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2421 Postverzeichnis.
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IIII. Jahrgang.
Hreis pro Quartal 50 Inf. Gebühr pro 3spaltige Zeile 20
Saarbrücken, den 13. Oktober
—*
Auflage 7000
— We
ibel. gedruckt und gierig verschlungen. Sieh dich vor, was du
der Wert der Bihel liesest. In vielen steckt ein sühes Gift, das die Herzen
nd Jesus sprach: Wie liesest Du? Lue. 10, 20. uit unlauteren Gedanken, mit unreinen Bildern oft schon
die jugendliche Einbildung erfüllt. Und andere predigen
Spott und Haß gegen alles Heilige und Göttliche. Sie
wirken wie die Zange des Arzies: sie wollen den Glauben
aus den Seelen reißen. Lege sie bei Zeiten aus der Hand:
Glaube verloren — alles verloren, Friede und Heil in Zeit
und Ewigkeit.
Ihr Eltern, was lest ihr für Bücher? Müßt ihr sie
bergen vor den Kindern? Habt ihr acht auf die jugend—
lichen Herzen? Wundert euch doch nicht, wenn die Kinder
eurem Beispiele nach heimlich hinter dem Rücken das füß⸗
verderbliche Gift einsaugen. Doch wehe, wer einen der
Kleinen ärgert.
Jugend, was liesest du? Wieviel junge Gewissen,
schuldlose Herzen haben schändliche Bücher, die zahllos
vie Giftsporen durch die Welt fliegen, zu Grunde ge—
richtet. Schande allen, die ihre Feder in den Dienst der
Bemeinheit stellen.
Nimm und lies. Sprich nicht, ich habe keine Zeit
— auch nicht für jeden Morgen ein paar Verse, einen
goldnen Spruch ins Tagewerk zu nehmen? Du hast
keine Lust.
Nimm und lies. Samme!t euch wieder zur Haus—
andacht um die Schrift. Sie ist des Hausgenossen Leit—
stern; des Familienlebens Segen. Laß ihre Botschaft
dein persönlichstes Eigentum werden.
Nimms dir zum Stecken und zum Stab
Halts fest in Händen bis zum Grab
Das schlage auf, das schlage du
Erst mit des Sarges Deckel zu.
Amen.
en Grund zu dem lieblichen Gleichnis vom Sama
8* riter hat ein kurzer, aber bedeuiungsvoller Auf—
tritt zwischen Jesus und einem Scriftgelehrten
gegeben. Der letztere will dem Herrn auf den
Zahn fühlen, ob er wirklich ein Meister der Schriftkunde
sei; vielleicht will er auch eine Bestätigung für seine An—
sicht über das „Selig werden“. Kurzum, er stellte die
Frage: „Was soll ich thun, daß ich das ewwige Leben er—
erbe?“
Der Mann lebt in der Schrift, er sucht Gott zu er—
fassen. Auf die prüfende Frage: „wie liefest du?“ weiß
er sofort Bescheid.
„Wie liesest du oder was liesest du?“ Wir wollen
dabei stehen bleiben.
Du altes teures Buch, wie mußt du dich in unsern
Tagen mißachten lassen. Wir wollen unsere Vorväter
nicht besser machen und frömmer als sie waren; aber es
gab viel bibelfestere Leute unter ihnen als unter dem heu—
tigen Geschlecht. Ja, wenn die Schrift die sichere An—
leitung gäbe zum Reichwerden, oder wie man' am besten
seine Zeit mit Vergnügen totschlägt oder gar ein un—
fehlbares Mittel gegen das leibliche Sterben enthielte,
dann sollte sie wohl den Ehrenplatz im Hause einnehmen.
Aber nun bezeugt sie, wie Paulus dem Agrippa, daß
das Heil unseres Lebens nicht bestehe in Genüssen, Er—
werben, Besitzen. Sie redet von Sünde und Gericht; von
dem Heiland, in dessen Nachfolge die Seele Friede ge—
winnt. Den Wert des Lebens setzt sie dahin fest, daß
ein Menschenkind ringe um die Gemeinschaft Gottes; sie
macht ihm Mut zu glauben an des verföhnten Vaters
Liebe. Aus ihr quillt die Kraft des heiligen Geistes, die
Herzen von Grund aus erneuern und zuͤm Siege über
alle sinnlich-sündigen Triebe führen kann. Mit einem
Wort: die heilige Schrift giebt die volle, runde Antwort
auf die Frage: „Was kann ich thun, daß ich das ewige
Leben ererbe?“ Ich weiß dir keinen bessern Freund als
die heilige Schrift. Sie täuscht und trügt nicht. Laß
dich beschämen von den Brüdern in Oesterreich. Versorgt
uns mit neuen Testamenten, so geht ihr Ruf. Ergreifend
der Ausspruch eines alten evangelisch gewordenen Pro—
fessors: nur mit Thränen kann ich bezeugen, daß ich
endlich im Evangelium gefunden habe, wonach ich solange
gesucht.
Und ihr — seid ihr so satt geworden, daß ihr die
Schrift auf dem Spind verstauben laßt? Es wird viel
gelesen in unsrer Zeit. Wir tadeln nicht, daß ihr zur
Zeitung greift und erfahren wollt, wie es in der Welt
zugeht. Vergeßt nur nicht darauf zu achten, wie es in
der Welt eures Herzens aussieht. Viel Bücher werden
O. I.
So muß es kommen.
Von M. Eitner.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Im Vorgarten stand Anna Gabler. Sie trug ein
Kleid, nach städtischem Schnitt gemacht, aber doch ganz
einfach und dunkel. Ihr schönes, blondes Haar war in
dicken Zöpfen aufgesteckt.
Der Bauer mußie es sich gestehen, daß es kein Wunder
war, wenn ein junger Mann das Mädchen gern mochte.
Doch fort mit solchen Gedanken!
Anna erblickte ihn, und eine leichte Röte überzog ihr
meist blasses Gesicht.
„Grüß Gott!“ sagte sie freundlich.
„Schönen Dank!“ entgegnete der Bauer und wehrte,
als Anna ihn einlud, in das Haus zu kommen. „Ich
hab' blos ein paar Worte mit dir zu reden. I‘, unler