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421 Postverzeichnis. —
Ar. 32. Saarbrücken, den 11. August LIPGI.
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O selig KGKaus —!
selig Haus, wo man dich aufgenommen, J O selig Haus, wo man die lieben KUleinen,
H Du wahrer Seelenfreund, Herr Jesu Christ, Mit Händen des Gebets ans Herz dir legt,
Wo unter allen Gästen, die da Kommen, Du Freund der Kinder, der sie als die Seinen
Du der gefeiertste und liebste bist, Mit mehr als Mutterliebe hegt und pflegt,
Wo aller herzen dir entgegenschlagen Wo sie zu deinen Füßen gern sich sammeln,
Und aller Augen freudig auf dich sehn, Und horchen deiner süßen Rede zu
Wo aller Lippen dein Gebot erfragen Und lernen früh dein Cob mit Freuden stammeln,
Und alle deines Winks gewärtig stehn! Sich deiner freun, du lieber Heiland du!
O selig Haus, wo Mann und Weib in einer, O selig Haus, wo Unecht und Magd dich kennen
In deiner Liebe eines Geistes sind, Und wissend, wessen Augen auf sie sehn,
Als beide eines Heils gewürdigt, keiner Bei allem Werk in einem Eifer brennen.
Im Glaubensgrunde anders ist gesinnt, Daß es nach deinem Willen mag geschehn.
Wo beide unzertrennbar an dir hangen Als deine Diener, deine Hausgenossen,
In Lieb und Leid, Gemach und Ungemach, In Demut willig und in Liebe frei,
Und nur bei dir zu bleiben stets verlangen, Das Ihre schaffen, froh und unverdrossen
An jedem guten, wie am bösen Tas! In kleinen Dingen zeigen große Treu!
O selig Haus, wo du die Freude teilest,
Wo man bei keiner Freude dein vergißt!
O selig Haus, wo du die Wunden heilest
Und aller Arzt und aller Tröster bist,
Bis jeder einst sein Tagewerk vollendet
Und bis sie endlich alle ziehen aus
Dahin, woher der Vater dich gesendet,
Ins große, freie, schöne Vaterhaus. Karl Johann Philipp Spitta, 1801 - 1859.
In Christo.
1. Joh. 2, 3--5. An dem merken wir, daß
wir ihn kennen, so wir seine Gebote halten.
Wer da sagt, ich kenne ihn, und hält seine Gebote
nicht, der ist ein Lügner, und in solchem ist
eine Wahrheit. Wer aber sein Wort hält, in
olchem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen.
* Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind
in doppeltes Leben ist es eigentlich, welches der
Christ lebt. Das eine ist das äußere, natürliche,
wie es alle Wesen auf Erden führen. Das steht
darin, daß er ißt und trinkt, ruht und arbeitet, sich freut
und weint; sein Anfang ist die Wiege, und sein Ende ist
das Grab. Und das andere Leben ist das innerliche, ewige
Leben, von welchem Paulus sagt, daß es verborgen ist mit
Christo in Gott. Das steht darin, daß ein Christ dem
Wort und der Liebe seines Gottes nachtrachtet, daß er
alles Böse und Unlautere in seiner Seele zu bekämpfen
sucht, daß er den Weg zum ewigen Leben zu gehen versucht,
ob er es erreiche. Das ist das Leben, von welchem der
Herr sagt, daß es darin Kraft und Inhalt habe, daß seine
Jünger den Vater, daß er wahrhaftiger Gott sei, und den
er gesandt habe, Jesum Christum erkennen. Aber nicht
so soll es sein, daß ein Christ diese beiden Leben neben—
einander lebt, etwa des Wochentages jenes und des Sonn—
tags dieses, etwa in Thaten und Worten jenes, und in
Bedanken dieses. Nein, das ewige soll das natürliche
durchdringen und heiligen, und alles, was wir thun mit
Worten oder mit Werken, sollen wir dem Herrn thun und
nicht den Menschen. Das ewige Leben soll das Mark und
der Saft des Baumes, und das irdische sollen die guten
Früchte sein. Und wie der Heiland in die Welt gekommen
ist als das Licht, das da alle erleuchtet, die in diese Welt
kommen, so gilt es uns auch, daß, wie er ist, also auch
wir in dieser Welt sind. Kennen wir ihn, so ist das Lichi
in uns, und wenn es von uns auch nicht die ganze Weit
durchstrahlen kann, so kann und soll es doch unsere Welt
erleuchten.
Woran also läßt sich das merken, mein Christ? Woran
kannst du sehen, ob du ihn kennst? Sieh, nicht daran,
ob dein Herz brennt, wenn seine Liebe dir geschildert wird