Full text: 1925 (0002)

Ill. Abteilung Forsten. 
Der Regierungsabteilung Volkswohlfahrt ist mit Wirkung vom 1. April 1926 die Abteilung Forsten angegliedert 
worden, welche bis dahin der Direktion der Finanzen unterstand. 
Im Saargehiet umfassten am Ende des Berichtsiahres die Staataforsten 
lie Gemeinde - und Anstaltsforsten 
and zwar im preussischen Teil des Saargebietes 
Staatsforsten 
(jemeindeforsten 
im bayerischen Teil des Saargebietes 
Staatsforsten 22476 „ 
L,emeindeforsten 15925 
Die Verwaltung der Waldungen wird durch 12 staatliche und 2 kommunale Oberförster und Forstmeister wahrge- 
aommen. Für den Betriebsvollzug und den Schutz der gesamten Waldungen sind zur Zeit 165 Hegemeister, Förster, Forst- 
zehilfe, Forstwarte und Waldhüter vorhanden. Im Staatsforstbetriebe werden durchschnittlich jährlich 500 Arbeiter vor- 
wiegend während der Wintermonate beschäftigt. Die Holzfällungen und sonstige Nutzungen aus dem Walde für das Wirt- 
sehaftsjahr 1926 tollen eine Geldroheinnahme von 14 Millionen Franken erbringen, wobei ein Einschlag von ca. 140 000 
im Derbholz (d. ii. Holz bis zu 7 em. Durchmesser am dünnen Ende gemessen) erforderlich iet. 
IV. Abteilung Arbeitsamt, 
A. Arbeitsamt 
|. Arbeitsmarkt 
Die Lage des Saarländischen Arbeitsınarktes hat sich gegen Ende des Berichtjahres infolge der Bauarbeiteraus- 
sperrung etwas verschlechtert. Bis zu Beginn dieses Streikes betrug die Zahl der Arbeitslosen im Monatsdurchschnitt weniger 
als 1 "/g der Beschäftigten, 
Die dem Arbeitsamt angegliederte Arbeiterzentralstelle hat im Jahre 1925 zu 19740 mündlichen und 6850 schriftlichen Anträgen 
auf Erteilung der Genehmigung zur Arbeitsaufuahme im Saargebiet gutachtliche Stellung genommen. Hiervon wurden 890 Anträge 
zurückgewiesen, Die Zahl der ausgestellten Arbeiterlegitimationskarten betrug 2367. Die hohe Zahl der Genehmigungen erklärt 
‚ich dadurch, dass in den meisten Fällen die Arbeitsaufnahme nur für 3 Monate gewährt wird und infolgedessen immer wie- 
der erneut nachgesucht werden muss. Ausserdem erstreckt sich die Begutachtung auf Anträge aller Berufskatogerien z. B. auf 
Hausangestellie, Artisten, Musiker usw. wobei die Genehmigung zur Arbeitsaufnahme vielfach nur für kurze Zeit beantragt wird. 
Die Prüfung der Anträge erfolgt unter Berücksichtigung der Berufe der Antragsteller und der jeweiligen Lage des Arbeits- 
marktes, Die Zahl derjenigen Arbeitnehmer, die in dem Regzierungsbezirke Trier, Birkenfeld und in der Pfalz ihren Wohnsitz 
naben und im Saargehiet heschäftigt sind, beträgt circa 13824 die fich auf die einzelnen Industriezweige wie folgt verteilen: 
Bergbau 8 023 
Neunkirchener Eisenwerk | 024 
Halbergerhütte 180 
Röchling sche Eisen—und Stahlwerk 475 
Dillinger Hütte 436 
3Zurbacher Hütte 415 
Verschiedene andere Industrien 2.967 
13 820 
2. Arbeitsnachweiswesen. 
Die Arbeitvermittlung im Saargebiet liegt in den Händen der von kommunaler Seite errichteten öffentlichen Arbeitsnachweise 
and der privaten Stellenvermittler, Kine gesetzliche Grundlage besitzt der Arbeitsnachweis im Saargebiet noch nicht. Öffentliche 
Arbeitsuachweise bestehen gegenwärtig bei der Stadtverwaltung Saarbrücken für den Stadt — und Landkreis Saarbrücken, beim 
Bürgermeistsramt Völkliugen für die Bürgermeisterei Völklingen, beim Landratsamt Saarlouis für den Kreis Saarlouis, beim 
Landratsamt Merzig für den Kreis Merzig, bei der Stadtverwaltung St. Ingbert für die Stadt und den Bezirk St. Ingbert, bei 
ler Stadtverwaltung Neunkirchen, für die Stadt Neunkirchen und den Kreis Ottweiler, bei der Stadtverwaltung Homburg für 
Stadt und Bezirk Homburg. Ausserdem werden bei grösserer Arbeitsnachfrage seitens einzelner Bürgermeisterämter Arbeits- 
vermittlungen vorgenommen, ohne dass eine ständige Arbeitsnachweisstelle unterhalten wird. Mit der Tätigkeit der Arbeits- 
nach weise ist die Durchführung der Erwerbslosenfürsorge verbunden. Einige grössere Nachweise befassen sich seit einiger Zeit 
auch mit Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung. 
Die Vermittlungstätigkeit der Arheitsnachweise war im Berichtsiahre infolge einer eingetretenen Depression im Wirtschafts 
leben ziemlich gehemmt.
	        
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