meinde Schnappach an das evangelische Pfarramt mit der Bitte
gewandt, ob nicht die dortigen Kirchenglocken das Ausläuten und
Vegräbnisgeläute ausüben dürften. In anerkennenswerter Weise
wurde dies sofort von der evangelischen Gemeinde Altenwald
zugestanden, wofür ihr auch an dieser Stelle gedankt sei. Die
protestantische Kirche in Schnappach ist nun in solch trostlosem
Zustand, daß auch die Kirchenbänke, Altar, Kanzel, gemalte
Fenster, Bilder, Ofen usw. aus derselben entfernt werden müssen,
um nicht mit der Kirche eines Tages zugrunde zu gehen. Wenn
uuch nach dem Buchstaben des Gesetzes die derzeitige Gruben⸗
perwaltung nicht zur Entschädigung an die so schwer vom Zeit—
geschick betroffene protestantische Gemeinde Schnappach verpflichtet
sein soellte, die so rasch ihre erst 1902 eingeweihte, schöne Kirche
in Trümmer gehen sieht, so wäre es doch wohl ein Gebot der
Moral und des Taktes der derzeitigen Grubenverwaltung, hier
in irgendeiner Form der protestantischen Gemeinde ihr Mit—
gefühl zu beweisen.
Vom „Bund der Saarvereine“.
D Orisgruppe Bottrop des Bundes der Saarvereine. In
der am 17. Oktober d. J. stattgefundenen Ortsgruppenversamm—
lung, die sehr stark besucht war, wurde einstimmig folgende Emnt—
schkiehung gefaßt: Die Ortsgruppe Bottropipricht
der Bundesleitung für die eifrige Arbeit zür
Beseitigung der großen Notlage der Sozial—
rentnersaus dem Saargebiet ihre volle Aner—
kennung aus. Es kann jedoch nicht verhehlt werden, daß der
erreichte Erfolg in keiner Weise den berechtigten Erwartungen
entspricht und keine merkliche Linderung der großen
Not bringt. Die Ortsgruppe fordert die Bundesleitung auf,
unentwegt an der Gleichstellung der Saar—
brücker Sozialrentner mit den —
des Reichs weiter zu arbeiten. as den Sozial—
rentnern aus Elsaß-Lothringen und dem abgetrennten Ober—
schlesien mit Recht zuerkannt worden ist. kann uns Saar—
ländern nicht norenthalten werden.
S8 Ortsgruppe Hannover des Bundes der Saarvereine. Am
Mittwoch, dem 3. November, abends 8 Uhr hatten sich zahlreiche
Mitglieder der Ortsgruppe Hannover mit ihren Familienaunge⸗
hörigen im Hotel Hannover versammelt, um Abschied zu
nehmen von ihrem verehrten, lieben 1. Vorsitzenden, Herrn Hein—
rich, der anläßlich seiner Beförderung zum Polizeiober-—
inspektor vom 1. November ab in den Polizeibezirk Reck⸗
linghausen versetzt worden ist. Unser 2. Vorsitzender, Herr
Twelker, eröffnete die Festversammlung gegen 239 Uhr, hief
alle herzlich willkommen und dankte für das zahlreiche Erscheinen.
In einleitenden Worten streifte er die Tätigkeit des Scheidender
in Saarbrücken, die ihn in allen Kreisen der Bevölkerung zu
einer geachteten und gesuchten ———— werden ließ. Nach
dem Einzug der Franzosen in unsere Saarheimat sei ihm sein
treudeutschen Verhalten zum Verhängnis geworden und er mußte
mit vielen gleichgesinnten Landsleuten die Heimat verlassen.
Aber auch die Verbannung konnte ihn nicht abhalten, für die
hohen Ziele weiterzuarbeiten und so gründeté er in seinem
Exil Hannover, unterstützt von Landsieuten, die er dank seiner
hervorragenden Herzenseigenschaften um sich geschart hatte, am
i. Juli 1921 eine Ortsgruppedes Bundes der Saar-—
vereine, um dadurch im Volke aufklärend zu wirken zum
Wohle unserer Saarheimat. Unter seiner Führung blühleder
Verein und zählt derselbe heute 102 Mitglieder, darunter drei
Ehrenmitglieder. Der schönsie Beweis für die aufopfernde Tätig
keit des Herrn Seinrich, sei die so glänzend verlaufent
Bundestagung am 6. Juni v. Is in Hannover
eine Kundgebung, auf die das Inland und Ausland aufgehorcht
habe. Ein Verdienst des Scheidenden, das in ehernen Letlern in
der Geschichte des Bundes der Saarvereine geschtieben sohe. So—
dann gedachte der Redner der Jame Heinrich. die durch ihre
vielseitigen künstlerischen Veranlagungen sich in den — der
saen Sache gestellt und mit dazu beigetragen habe, die Veran—
taltungen der Ortsgruppe stets zum vollen Erfolg zu führen. Be—
fonders habe die Gattin des Herrn Heinrich in stiller Weise
manch bedürftigen Saarländer Hilfe zuseil werden lassen, wofil
ihr ganz besonderen Dank gebühre. Die Stunde des Abschiede
habe nun geschlagen und der heutige Ehrenabend solle nochmals
Gelegenheit geben, herzlichen Dank zu sagen für alles, was Herr
Heinrich für unsere Orisgruvpe getan bahe Soril ve—
das Versprechen. im Sinne des Gründers die Ortsgruppe weiter
zuführen und für unsere Saarheimat weiterzuwirken. Mit den
beften Wünschen auf weiteres Wohlergehen in seinem neuen
Wirkungskreise überreichte Redner Herrn Seinrich ein kleines
Geschent, das ihn die Ortsgruppe Hannover nie vergessen lassen
joll. Als besonderes Zeichen der Wertschätzung habe ihn außer⸗
dem der Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt. Mit einem Hoch
auf das neue Ehrenmitglied beschloß Herr Twelker seine mil
lebhaftem Beifall aufgenommene Ansprache. Sodann ergrif
SHerr Verwaltungs-Direktor Vogel-Berlin, der es sich nicht
hat nehmen lassen, an dieser Feier teilzunehmen, das Wort, um
auch im Namen des Vorstandes des Bundes der Saarvereine
Herrn Heinrich Dank zu sagen für alles das, was er in den füns
Jahren seiner Tätigkeit als 1. Vorsitzender der Ortsgruppe für
den Saarverein geleistet habe. Ihn persönlich verbindet alte,
treue Freundschaff mit ihm und begrüßte er es mit besonderer
Freude, daß der Herr Vorredner in so krefflicher Weise die vor
nehme, ehrliche Gesinnung und die ieee Thoratrgiann
schaften des Scheidenden zum Ausdruck gebracht habe. In der
Bundesvporstand danke Herrn Heinrich für seine tatkräftige Unter⸗
stützung und verbinde damit den Wunsch, daß er das Werk so wie
er es in Hannover begonnen habe auch an seinem neuen Wir—
kungsort fortführen möge. Zum Zeichen der Anerkennung über—
reichte er ihm ein Bild „Saarbrücken, Blick vom
Triller“ mit der Widmung: „Dem hochverdienten Vorsitzenden
der Ortsgruppe Hannover, Herrn Polizei-Ober-Inspektod Heinrich
in Dankbarkeit für die treue Mitarbelt. Bund der Sagrvereine
in Berlin. In bewegten Worten dankte Herr Heinrich für die
Ehrung, die ihm seine Ortsgruppe durch diesen Abend zuteil
werden ließ. Besonders dankte er seinen Mitarbeitern für die
tatkräftige Unterstützung und betonte, daß nur mit deren Hilse
das erreicht werden konnte, was erreicht worden ist. Er gab da—s
Versprechen, den Saarverein Hannover stets in treuem Gedenken
zu behalten und versicherte auch dem Bundesvorstand, in Recling
haufen im Interesse der guten Sache weiterzuwirken. Im Laufe
des Abends gedachte Herr Vogel auch der deutschen Frau, die
gerade im Saargebiet in stiller Aufopferung mit dazu beitrage
daß die Machenschaften der Franzosen, besonders in der Schul
politik, bisher ohne jeden Erfolg geblieben wären. Sein Hoch
galt der deutschen Frau, worauf die Versammelten die zweite
Strophe des Deutschlandsliedes sangen. Zum guten Gelingen de⸗
Abends haben unser Mitglied Herr Becker mit zwei ihm be—
freundeten Herren durch sehr gut vorgetragene Musitstücke sowie
Herr Hans Heinrich durch humoristische Darbietungen wesentlich
beigetragen, wofür ihnen auch an dieser Stelle herzlich gedanki
sei. Noch lange blieben die Saarfreunde gemüllich zusammer
und allzu schnell rückte die Polizeistunde heran, um zum Abschiet
zu zwingen. Allen Beteiligten wird der schöne Abend noch rech
lange in Erinnerung bleiben. Unserem lieben Ehrenmitglie
nochmals ein herzliches Lebewohl und frohes Wiedersehen.
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