Beachtung, weil sich sein Urteil auf ie Kenntnis der
zaiticen Zusande am Rhein stützt. Spender ist überzeugt, daß
evVocarno Abmachungen weitgehende Rückwirkungen auf die
Verhaltnisse am Rhein ünd an der Saar haben werden, und geht
— behaupten, daß die Be—
friedung und —— am Rhein „gleichbedeutend mit dem
böligen Verzicht Frautreichs auf die historische französische
Rheinlandpolitik“ sei. Dieses Glaubens sind wir nicht und
können es um so weniger sein, als die Auswirkungen der fran—
8 Rheinlandpolitit allein die Erscheinung sind, die wir in
en lehten sechs Jahren am Rhein und Saar beobachtet haben,
sondern die politischen und mililtärischen Erscheinungen, die seit
mehreren hundert, Jahren unentwegt nach der Rheingrenze
dräugen. Die jüngsten Veröffentlichungen über den zunehmenden
Miderstand im Lager der französischen Rheinlandpolitiker gegen
die Durchführung des Geistes von Locarno beweisen deutlich, daß
der Geist Richeleus auch heute noch aielstark auf den deutschen
Rhein gerichtet ist.
Auch Spender kennt diesen Geist und versteht das Mißtrauen
Dent hlands gegen Frankreich, wenn man sich bei dem fran—
zösischen Rachbar darum streitei, wie der Geist von Locarno g
ijernmähig in der Besahungsstärke äußern soll. Desha
daß Spender auf dem Sitandpunkt, daß die Streitfrage nicht
barum geht, ob 88 000 oder 45 000 Besatzungstruppen am Rhein
stehen sollten, sondern daß es sich nur darum handeln kann,
uch den letzten fremden Soldaten vom drannen
Boden zuräckzuziehen, Jo, daß die Deutschen
wirtlich jühlen können, daß sie mit den anderen
Großmäachten in Genf auf dem Fuße der Gleich—
berechtigung stehemn.“ Nach Erörterung dex eingelnen
Gründe, die französischerseits gegen eine sr fichtbare An⸗
wendung des Geistes von Locarno vorgebracht werden, kommi
Spender zu denselben Schlußfolgerungen, die sich mit dem End⸗
siel der deutschen auswärtigen Volitik decken; Wir können nicht
einereits ertlären“ sagt der englische Politiker, „Europa müsse
dem Schiedsgerichtsversahren vertrauen und dem durch den
Vertrag von Locarno geschaffenen neuen Geiste, um guten
Willens die politischen ageeee zu regeln, andererseits aber
darauf beharren, daß über die Deutschen noch die Peitsche ge—
schwungen werden müsse .. Halbe Maßnahmen euen nichts
Mir durten nicht vergessen, daß der Verjsailler Vertrag eine
frühere Raäumung des desehten Gebietes vorsieht, wenn Deutich⸗
land seine Verpfuchtungen erfüllt und dies niemand bestreitet.
England und Frankreich mögen endlich sagen, daß sie in
dieser Hinsicht Locarno logisch anwenden wollten, wenn die
Deutschen sortsjahren, guten Willen zu beweisen und daß eine
frühere Abstimmung im Saargebiet ins Auge zu sassen sei ...“
Ueber, das Saargebiet sagt Spender also nicht viel. Er
vertritt aber insofern die deutsche Auffassung in der Saarfrage.
als er die Abstimmung zur endgültigen Klärung der politischen
Verhältnisse an der Saar und zur Vorbeugung künftiger Streit⸗
frage über das Saurgeblet für notwendiag hält, diese aber au“
einen fräheren Zeitpuntt gelegtwissen wihl
Das Saargebiet als „Ansteckungoherd“
In dem Kampf, den das „Echo de Paris“ gegen die Heimat,
rechtsbewegung in Elsaß⸗-Lothringen führt, ist eine interessante
Wendung eingetreten. Der phantasiebegabte Korrespondent des
Blattes, Kerillis, der den Nachweis erbringen will, daß die groize
Voltsbewegung in Elsaß-Lothringen bezahlte Arbeit darstelle, hat
sich nach den Saargebiet begeben und meldet prompt, daß
ich dori die „porgeschobenen Posten der deutschen
propagandisten“ befinden. Bezeichnenderweise stützt er sich
dabei nicht auf eigene Beobachtungen im Saargebiet, sondern er
bezieht Jseine Bewecise — aus Berlin, von wo von gut
untertichteter Seite (französische Botschaft?) mitgeteilt worden
sei, alles deute darauf hin, daß die Ansteckun durch das Saar⸗
et mit aller Macht betrieben werden —* Im stärksten
aße versuche man auf die saarländische Geistlichkeit einzuwirken.
damit von dieser Seite eine Verbindung mit der katholischen
Geistlichkeit in Elsaß-Lothringen herbeigefuͤhrt werde; diese ist
bisher langsamer vor sich gegangen, als die Autonomisten er⸗
vartet haben. Es sei Talsache, daß alle politischen Parteien im
Zaargebiet wie auf ein Kommando ihre alte Feindchat be⸗
zrüben und ihr Interesse seit einigen Wochen auf die elsässische
Frage konzentirierten. Rechtsanwalt Levacher, das Haupt der
aarländischen Zentrumspartei, der als Franzosenhasser bekannt
ei, habe sich zum Verteidiger der „Zukunft“, und der Autono⸗
nisten bestellt. So entwickle und organisiere sich in methodischer
Weise der deutsche Angriff auf die elsässische Grenze, die nach
dori sozusagen offen sei. (Das Saargebiet grenzt übrigens nich
an Elsaß, sondern an Lothringen.)
Im Saargebiet lächelt man über diese Phantasien des
Echd de Paris“. Man ist zu sehr durch eigene Note beansprucht,
im das Bedürfnis zu haben, sich um fremde Awe eeee zu
fümmern. Wo die eigentliche Ursache der Mißstimmung im
EHaß liegt, geht aus der in Wehrgeenden „Lothringer Volks⸗
hervor; Ja, schuld ist die Regiernung, die ihre offiziellen
Heriteter nach Metz sendet, um uns „Pack“ zu schimpfen: schuld
ist die Regierung, die es zuläßt, daß unsere Kinder verspottet
ind auf Bilderbogen als Esel abgebildet werden; schuld ist die
Regierung, die zusieht, wie wir unter einer dreifachen Steuerlast
usammenbrechen, die man im Innern Frankreichs niemand zu—
muten würde; schuld ist die Regierung, die die Muttersprache
don über dreivieriel der Bevölkerung vernichtet und die Kinder
ju Idioten machen will. Der Schuldige sitzt in Paris und nicht
in Zabern oder gar in Hambach. (Viel weniger im Saargebiet.,)
die Verteidigung unserer Heimatrechte werden wir niemals auf—
zeben, weil wir das unserem Volke schuldig sind und weil wir
—— wollen, daß unsere Rachkommen uns einmal verfluchen
werden.“
Ddas Ende.
Verreckt.
Der Ausdruck ist nicht gerade vornehm, in diesem Falle
allein aber angebracht: die Richertsche französisché
Giftnatter der sogenannie Neue Saarkurier“
ist eingegangen, verreckt im eigenen Kot. Am 830. Januar
hat dieses Giftreptil französischer Propaganda das letzte Mal
die saarländische Oeffentlichkeit verpestet und sich hierbei audk
des letzten Restes übertünchter französischer Anständigkeit ent—
kleidet. Mit seiner letzten Nummer hat dieses Gossenpapien
allen, die es bis dahin noch nicht gewußt haben sollten, höchß
eindrucksvoll demonstriert, daß es ein Schmutzpfuhl zur Verleum
dung und Entwürdigung alles Deutschen, zur Verbreitung von
Zuchtlosigkeit und Gemeinheit gewesen ist, für das es die not—
wondige geldliche Unterstützung von Frankreich erhielt. Es glich
jenen Dirnen, die Frankreich während des deuischen Vormarsches
in den okkupierten Gebieten zurücklie, um die deutschen Sol—
daten zu infizieren und sie dadurch kampfunfähig zu machen. Diese
Teufelstaktik hat damals ebenso wenig Erfolg gehabt wie die
auf den „Saarkurier“ übertragene im Saargebiet
Nun hat auch der letzte französische Saarpolitiker eingesehen,
daß alle herausgeworfenen Propagandamillionen im Saargebiet
nichts vermögen. Die deutsche Treue an der Saar ist so un—
erschütterlich, wie sie nicht käuslich ist. Die Wut über diesen vollen
Mißerfolg und über die dadurch entzogenen Unterstütßungsgelder
haben die bisherigen Frankenknechte im Solde Frankreichs ihr
letztes Gift verspritzen lassen, um sich weniastens in der Sterbe—
stunde ihres „geistigen Produktes“ bemerkbar zu machen. Sie
versuchen die vorläufige Einstellung ihrer „Geistesarbeit“ damit zu
begründen, daß es die saarländische Justiz ihnen unmöglich
machte, sich so zu betätigen, wie es ihrer Moral und Geistes—
verfassung entspricht. Spitzel-Schöttler hat daher zum letzenmal
oon Forbach aus sich vernehmbar zu machen versucht und damit
den letzten Rest von Zweifel über seinen Dirnencharakter be—
eitigt. Bekanntlich hat dieser „Ehrenmann“ wegen seiner mehr⸗
achen Verurteilung zu einem halben Jahre Gefängnis ein
Hnadengesuch bei der Regierungskommission eingereicht. Man
wird gespannt darauf sein dürfen, ob Herr Rault noch vor scinem
Abgang aus dem Saargebiet von seinem Begnadigungsrecht
Schöttler gegenüber Gebrauch machen wird. Oder sollte die gist—
geladene Wut der Schöttler und Genossen darauf zurückhzuführen
sein, daß Herr Rault es abgelehnt hat, diesen Schmutkinken
seiner Gnade teilhaftig werden zu lassen?
Die Saargebietsbevölkerung, die das Blatt von Anfang an
abgelehnt hat und daher in erster Linie zu seinem Eingehen bei—
zetragen hat, empfindet trotzdem volle Genugtuung darüber, daß
durch das Verschwinden dieses französischen Propagandaorgans
ein weiterer Beweis für die völlige Erfolglosigkeit der fran—
pösischen Bestrebungen im Saargebiet gegeben wurde. Die
„Saarbrücker Zeitung“ bemerkt zu dem Verschwinden dieser
französischen Giftpflanze u. a:
Was das Blatt an eigenem leistete, hatte übrigens kaum
je über dem Rinnsteinniveau gestanden. Es jedoch zu dem zu
machen, was es schließlich wurde, war seinem letzten Chefredakteur
Dr. Schöttler beschieden. Dieser kam, nachdem er vorher schon
im Rheinland französischer Spitzel gewesen war, mittellos hierher
und wurde schließlich auf Grund gewisser Empfehlungen von