Full text: Evangelisches Wochenblatt (13.1886)

mittel in reichlichem Maße zur Verfügung stehen, während die 
gesuchten Anleihen von den genossenschaftlichen Darlehnskassen 
dicht im ganzen Vereinsgebiet gewährt werden können. Der 
Vorstand des Vereins gegen den Wucher hat seine Mitglieder 
durch ein Schreiben von den vorstehend mitgeteilten, bisher er⸗ 
reichten schoͤnen Erfolgen in Kenntnis geseßt und fordert die 
Vereinsmitglieder auf, grade jetzt, angesichts dieser Erfolge, alle 
Kräfte anzuspannen und nicht nachzulassen in der unausgesetzten 
Ueberwachung der hekannten wucherischen Ränke, in der Be— 
lehrung der ländlichen Berölkerung und in der Unterstützung 
der soliden Kreditsucher. Insbesondere werden alle Mitglieder 
gebelen, auf den Weinkanj nach wie vor ein wachsames Auge 
u haben und inbezug darauf namentlich auch die entlegenen 
einen Orte zu überwaäͤchen, um von allen etwa vorkommenden 
Fällen sofort den Vorstand oder den in den verschiedenen Ge— 
genden ernannten Vertrauensnännern des Vereins mündlich 
oder schriftlich Anzeige zu erstatten. So hat der Verein wäh— 
rend seines fünfmonatlichen Bestehens weit mehr geleistet, als 
man erwarten durfte. Mögen denn die Erfolge seiner segens— 
reichen Thätigkeit an andern Orten, wo die gleichen Verhältnisse 
hen wie sie hier vorhanden waren, uir Nacheiferung an— 
wvoöornen 
sestlich geschmückten Saale des Herxn, Schaum, wo du Ehren 
des scheidenden Herrn Pfarrers ein Festessen veranstaltet war. 
derr Pfarrer Lich nock von Dudweiler de zuerst in er—⸗ 
zreifenden Worten unseres hochverehrten Kaisers, worauf das 
died „Heil Dir im Siegerkranz“ angestimmt wurde. In ge— 
veihter Stimmung folgten nun Reden auf Reden, die dem 
Mittelpunkte des Festes galten. Auch pyr zeigte sich auss neue, 
daß Eintracht und Friede die Hebel sind, welche gegenseitige 
Liebe und Ächtung erzeugen, züm Wohle und Segen unserer 
Bemeinde. Sie Liebe und Wchabtums, die sich Herr Pfarrer 
Spieß durch sein leutseliges Wesen in der hiesigen Gemeinde 
zrworben, fichert ihm aüch in der Ferne ein treues Andenten. 
Peöge es ihm vergönnt sein, solche Ernte auch in seiner zu⸗ 
künfugen Gemeinde zu halten. Ju dieser Hoffnung rufen wir 
ihm und seiner Familie noch ein herzliches Lebewohl zu. H. 
— (Rösmisches.) Der jesuitischen Zeitung, welche sich 
„Germania“ neunt, sind die Lutherdenkmäler und Lutherkirchen 
sehr anfstößig. Darun berichtet sie mit Behagen, daß das Luther— 
denkmal in Verlin an die Stelle des frühern Galgens treten 
solle. Das ist für sie eine Freude. Die zweite Freude besteht 
darin, daß das Lutherdenkmal in Dresden auf demselben Plabe 
zrrichtet ist, wo der Kanzler Crell nach zehnjähtiger Gefangen⸗ 
chaft 1601, wegen Einschmuggelung des Calvinismus, enthauptet 
wurde. Die „Germania“ berichtet seine harte Behandlung und 
einen frommen Tod mit vieler Umständlichkeit, um zu beweisen, 
daß auch die Lutheraner die Ketzer blutig verfolgt haben. Sie 
hergißt nur eins, Während die heutigen Evangelischen solche 
Bluͤtgerichte entschieden verwerfen, versetzen, die heutigen Katho⸗ 
siken einen blutigen Ketzerrichter, wie den spanischen ihen 
Peter Arbues, unter die Heiligen. Sie hätten Luther schon 
längst gern am Galgen und n dem Schaffot gehabt: nun g 
schieht ihnen doch wenigstens eine kleine Genugthunug. Wer 
offene Augen hat für die geschichtliche Wahrheit, der merkt wohl, 
daß Luther nicht durch den Platz geschändet, sondern daß der 
Platz durch Luther zu Ehren gebracht wird, gleichwie das Kreuz 
Juf Golgätha Christuam nicht geschändet hat, sondern u 
Fhristum in der ganzen Welt zum Ehrenzeichen geworden ist. 
Luͤther ist ührigens alle Zeit ein Geaner der blutigen Ketzer 
zerichte gewesen. 
(Abschiedsfeier.) Am 13. d. Mis. abends ver— 
anstaltete der evangel. Kircheüchor zu Bildstock in Gemeinschaft 
mit dem Gesangverein Germania einen Fackelzug, an welchein 
sich in lobenswerter Weise freiwillig die Bergkapelle unter Lei— 
tung ihres Dirigenten beteiligte. Es galt, dem Herrn Pfarrer 
Spieß, welcher zehn Jahre lang seines Amtes in hiesiger Ge— 
meinde in Treue und Segen gewaltet hat und durch die Beru— 
fung nach Breslau in einigen Tagen uͤusere Gemeinde verläßt, 
vor seinein Scheiden sich dankbar zu erweisen für alles Gute 
und Edle, das derselbe in liebevoller und aufopfernder Weise 
geschaffen hat. Vertranen und Liebe war sein Wahlspruch, Ver— 
trauen. Liebe und Hochachtung hat derselbe geerntet; dies be— 
wies die große Teilnahme der hiesigen Einwohner, ohne Unter— 
schied der Konfession. Nachdem der Festzug an der Wohnung 
des Gefeierten angelangt war, spielte die Berglapelle ein Musik⸗ 
stuck und darauf wechselten die beiden Vereine mit ihren Liedern 
ab, die in schönster Weise vorgetragen wurden. Die Bergkapelle 
spielte hierauf das Lied: „Es ist bestimmt in Gottes Rat“, und 
dann ergriff Herr Lehrer Wagnex das Wort und dankte in 
herzlichster Weise im Auftrage unserer Gemeinde dem Herrn 
Pfarrer Spieß für sein mühevolles und segensreiches Wirken. 
Tief ergriffen dankte Herr Pfarrer Spieß in herrlichen Worten 
allen Anwesenden für diesen Beweis der Liebe und Anerken— 
nung. Hierqguf versammelten sich die Vereine bei Herrn Die— 
drich, um während des Vortrages schöner Lieder und Musikstücke 
ein Glas auf das Wohl des Gefeierten und dessen Familie zu 
leeren. Am nächsten Abend vereinigte sich ein großer Teil der 
Linwohner von Friedrichsthal und Bildstock in dem schönen und 
— 
n der. 
Rpist.: 1. Thessal. 4, 147. 
Abends. 
Sonntag, Psalm 2, 1222. 
Montag, Math. B, 14-29. 
Dienstat Joh. 17. 12. 8. 
Pittwo n „17. 92-18. 
Donnerst. - 17, 6. 
Freitag. 5 Math. W, 30 8. 
Sannktfag. 27., 12219 Psalm 121. 
— . — ——— 2 
berg. 10 Uhr. — Neunnkirchen. Obere j 
Goltesdienste. Kurche 10 uhr: Pfr. Riehn Dbere Kirche Wochengottesdien ste. 
J hß Uhr: Pfr. v. Scheven. — Wellesweiler. Neunkirchen. Dienstag, den 23. März, 
Reministere, 21. März 1886: 10 ühr; Pfr. Holthöfer aus Pferdsfeld. — ee Futn Whner Andacht im Vereins 
—A —— id bigc⸗ dee e Elverederg. —** den 25. März 
Zitmolsf. Schloßlirche d Uhr: Pfr. Fennen riern10 ühr? Sug. ꝰ3 Uhr: u ühr abends neen 
—— J I * 
Schloßtirche, 2, ühr; Pir. Engel. Et pjr Pre Schumaun ——— 10 Uhr: — B. Maͤnn 
Jehann. 10 Uhr; Phr. Ihse. 2ühr: Prr beHfr. Fosmann. — gerthaus. d ühr: — 37 D 
docner. — Et ürnugl.id ühr, — r n. üte Su dbe ete Pfr. Simon. 
4 0 
Sup. Zillessen. — Sulzbach. r: r. 5 * 8 gt): .Wagner. 
Wagner. lor. Uhr: Hülsspr. Ebert. 11240 Rönigsgeburtstag, 22. März 1886: Dudweiler. Freitag, den 26. Ptrz, 
Uhr Geichte und Abendmahl): Pfr. Wagner * abends 6 Uhr e een 
VDn ee e uhe Prt Troiters Reunkirchen. Untere stirche 10 Uhr: Pfr. psr Lichnoc. 
hausen. 16 lihr: fr. Lichnok. — Scheidt Kiehn. Trier. Am 24. März, 6 Uhr (Passions⸗ 
10 Uhr: Pir. FTrommershaufsen — Elverße Trier. Alz Uhr: Div. Pfr. Hoffmann. prediat: Suv. Klein. 
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