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2421 Postverzeichnis
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iII. Jahrgang. — Preis pro Quartal 50 . Ins..
Saarbrücken, den 13. I8ar
⸗eilo 20 5. Auflage «80
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Das Licht der Welt.
Joh. 8, 12: Ich bin das Licht
der Welt.
5 sie Zukunft ist dunkel. Jesns giebt ein helles
ER Auge. damit du klar deinen Weg erkennest.
ESErspricht: Wer mir will nachfolgen, der
wird nicht wandeln in Finsternis Erkenne klar deinen
Weg — dazu ist vor allem nwötig, daß auf deinen
Weg die Klarheit Christi lenchte. Laß dir einen
erprobten Rat geben: gestalte Christi Bild dir aus,
so gut du immer kannst. Lies fleißig, wie die
Evangelisten es nach dem Leben beschrieben, wie es
in den Aposteln sich abgespiegelt hat.
Und mit diesem Christusbilde im Auge deines
Geistes wird es dir unmöglich sein, einen Weg zu
wandeln, auf welchem von seiner Klarheit kein Strahl
leuchtet. Es will in der verborgensten Herzenskammer
ein unreiner Gedanke aufsteigen — nein, sagst du,
mein Herr und mein Heiland, du weißt, daß ich dich
lieb habe! Es will ein Wort über deine Loppen,
ein faules, ein streitbares — nein, sagst du. du mein
Heiland mahnst mich ja: habt Salz bei euch und
habt Frieden bei euch! Du setzest den Fuß an zu
einem Schritt, der von dem schmalen Pfade weicht
— nein, nein, sagst du, und tkrittst schnell in die
heiligsten Fußipuren, die es giebt. Deine Hand greift
zu einer Last, die Christus nicht getragen, zu einer
Luft, die Christus nicht gebilligt hat — die Welt ist
mir gekreuzigt durch ihn, und ich der Welt, ich lasse
fahren, was ihr angehört. O wie sicher wandelt sich's,
wenn die Klarheit Christi ins Auge leuchtet!
Erkenne klar diesen Weg, dazu ist zum anderen
nötig, daß du wie Christus deines Berufes gewiß seist.
Kein Athemzug, den Christus gethan, kein Worf, das
er gesprochen, kein Werk, das er verrichtet, wat außer⸗
halb seiner Seudung „Meine Speise ist die, daß ich
thue den Willen deß, der mich gesandt hat, und
vollende sein Werk.“ Warum fahren denn die
Menschen so unruhig umher, warum machen sie sich
so viele Sorgen um morgen und übermorgen? Sie
sind ihres Berufes nicht gewiß. Es giebt Menschen,
die haben übermäßig in ihrem irdischen Berufe zu
schaffen, aber den himmlischen haben sie nicht erfaßt.
Es giebt andere, die möchten des Himmelreichs nicht
fehlen, aber auf der Erde fassen sie nicht kecht an—
Ist jemand unter uns, der zu vielgeschäftig ist: Eins
ist not! Ist jemand, der nicht weiß, was er thun
soll: Laß dich dingen in den Weinberg! Es hat
einer gesagt: Unser ganzes Leben ist nur ein wieder
kehrender Geburtstag der Ewigkeit — wir sollten
darum den Tag heiliger und freudiger begehen! Ja,
wir sollten unseres Beruses vor Gott gewiß sein.
Die Zukunft st dunkel. Jesus giedt dir ein heun;
Auge — ein Auge, in welches der Morgenglanz der
Ewigkeit leuchtet. „Wer mir nachfolgt,“ sagt dee
Herr, „der wird das Licht des Lebens haben.“
„Mehr Licht!“ so hat ein großer Dichter gerufen,
als das Auge im Tode sich dunkelte, damit ihm das
Leben nicht schwände. Wir baben Licht genug, wenn
unser Auge nur eimältig war, es aufzurehmen! Es
wird das Sterben im neuen Jahr nich aufhören.
Aus dem Leserkreise werden manche von der irdischen
Wallfahrt abgerutsen werden. Vestelle dein Haus,
denn du mußt steronn; heute, so du Gottes Stirme
hörst, verstocke dein Herz nicht. Die Zeit ist dir
gegeben, damit die Kwigkeit dein werde, aber die Zeit
ist kurz. Die Seele spricht: „Nur noch ein Jahr,
Herr, das sei ganz dein eigen!“ Der Herr antwortet:
„Es sei, doch wird das Jahr gar schnell sich neigen!
Drum mach' den Tag,. den Tag dir recht zu eigen!“
O wie hell ist das Aug in den Morgenglanz der
Ewigkeit gerichtet, wenn du sprechen darfst: „Löse,
erstgeborener Bruder, doch ein Nuder deines Schiffleins,
laß mich ein in den sichern Friedenshafen zu den
Schafen, die der Furcht entrücket sein! O wie bald
kannst du es machen, daß mit Lhen unser Mand
erfüllet sei! Du kannst durch des Todes Thüren
träumend führen und machst uns zuf einmal frei!“
Aber ob wir zu dieser Freiheit in diesem Jahre
noch nicht berufen werden — Morgenglanz der
Ewigkeit leuchtet dennoch ins Christenleben herein.
Haben wir's nicht wieder in den Weihnachtstagen
erfohren? Waren wir nicht über den Jammer der
Zeit emporgehoben in die zukünftige Welt? Die
Erde, senkt sie sich nicht hinab, der Himmel, that er
sich uns nicht auf? Dein und mein Leben, war es
nicht ein Funken in der Flamme, ein Lied im Chor,
ein Glied am Leib, hineingefügt in das Leben der
Liebe, sei es im Hause, oder in der Frenndschaft, oder
in der Geweinde? Und dies Leben, hört es auf,
wenn der festliche Tag aushört? Nimmermehr. wer
an Christum glaubt, der hat das ewige Leben. Wer
ihm nachfolgt, der hat das Licht des Lebens. Wir
wollen uns zusammenschließen auch im neuen Jahr,
immer inniger, immer lauterer, die wir seine Er—
scheinung lieb haben. Wir wollen uns der Gnade
freuen und die Welt in Liebe nötigen zum Beken tnis!
Wie haben sich die Leute so lieb! wie find sie so selig!