistungen
dieser sind noch schlecht. Es werden jetzt
pro Beschäftigter 1 Mark Steigerungsbei
trag gezahlt. Wenn also ein Hüttenarbei
ter 40 Jahre in Burbach, Brebach, Dillin
gen oder Neunkirchen auf der Hütte ge
arbeitet hat, kann er monatlich 4000.—
Franken aus seiner Knappschaft bekom
men. Dies ist augenblicklich der Höchst
betrag. Dazu muß man nun die Invali
denrente rechnen, so daß er insgesamt
etwa 14 000.— Franken monatlich erhal
ten dürfte.
Die Höchiingsche Pensionskasse hat ein
anderes System. Sie steht etwas günsti
ger als die Saarhüttenknappschaft, weil
diese Firma in den letzten Jahren 3000
bis 4<H)0 neue Arbeiter in ihren Betrieb
aufnahm, die erst nach fünfjähriger Be
schäftigungszeit Ansprüche an die Versi
cherung richten können. Es steht schon
fest, daß bei der Saarhüttenindustrie nur
Belegschaftsmitglieder eingestellt werden,
die unter dem 35. Lebensjahr stehen. Des-
ha.b sind auch die Pensionsansprüche, die
die Belegschaftsmitglieder stellen können,
sehr niedrig. Aus diesem Grunde hat diese
Kasse beschlossen, im Einverständnis mit
dem Betriebsrat und der Werksleitung,
daß man den Steigerungsbetrag auf zwei
staatlich garantierte Stundenlöhne pro
Arbeitsjahr festsetzen soll, so daß ein Stei
gerungsbetrag von 192,50 Franken für je
des geleistete Arbeitsjahr in Frage kommt.
D'r Pensionär, der etwa 40 Jahre lang
gearbeitet hat, kann alsdann etwa 8000
Franken monatlich beziehen. Diese Lei
stung ist an sich auch noch minimal, aber
wir wären schon zufrieden, wenn wir im
Durchschnitt die Leistungen unserer Ver
sicherung an diese Sätze heranbringen
könnten.
Es wurde im Landtag vorgeschlagen,
daß die in der Metallindustrie tätigen Be
triebe, soweit sie über 100 Beschäftigte
haben, in einer Versicherung zusammen-
geschlossen werden, die sich Saarlän
dische Metall- oder Hütten-
knappschaft nennt. Die Beiträge sol
len unterteilt werden. Im ganzen sollen 7
Prozent als Beiträge aufgebracht werden,
davon 4 Prozent vorn Arbeitgeber und 3
Prozent vom Arbeitnehmer. Das dürfte für
den Arbeitnehmer nicht weit unter dem
liegen, was er zur Saarhüttenknappschaft
oder zur eigenen Werkspensionskasse zu
zahlen hat. Es wäre erforderlich, daß der
Staat einen bestimmten Zuschuß leistet.
Dieser soll 34 Prozent der Gesamt
rente betragen. Der Zuschuß wird für den
Staat nicht besonders hoch: denn wir
stellen fest, daß im Bergbau die Beschäfti-
gungszeit des einzelnen Arbeitnehmers 25—35
Jahre, währenddem in der Metallindustrie
der Durchschnitt 35 bis 45 Jahre beträgt.
Also liegt die Invalidität in der Metallin
dustrie um 25 Prozent günstiger, Deshalb
braucht man auch den hohen Beitragssatz
von der Regierung nicht, und die Beiträge
brauchen auch dementsprechend nicht ge
staffelt zu werden.
Vor allen Dingen wäre auch zu wün
sche« — und das wünschen unsere Arbeit
nehmer heute — daß sie die Selbstverwal
tung hi den verschiedenen Institutionen
wieder bekommen. So wie früher die
Saarhüttenknappschaft aufgebaut war mit
Knappschaftsältesten, nüt einem Knapp-
schaftsvorstand, der die Verantwortung
gegenüber den Versicherten getragen hat,
so muß das auch heute bei der Saarhiit-
Der Gewarkschaftsausschuß lohnt jed*
Herabsetzung der Umsalzetauer für dia
Industrie einstimmig ab. Er wendet sich
auch mit aller Entschiedenheit gegen eine
freie Ueberkrssung von o/o des Indu
strieumsatzes an die Steuerschuldner tu
Zwecken der Investierung, was praktisch
eine Ermäßigung ist der Umsatzsteuer cwf
11/2 o/o bedeutet.
Auch der Gewerkschaftsausschuß ver
tritt (Üe Auffassung, daß zur Erhaltung der
Konkurrenzfähigkeit im franco-saarläudi-
schen Wlrtschaftaraum für die industriel
len Unternehmungen des Saarlandes weit
gehend Möglichkeiten zur Investierung ge
schaffen werden müssen, doch hält er
Investierungen aus Stauermitteln nur dann
für gerechtfertigt, wenn diese unter staat
licher Lenkung bei entscheidender Mitbe
stimmung der schnellstens zu schaffenden
Wirtschaftskammer, als der paritätisch
besetzten Spitzenorganisation der beste
henden Kammern, nach volkswirtschaftli
chen Gesichtspunkten erfolgt.
Mit der gleichen Entschiedenheit wendet
sich der Gewerkschaftsausschuß gegen
ied« Mehrbesteuerung der Konsumgenos
senschaften und FÜlalbetriebe, da hier
durch Infolge der Ueberwälzung der Um
satzsteuer in erster Linie der Haushalt des
„kleinen Mannes“, d. h. also das Gros
der saarländischen Bevölkerung belastet
würde.
Die Sondersteuer ist für die Konsumge
nossenschaften umsomehr abzuiehnen, da
es sich bei diesen keinesfalls um mehr-
stujfire Handelsunternehmen handelt, son
dern diese nachweisbar, wie die konkur
rierenden Unternehmen des Einzelhandels,
den größten Teil ihrer Waren über den
tenknappschaft werden. Aber soweit die
Selbstverwaltung möglich ist, muß sie
durch die Versicherten garantiert und
durch die Versicherten ausgeübt werden,
Diese Metallknappschaft ist ein Erfor
dernis, und sie würde die Arbeitnehmer
schaft in der Metallindustrie des Saar
landes zufriedenstellen. In jeder Beleg
seh aftsversammlung werden die Funktio
näre aufgefordert, dafür einzutreten, daß
eine derartige Versicherung geschaffen
wird, weil die derzeitigen Renten von der
Arbeitnehmerschaft abgelehnt werden. Die
Metallarbeiter die 56, 66, 67 Jahre alt
und noch älter sind, bleiben immer noch
im Betrieb, weil sie Angst vor der Pen
sionierung haben. Das größte Mißbeha
gen. daß seine körperliche Konstitution
schwächer wird, daß er bald arbeitsun
fähig wird und weiß, daß er bald aus
steigen muß und einen grauen Lebens
abend vor sieh sicht.
Im Hinblick auf diese Situation und
wegen der Bedeutung der Metallindustrie
müssen sich die Verantwortlichen darü
ber im klaren sein und dafür sorgen, daß
für diesen großen Teil unserer Arbeitneh
merschaft eine günstigere Versorgung
Platz greift. Die Vereinheitlichung inner
halb einer eigenen Knappschaft bietet au
ßerdem auch den Vorteil, daß dem Ar
beiter im Falle des Erliegens eines Be
triebes die Ansprüche nicht verloren-
gehen. R. R.
saarländischen Großhandel beziehen,
also für die Preiskalk ulailon in steuerli
cher Hinsicht die gleichen Voraus Setzun
gen gegeben sind.
Dar Gewerkschaftsausschuß erwartet
von Regierung und Landtag, daß sie sich
ihrer Verantwortung gegenüber der saar
ländischen Volkswirtschaft bewußt sind
und den Forderungen der Gewerkschaften
äks den Vertretern der saarländischen Ar
beitnehmerschaft Rechnung tragen.
*
Während der Debatten in der erwähn
ten Landtagssitzung präzisierte auch Köil.
Wacker den gewerkschaftlichen Stand
punkt zu der Gesetzes Vorlage. Er wand
te sich gegen die Ausführungen des
Wirtschaftsmmisters und stellte u. a. ehe
Forderung heraus, daß der Arbeitneh
mer in Zeiten der Hochkonjunktur an der
Produktionssteigerung mit Anteil haben
soll, statt dessen wolle die Regierung
und die CVP-Fraktion den Arbeitneh
mer mit höheren Steuern belasten, wäh
rend das Großkapital Steuervergünsti
gung erhält. Man sei durchaus nicht ge
gen Investierungen, aber man verlange
Garantien. Eine steuerliche Belastung der
Verbraucherschaft zugunsten der Groß
industrie sei nicht tragbar. Was wir
wallen ist eine Wirtschaft, bei der der
Arbeitnehmer im Mittelpunkt stehe.
Was die Reg erring aber mit dem neuen
Umsatzsteuer;;® setz erzielte, sei das Ge-
-steil von Preisreduzierung und das io
einer Zeit, da aPe Regierungen bemüht
rfid, den staatliche ! Machiappcn at da
für einzusetze i, die Preise nicht in die
Höhe treiben zu lassen.
Umsatzsteuergesetz angenommen
Die Gewerkschaft nahm Stellung
in der Landtags sitz ung vom 1. Feb- nahm der Saar kindische Landtag in
namentlicher Abstimmung nüt 29 gegen 16 Stimmen das Umsatzsteuerge-
setz bi Zweiter Lesung an. Das Gesetz sieht die Erhöhung der Umsatzsteuer für
die Konsumvereine von 2 auf 2,5 Pro ze it vor, während die Umsatzsteuer für
die Industrie von 2 auf 1,5 Prozent reduziert wird. Diese Vorlage die eine wei
tere Versteuerung der Konsumgüter mit sich bringt, sofern das Gesetz end
gültig verabschiedet wird, hatte ün Parlament lebhafte Debatten ausgelöst. Vor
der Beratung hatte sich der Gewerkschaftsausschuß der Einheitsgewerkschaft
mit dieser Umsatzsteuernoveile befaßt und folgende Stellungnahme herausge-
g eben:
I. V. Nahrung und Genuss :
Generalversammlung in (Vierzig
Kameraden
Wir sind von einem Stamme
Und zieh» an einem Strang.
Wir schüren eine Flamme
Und singen einen Sang:
Kameraden!
!m Gleichtakt wiirht’ger Hämmer
Geschmiedet wird die Treu’.
Uns stärkt in Glut und Dämmer
Das Tatwort, stolz und frei:
Kameraden!
In langen Wechseljahren
Wächst die Verbundenheit.
Wir teilen die Gefahren.
Sind eins in Leid und Freud’:
Kameraden?
Der Niedertracht zum Schaden,
Der wackeren Tat zum Lohn,
Slehn wir als Kameraden
In he ßer Arbeitsfron!
K am eraden !
Von A. Korn, Diilingen
In dem bekannten Ausflugsort ,,Tocksberg
Vierzig 1 "* führte kürzlich der Ortsausschuß!
.Vierzig des I. V. Nahrung und Genuß der Ein
heitsgewerkschaft seine fällige Jahresgencral-
versammlung durch. Versammlungsleiter Koll.
Bios lies die Berichterstatter der einzelnen Be
triebe: für die Zigarettenfabrik ,,Polo“ Koll
Winter, für die Zigarettenfabrik „Fuchs“ Koll.
Bauer, für die Brauerei Kollege Bertv, zu
Worte kommen. Sie machten Ausführungen
über die im letzten Jahr geleistete Gewerk
schaftsarbeit.
Die Wahl des ersten Vorsitzenden erfolgte
geheim, bei der der Kollege Bies (Polo) wiede
rum die absolute Mehrheit auf sich vereinigen
konnte. Im übrigen änderte sich an der gesam
ten Zusammensetzung des alten Vorstandes
nichts. Als Vertreter der Jugend wurde ledig
lich zusätzlich der Kollege Sellen mit allen
Stimmen gewählt.
Der Vorsitzende des Ortsausschusses der E. G.
Kollege Heins, übermittelte die Grüße sämtli
cher Industrieverbän-de des Kreises und faßte
in kurzer, prägnanter Form die Ereignisse der
letzten Wochen zusammen. Er wies die Vers.-
Teilnehmer auf die unmögliche Haltung der
Regierung zu ihren eigenen Bedien'teten hin
und appellierte an die Kollegen des I. V. Nah
rung und Genuß, sie mögen im Ernstfall nie
wankelmütig werden. Das Jahr 1952 dränge
auch innenpolitisch zur Klärung. Wohl sei an
der Tatsache der parteipolitischen Neutralität
der E- G. nicht zu rütteln. Andererseits müsse
aber allen Parteien — ganz gleich welcher Rich
tung — die sich gegen die ureigensten Interes
sen der Arbeitnehmerschaft stellen, der Kampf
angesagt werden.
Der Beifall der Teilnehmer bewies die posi
tive Einstellung zu den Forderungen der Eln-
hei tsgewerkschaft.
Ein gemütlicher Teil, der bestimmt auch dia
Gewerkschaftsarbeit gefördert hat, beschloß die
sen für alle Teile zufriedenstellenden Abend.
I. V. Graphik:
Außerordentlicher
Delegiertentag
Am Samstag, den 22. März 1952,
um 14,30 Uhr findet im Lokale
Würtemberger Hof, Saarbrücken,
Mainzer Straße 107 (Straßenbahn
haltestelle Lessingstr. — Linie 1 bis
4 und 10) ein
Außerordentlicher Delegiertentag
statt.
Tagesordnung:
1. Eröffnung des Deiegisrtentages
2. Wahl der Leitung
3. Referat: Aktuelle Gewerk
schafts fragen
4. Beratung des neuen Satzungs
entwurfes
5. Neuwahl des Vorstandes und
des Verbandssekretärs
6. Festsetzung der Diäten
7. Verschiedenes
Unter Punkt Verschiedenes werden
u. a. die evtl, eingehenden Anträge
behandelt. Anträge müssen schrift
lich bis spätestens am 10. März
1952 bei dem Verbandsvorstand
eingereicht sein.
Der Verbandsvorstand
i. A.: Hammerschmidt
Die FeimalzeiliiBg wird gefordert
Der Ortsverein Merzig des 1. V. Graphik
führte am 26. Januar seine diesjährige
Hauptversammlung durch. Nach der Eröff
nung gedachten die Teilnehmer, die aus
Merzig, Mettlach und Beckingen zahlreich
erschienen waren, dem verstorbanen 1.
Vorsitzenden des Verbandes, Anselm
Stärk. Der 1. Vorsitzende des Ortsvereins,
Darimont, erstattete Bericht über die im
vergangenen Jahr geleistete Gewerk
schaftsarbeit. Zahlreiche Neuaufnahmen
seien zu verzeichnen gewesen. Stärk habe
vor seinem Tode noch erreicht, den so not
wendigen Manteltarif unter Dach und Fach
zu bringen. Insgesamt sei in dem Jahre
eine 30o/oige Lohnaufbesserung erfolgt
Auch für die weiblichen Beschäftigten in
dem Berufszweig sei vieles erreicht wor
den. Die Stelle des 1. Vorsitzenden des
Gesamtverbandes sei durch den plötzli
chen Tod des Anselm Stork verwaist. Der
Delegiertentag müsse baldigst durchge
führt werden und es sei erfreulich, daß
der Kollege Hammerschmidt als 2. Vor
sitzender bis dahin die Geschäfte wahr-
nimmt.
Nach den Berichten des Kassierers und
der Kassenrevisoren wurde dem Vorstand
Entlastung erteilt, worauf der gesamte bis
herige Vorstand wiedergewählt wurde.
Der Kollege Hammerschmidt referierte
ausführlich über Verbandsfragen und kam
auf die mißliche wirtschaftliche Lage im
Graphischen Gewerbe zu sprechen. Es sei
IttHHIHttHtHWMtlHmHlHfHHWmiHHHHIH
Df* Arbeitskammer
ist Euere ölfentlich-rechtliche
Vertretung - Ihr bestimmt
die Zusammensetzung
Wählt die Kandidaten der
Einheitsgewerkschaft
Sie garantieren Erfolge
vieles zu beanstanden, besonders daß die
Regierung und die Regie des Mines teil
weise ihre Drucksachen in Frankreich her-
steilen lassen. Zur schlechten wirtschaft
lichen Lage trage dann außerdem noch
das Nichterscheinen eines Teiles der frü
heren Heimatzeitungen bei. Aus durch
sichtigen Gründen sei man gegen die Wie
dergenehmigung, solange sei auch keine
Pressefreiheit an der Saar gewährleistet.
Die zahlreichen Bemühungen des Verban
des um die Wiedergenehmigung hätten za
keinen Erfolgen geführt. Der Maschinen
park in den Betrieben müsse nach wie
vor unterhalten werden und die Drucker
müßten teilweise in anderen Berufen ar
beiten. In der Bundesrepublik sei man m
dieser Hinsicht schon bedeutend weiter.
Viele bekannte kleinere Zeitungen seien
vor langer Zeit wieder erschienen. Etwa
900 Tageszeitungen würden in der Bundes
republik herausgegeben; in dieser Zahl
seien die zahlreichen Wochen-, Monats-
und Fachzeitschriften nicht enthalten. Hier
im Saarland wisse man, worum es geht.
Darum kann die Wiedergenehmigung der
Heimatzeitungen nur durch entschlosse
nen Kampf erreicht und bei gegebener
Zeit müsse zu diesem Schritt auf ge rufen
werden.
Im Anschluß an diese Ausführungen
übermittelte der Vorsitzende des Ortsaus
schusses, Kollege Heins, die Grüße dar
übrigen Ortsvereine. Er nahm zu aktuellen
Tagesfragen Stellung. Ganz entschieden
lehnte er die Bildung von Richtungsge-
werkschaften ab. Die Einheitsgewerk
schaft sei der einzige Garant für den so
zialen Fortschritt an der Saar. Man müsse
sie verteidigen wo man nur könne.
Nach dem Schlußwort des Kollegen
Hammerschmidt begann der gemütliche
Teil, der sich bis in die späten Abend
stunden ausdehnte.