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solf amsebnliche Truppenmassen in jenen GBezenden, in Be'sa—
rabien, zufanimenzirhen, um durch sol:hen Druck den Fürsten zum
Nachgeben zu zwingen, der ja auch schließlich dem Willen der
Großmächte nicht allein widerstehen kann.
Gründung etnuer Kleinkinderschule in
Neunkirchen. “ Nachdem sich das Redürfnis einer KKlein—
kinderschule im Oberort, sonderlich für die Kinder derienigen
Gemeindeglieder, welche weder dem Stande der Bergleute, noch
dem der Hüttenarbeiter angehören, schon längst und in immer
sieigendem Maßde fühibar gemacht hatte, ist in den letteu Wo—
chen die Frucht schuell gereift. Mittels freiwilliger Gaben in
Höhe von ca. Acuxel, jür welche wir allen Wohlthätern auch an
diesem Orte herz'ich danken, wurden die Ftosten der ersten
Einrichtung sür Schule und Lehrerinnenwohnung bestritten, als
Schnllokal bot sich der Saal des Vereinshaules dar, die Direktion
der Diakonissenansizlt in Kaiserswerih sandte uns die erbetene
„Schaltante“, und so konnte die Schule am Dienstag, den l1.
Maärz, mit 129 Kindern erösfnet und mit Gottes Wort und
Gebet unter den Schutz und Segen des göttlichen Kinderfrenndes
gestellt werden. Möge nun dem guten Anfang allezeit ein ge—
deihlicher Fortzang jolgen zum Segen und zur Freude für Eltern
und Kinder!
—Völklinugen. In die Daärstellnug der vorigen Nummer
iiber die Anwesenheit des Herrn Generalsuperintendenten
in unserer Synode hat sich in bezug auf Völtlingen eine Un—
genauigkeit eingeschlichen. Derselbe war nänilich nicht am Don—
nerstag, sondern am Freitag (12.) in Vöolklingen. Donnerscag
Rachmittag hat der hohe Herr noch den Vikar Bauer in Schhwal—
bach besucht. Am Freitag, Vormittag kam er von Sagrlouis
nach Völklingen, besuchte hier die beiden obersten Schulklassen
und dann den Konsirmandenunterricht in seinen beiden Abteilun—
gen. AMich hier richtete er zum Schluß jedesmal Fragen und
Ermahnungen an die Kinder, namentlich an die diesjährigen
Konfirmanden, die er auf die Treue gegen das evangelische Be—
kenntnis hinwies. Am Nachmittag uin 2 Uhr war Sitzung des
Presbyteriums, in der der Oberhirte teils in die Besprechung
der Beratunasgegenstände eingriff, teils Worte der Ermunterung
zur trenen Führung des Amtes in der Gemeinde Christi an die
Veltesten richtete. Sowohl diese Verhandlungen, als auch die
Vorstellung der Konfirmanden schloß er mit einem herzlichen
Gebet. Nach Besichtigung der Kirche und kurzem Zusammen—
lein im Pfarrhause fuhr der Herr Generalsuperintendent als—
dann nach Dudweiler. Wir bedauern, daß nicht auch bei uns
die ganze Geneinde die Freude und den Segen hatte, den
geliebten Oberhirten zu sehen und zu hören, hoffen aber, daß
solches uns in nicht zu ferner Zeit vergönnt sein möge. Es
thut ja not, daß unsere Kirche nicht bloß vom grünen Tisch aus re—
giert werde, sondern daß ihre Oberen sich den Gemeinden hirten—
amtlich nähern und sie in geistlicher Weise erbauen und fördern,
daß auf diese Weise auch das Gefühl des Zusammenhangs und
das Bewrßtsein einer bischöstichen, oberhirtlichen Fürsorge in
den Herzen der Gemeindeglieder geiwpeckt werde.
—Sie Lehr- und, Erziehunzs Austalt am Donnersberg
in der Pfalz (Station Marnheinn bezinnt am 4. Mai ihr
Sommer Semester. Die Anstalt erfreut sich eines guten Besuches
aus der Pfalz und den angrenzenden Ländern, auch aus unserm
Kreis. In den Städten ist die Erziehung der Jugend mit vie—
len Schwierigkeiten verknüpft. Daher muß es manchen Eltern
erwünscht sein, wenn es Anstalten, wie die Lehr- und Erziehunas,
Anstalt am Donnersberg gibt, weiche sich eine streuze und zu—
gleich liebevolle Erziehung der Kniben in christlichem Sinne
zur Aufgabe machen. Ihrem Programmt nach ist die genannte
Anstalt eine Realschule, die für den praktischen Beruf und zu—
gleich zum Eintritt in die Sekunda höherer Lehranstalten vor—
bereitet.
,„Bethel“, die rheinsch westtlische Kolonie für fall—
süchtige Kranke, hat nach dem nenesten Jahresbericht durch Neubau
und Erweiterung der Werkstätten für epileptische Handwerker
auch im vorigen Jahre eine Erweiterung erfahren, so daß, Vethel“
mit seinen nun über WZweig-Abteilungen gegenwärtig 795
dieser unglücklichen Kranken zählt, d. h. 43 mehr als zu Anfang
vorigen Jahres. Durch den Neubau und dessen Einrichtung,
welche nicht nur im Juteresse der Pflege, sondern vor allem auch
im Hinblick auf die Schaffung von Gelegenheit zur nützlichen
Beschäftigung und zum Erwerb dringend notwendig waren,
werden auch immer mehr solcher Unglücklichen vor dem Versinken
in Bloödsinn bewahrt.
— Der Gustav-Adolf-Verein hat seit seinem Be—
stehen von 1832—21884 Unterstütßzungen gewährt im Gesamtbetrage
von 19680631 M. 71 4. Die Zahl der hierdurch unterstützten
Gemeinden beträgt 3179. Kirchen und Bethäuser sind gebaut
worden 1311, 429 in Preußen, 252 im übrigen Deutschland,
2355 in Oesterreich diesseits der Leitha, 221 in Oesterreich jenseits
der Leitha, in auderen europäischen und außereuropäischen Län⸗
ern 1girchen. Der Gesamtvyerein hat ferner, gebaut 741
Schul⸗ und 445 Pfarrhäuser. 1226 Lehrer und Schulen werden
Jus Vereinsmitteln erhalten resp. unterhalten, W Reiseprediger
lehen in des Gustav-Adolf-Vereins Arbeit. 344 Konsirmanden-,
Slisen und Diakonissen-Anstalten sind von dem Gustav-Adolf-
Verein begründet und dotiert worden. In, Preußen hat der
Verein 10, im übrigen Deuischland 3, in den österreichischen
anden Inund in außereuropäischen Landen 3 Friedhöfe an—
selegt. In Preußen sind seit 1832 aus Vereinsmitteln 1079
Hemeinden mit 8014822 M38 4 unterstützt worden. Wahrlich,
in reicher Segensstrom, aus vielen Liebestropfen zusanmien—
geflossen, aber er darf nicht versiegen, sondern muß noch immer
eser und breiter werden auch ducch Deine treue Mithülfe, lieber
Leser.
Aus Rom schreibt der Prediger der deutschen Botschaft:
Trotzdemn. daß nicht weniger als fünf katholische Elementar—⸗
schulen in der Nähe der protest,antischen Schule
za der Engelsbrücke mit Geldern des Papstes gegründet wurden
nid nach Vedorf Glieder der „Gesellschaft für katholische Inter⸗
jfen“ an dem Eingang der Schule Posto fassen, um die ein-
retenden Kinder zu notieren und die Eltern teils durch Ge—
chente (Brot und Fleischkarten, freie Arznei, sogar, Bettenm
eils durch Drohungen (große Erkommunikation, zu bewegen,
Rie Kinder aus der Schule zu nehmen, wo „Umnpittlichkeiten“
uid Keßereien“ gelehrt würden, zählt die evangelische Elementar—
huͤle doch 66 Knaben und 73 Mädchen, also 144 Schüler, die
m Juli v. J. vor einem Schulinspektor ein gutes Examen ab—
egten Ueberhaupt macht die GEpaugelisationJtalienzs
erfreuliche Fortschritte. Im Jahre 1885 haben sich an elf
rten neue Thüren für kraugelsschen Gottesdienst aufgethan,
eine ganz im RNorden eine im Süden der Halbinsel, die also
dald don einem Ende bis zum andern Gelegenheit hat, das
autere Evangelium von der Freiheit des Christennenschen zu
oernehmen.
DcUngleiche Brüder.) In den politishen Zeitungen
tounte man jchon oͤfters von einem dieee harle⸗ Brad⸗
ugh lesen, welcher im englischen Parlamente Aufsehen machte
durch Verweigeruug des Eides u. s. w. Sein Bruder aber,
Wi R. Bradlaugh, verskfentlicht seit einiger Zeit in London
unter dem Tuel, Der Anti-Ungläubige“ ein wohlfeiles Monats-
bicit. Dassfelbe hal den Zwed den Unglauben in der Gestalt,
nter welcher er sich bei den Arbeitern der Weltstadt gewöhnlich
igt, zu bekämpfen. Es ist und bleibt ein Räthsel, wie Kinder
inder Janz gleicher Erziehung so verschiedener Gesinnung werden
hunen. Aber die Thatfache ist ja so alt wie die Menschheit
Kain und Abeld, und gehört zu den Dingen, die man erst
„droben“ im Licht erkennen kann,
AVBomvüuüchertisch.) A. Rische, das geistliche Volks
lied. Sammlung geistlicher Lieder für außergottesdienstliche
Kreise in vierstimmigem Saße, zugleich als Vegleiterin der
GHleinen Mussionsharfe“. Bielefeld und Leipzig. Verlag von
Velhagen und Klasing. 1833. Preis kartonirt 1A 20, *. —
Diefes treffliche Büchlein, welches in neunter, vermehrter Auflage
bor uns liegt enthült eine musterhafte Auswahl geistlicher Volks—
ieder in saͤnem Satz. Dasselbe kann deutschen Familien, in
denen gern ein herzerqnickendes Lied, gesungen wird, nur bestens
enipsohlen werden,. Auch in Jünglings und Männervereinen,
wangelischen Arbeitervereinen, welche neben dem weltlichen, auch
den Jeistlichen Volksgesang mit Vorliebe pflegen, wird diese
diederfammlung gute Tienste leisten. Möge sie in vielen Häusern
ind Vereinen freundliche Auinahme finden und reichen Segen
briugen! — A. b.
Bei Hugo Klein in Barmen; Der Jes.uniten.
oar den von Pfarrer H. 3 Gräber. 59. S. Preis 50 4, in
Partieen billiger. Das Scqhriflchen enthält eine sehr lehrreiche
hopuläre Schilderung des Wesens, der Wirksamkeit, Bedeutung
und Gefährlichteit dieses Ordens als des Generalstabs des roͤmi⸗
chen Sonverans und ist zur Anschaffung und Verbreitung sehr
zu empfehlen.
Ribelkalender.
Evang.: Luk. 11, 14-28. Epist.: Epheser 5, 129.
Morgens. Abends.
Seuntag, 2. März Plalm Psalm 9, 12-21.
Montag, 20. letri Matth. 26, 36- 46.
Dieustatg, *2 Belm 26,47-656.
—S 36.67—6.
Donnerst. Hebräer 2, 1-9. 26, 69- 75.
Freitag, 2. 2, 10-18. 21-10.
Samstag, 3. 7 3. Vsalm 4.
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