Full text: Evangelisches Wochenblatt (28.1901)

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a21 Postverzeichnis. - XXVIII. Jahrgang. VOPreis pro Quartal 50 & Ins.Gebühr pro 3spaltige Zeile 20 &F Auflage rooo 
Ar. 44. Saarbrücken, den 3. November IOOI. 
* 
c.)e Evangelisches Bundeslied. 
Zum Reformationsfeste. 
Frisch auf in Gottes Namen, 
Du deutsches Volk und Land, 
Das Wort, den Gottessamen, 
Bewahr in treuer Hand! 
So lang hast du's behalten 
Mit Ehr' und Ritterschaft — 
Drum wacker wie die Alten! 
Gott geb dir Siegeskraft! 
Ihr evangel'schen Männer, 
habt eines Löwen Mut, 
Als wahren heils Bekenner, 
Voll reiner Herzensglut! 
Was Gott uns einst verliehen, 
Dafür nur eines wagr! 
Kein Faudern, Wanken, Fliehen 
her, her! Frisch, unverzagt! 
Ihr evangel'schen Frauen 
Nach alter deutscher Ärt 
Wollt still die Hausburg bauen 
Die uns den Ruͤcken wahrt. 
Tobt draußen im Gelände 
Die heiße Geisterschlacht, 
So hebt die Beterhände 
Daheim in treuer Wacht! 
Ihr Alten all und Jungen, 
Reich, Arm, Hoch und Gering, 
Ein Band hält uns umschlungen 
Ein Fiel gilt, Ein Beding: 
An Gottes Gnad gebunden, 
Von allen Menschen los; 
In Lieb als Unecht erfunden, 
Im Glauben frei und groß; 
So laßt uns stehn zusammen, 
Herz, Hand in einer Reihl 
Die Morgenröten flammen, 
Erhebt das Feldgeschrei: 
hie Gott mit uns allwegen! 
Hie Christus held und Hort! 
Herr, schenk uns Sieg und Segen 
Halt uns bei deinem Wort! 
Seid eingedenk! 
Ebr. 13, 7: Gedenket an eure Lehrer, die euch 
das Wort Gottes ge agt haben, welcher Ende 
schauet an, und folget ihrem Glauben nach. 
8 a, gedenket! Wo irgend im Laufe des Jahres ein 
* Fest die Gemeinde sammelt, da ist, recht ver— 
3 standen, dies immer die Mahnung, die es auf 
seiner Zunge trägt. Feste sind nichts anders als 
die Gedenktage der großen Thaten Gottes, mit denen er 
seinen Namen in der Welt verherrlicht hat, auf daß 
seinem Namen gedienet werde. Schon als er das erste 
große Jahresfest, das Passah, in Ifrael einsetzte, hat er 
gesagt: „Wenn euch eure Kinder werden fragen: Was 
habt ihr da für einen Dienst? sollt ihr sagen: Es ist 
das Passahopser des Herrn, der vor den Kindern Israels 
überging in Aegypten.“ Und sonderlich unfer heutiges 
Reformationsfest, der Gedenktag der großen Zeit, wo der 
lebendige Gott und Heiland, wie einst aus den Tempel— 
trümmern das Buch des Gesetzes, so das Wort seines 
Nach einem alten Liede bearbeitet von M.Evers. 
Lebens aus dem Schutt menschlicher Irrtümer wieder 
hervorgebracht und auf den Leuchter gestellt hat, ruft mehr 
als sonst, nachdrücklicher als ein anderer Tag der ganzen 
evangelischen Christenheit zu: Gedenket! 
Ja, gedenket an die Lehrer — an die, welche Gott zu 
seinen Propheten berufen hat, daß sie sein Wort ver— 
kündigten, — an den Mann, der aus den Gewissens— 
kämpfen in der Klosterzelle als ein Sieger im Glauben 
in Jesum hervorgegangen und der ganzen feindlichen 
Welt mutig widerstanden und einer ganzen Welt Lehrer 
geworden ist; — der uns das Wort Gottes nicht bloß ge— 
sagt, sondern in unserer Muttersprache gegeben hat. An 
seine Mithelfer gedenket, die mit dem Worte ihrer Pre— 
digt, mit der Arbeit ihrer Forschung, mit der Weisheit 
ihres Rates das Evangelium des Friedens allenthalben 
zegründet und gefördert haben. Aber gedenken sollen wir 
an sie nicht als an die Menschen zunächst, sondern als 
die Werkzeuge Gottes, deren er in seiner großen Barm— 
herzigkeit sich bedient hat, um unfserm Volke die Seg— 
nungen seines Wortes wieder zuzuwenden, des Wories
	        
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