verden Agenten, für den Kleinverkanf Verschleißer angestellt.
Der Bundesrat beßimmt den Tarif für den Rohbranntwein,
—
piritus betragen soll. Die bisherigen Privatbetriebe werden
ausreichend entschädiat. Damit üst eine Vorlage von ähnlicher
Tragweite wie seiner Zeit das Tabakmonopol geschaffen, und
wenn etwas „bluten“, stärker herangezogen werden soll, so ist
s jedenfalls hesser der Branntwein als der Tabak, der doch ein
veit unschädlicheres Genußmittel ist. Das Reich kann dadurch den
Konsum dieses Getränkes regeln und gewinnt eine Einnahme—
guelle durch Beseitigung des Zwischenhandels, die nach vorjich—
liger Schähung auf etwa 359Mill Ad veranschlaat wird. Das
rentrum war van vornherein ein Gegner auch dieses Monopols,
schon darum. wen ihm jede Befestigung des Reiches und Stär—
ung seiner Hülfsqueilen widerstrebt, und auch die Teutsch-frei—
innigen hatten sich noch vor dem Bekaunmzwerden der genaueren
Bestimmungen ihm angeschlossen und sich wieder auf den Stand—
unkt des Verneinens gestellt. So wenig das weiterflhrt, eben—
o einseitig wäre auch solchen weitgreisenden Maßregeln gegen—
iber das bloße urteilslose Ja-Sagen, und so wird es nun dem
Reichstage obliegen. seine Stellung dazu zu nehmen und eine
sachverständige Prüfnug vorzunehmen.
Auch unser Landtag tritt am 14. d. Mis. in Thätigkeit.
Seine rechte Seite hat sich erheblich verstärkt. Die konservative
Partei zählt 129, das Centrum 10) die nationalliberale E8, die
ireikonservative 65, die freisinnige 43. Polen 15 Mitglieder.
Besonders wichtige Vorlagen stehen nicht in Aussicht, von loka—
er Bedeutung werden die über den weiteren Ausbau des Eisen—
dahnnetzes gemachten Vorschläge sein, von denen für unsere
Hegend die Aufschließtug des Hochwaldes und Hunsrückens von
»esonderem Interesse ist. Im ganzen zeigt es sich auch beim
preußischen Landtag, wie der Schwerpunkt des öffentlichen Lebens
uf das Reich und seine Vertretung übergegangen ist.
Der Papst ist über die ihm vom Fürsten Bismarck über—
ragene uünd von ihm jetzt zu Ende geführte Vermittlerrolle
natürlich sehr erfreut gewesen. Er hat ihm seinen höchsten Or—
den verliehen und deuselben mit einem sehr verbindlich und
chmeichelhaft abgefaßten Schreiben begleitet, aus dem zugleich
eine Hoffnung, daß ihm für die Zukunft eine noch größere
„Freiheit“ des Handelns gewährt, d. h. daß ihm der Kirchen—
staat werde zurückgegeben werden, hervorleuchtet. Wie viel
Wandel und Wechsel ist in diesen Dingen doch seit jenem Brief—
vechsel zwischen Kaiser und Papst im Jahre 1873 eingetreten!
Es ist begreiflich daß der ultramoutanen Presse nach solchen
Vorgängen der Mut gewaltig gewachsen ist und sie selbst die
Wiederherstellung des Kircheustaates nicht mehr für unmöglich
hält. Doch wird sich das Rad der Weltgeschichte nicht zurück—
drehen lassen und der Protestantismus, gegen den jetzt die römi—
schen Einflüsse anstürmen, ist gleichfalls eine geschichtlich gewor—
dene und mit innerer Notwendigkeit aus denm Gewissen heraus
erwachsene Geistesmacht, die sich nicht so ohne weiteres besei—
tigen läßt, wie man das anf jener Seite sich wohl so oft den—
en, mag. Im Gegenteil läßt sich wohl erwarten, daß auch
iele gleichgültige Protestanten aufwachen werden, je mehr ihnen
die von Rom ausgeworfenen Netze sichtbar werden. Möchten
nur recht viele unter denen, die so freudig das Fest des Kaisers
nit begangen haben, sich ihn auch in der unwandelbaren Treue
Jegen ihr Bekeüntnis und die evangelischen Glaubensgrundlagen,
Juf denen sein Fühlen und Wolleu ruht, zum Muster nehmen!
In Fraukreich hat der auf 7 Jahre wiedergewählte Prä—
ident G'revy stin Ministerinm gewechselt und Freycinet wie;
her an die Spitze desselben gestellt. Uebrigens ist jene Wahl
ͤr den Frieden Europas und unsere Beziehungen zu Fraukreich
nützlicher, als wenn ein französischer Prinz das Staatsruder iu
die Hand bekommen hätte, der dem fortdauernden Kriegsruf
ehen Deutschland und der mit unverminderter Stärke fort—
lühenden Revanchelust noch weit weniger hätte widerstehen
znnen. Dabei sind die inneren Zustände in jenem Lande nichts
Heniger als rosig und erfreulich. Die „Times“ hat den franzö—
ischen Republikanern ein düsteres Vild ihrer Lage und Zukunit
ntworfen. Sie rechnet ihnen eine Verschwendung in allen
zweigen vor, die bis jetzt von allen anderen Stgaten unerreichte
uhe der Staatsschuld und die wachsende Verschuldung der Ge—
neinden, die Entwertung des Eigentums, die Zersprengung des
Arheitsfyftems durch die ungausgesetzten politischen Wählereien
i dal. Es stand bei der im Lande vorherrschenden Stimmuug
ehr in Frage, ob das unglückselige Tongling, das schon so viel
Blut und Geld nutzlos verschlungen hat. gehalten oder geräumt
verden folle, doch hat man sich vorläufig fuͤr ersteres entschlos⸗
en suud fieht eine Art von Ersatz für das verlorene Elsaß
Adthringen darin
— St. Arnnal. KAmsII. Jan. wurde Herr Kandidat
Zilleffen in der hiesigen Kirche durch seinen Vater, den
Ferrn Superintendenten Zillessen, feierlich ordiniert. „Dem er
)ebenden Akte wohnten viele Geistliche und zahlreiche Gemeinde
lieder bei.
— (Die Bibel.) Ein Mann bekam eine Bibel zum Ge—
chenk und fing sogleich an, darin zu lesen. „Frauit,“ rief er
iuüs, „wenn das Buͤch wahr ist, so wandeln wir auf einem ganz
alschen Wege.“ Er las weiter. „Frau,“ sagte er, „wenn das
Buch wahr ist, so sind wir verloren.“ Er warfdie Bibel aber
nicht fort, sondern las noch weiter. Gottes Gnade half ihm
ind freudig rief er aus: „Frau, wenn das Buch wahr ist, so
ind wird gerettet!“
—
Ribelkalender.
—AD Epist.: Röm. 12, 7416.
BMorgens. Abends.
Sonntag, 17. Jan.: Luc. h 68- Ps. 45, 12-12.
Ptontag. 18. „ Richter Matth. 7, 15- 29.
Dienstag, 19. , „8, 14213.
Mittwoch, 2MV. „ Ps. iIz. 8, 14-22.
Dounerst., 2h., 1 8, 244.
Freitag, 22. . Richter 8. 1-21. 9 1417.
Lanstag. 238, 8, 22-35. Psalm 70
—A
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