Full text: Der Saar-Freund (7.1926)

meinde Schnappach an das evangelische Pfarramt mit der Bitte 
gewandt, ob nicht die dortigen Kirchenglocken das Ausläuten und 
Vegräbnisgeläute ausüben dürften. In anerkennenswerter Weise 
wurde dies sofort von der evangelischen Gemeinde Altenwald 
zugestanden, wofür ihr auch an dieser Stelle gedankt sei. Die 
protestantische Kirche in Schnappach ist nun in solch trostlosem 
Zustand, daß auch die Kirchenbänke, Altar, Kanzel, gemalte 
Fenster, Bilder, Ofen usw. aus derselben entfernt werden müssen, 
um nicht mit der Kirche eines Tages zugrunde zu gehen. Wenn 
uuch nach dem Buchstaben des Gesetzes die derzeitige Gruben⸗ 
perwaltung nicht zur Entschädigung an die so schwer vom Zeit— 
geschick betroffene protestantische Gemeinde Schnappach verpflichtet 
sein soellte, die so rasch ihre erst 1902 eingeweihte, schöne Kirche 
in Trümmer gehen sieht, so wäre es doch wohl ein Gebot der 
Moral und des Taktes der derzeitigen Grubenverwaltung, hier 
in irgendeiner Form der protestantischen Gemeinde ihr Mit— 
gefühl zu beweisen. 
Vom „Bund der Saarvereine“. 
D Orisgruppe Bottrop des Bundes der Saarvereine. In 
der am 17. Oktober d. J. stattgefundenen Ortsgruppenversamm— 
lung, die sehr stark besucht war, wurde einstimmig folgende Emnt— 
schkiehung gefaßt: Die Ortsgruppe Bottropipricht 
der Bundesleitung für die eifrige Arbeit zür 
Beseitigung der großen Notlage der Sozial— 
rentnersaus dem Saargebiet ihre volle Aner— 
kennung aus. Es kann jedoch nicht verhehlt werden, daß der 
erreichte Erfolg in keiner Weise den berechtigten Erwartungen 
entspricht und keine merkliche Linderung der großen 
Not bringt. Die Ortsgruppe fordert die Bundesleitung auf, 
unentwegt an der Gleichstellung der Saar— 
brücker Sozialrentner mit den — 
des Reichs weiter zu arbeiten. as den Sozial— 
rentnern aus Elsaß-Lothringen und dem abgetrennten Ober— 
schlesien mit Recht zuerkannt worden ist. kann uns Saar— 
ländern nicht norenthalten werden. 
S8 Ortsgruppe Hannover des Bundes der Saarvereine. Am 
Mittwoch, dem 3. November, abends 8 Uhr hatten sich zahlreiche 
Mitglieder der Ortsgruppe Hannover mit ihren Familienaunge⸗ 
hörigen im Hotel Hannover versammelt, um Abschied zu 
nehmen von ihrem verehrten, lieben 1. Vorsitzenden, Herrn Hein— 
rich, der anläßlich seiner Beförderung zum Polizeiober-— 
inspektor vom 1. November ab in den Polizeibezirk Reck⸗ 
linghausen versetzt worden ist. Unser 2. Vorsitzender, Herr 
Twelker, eröffnete die Festversammlung gegen 239 Uhr, hief 
alle herzlich willkommen und dankte für das zahlreiche Erscheinen. 
In einleitenden Worten streifte er die Tätigkeit des Scheidender 
in Saarbrücken, die ihn in allen Kreisen der Bevölkerung zu 
einer geachteten und gesuchten ———— werden ließ. Nach 
dem Einzug der Franzosen in unsere Saarheimat sei ihm sein 
treudeutschen Verhalten zum Verhängnis geworden und er mußte 
mit vielen gleichgesinnten Landsleuten die Heimat verlassen. 
Aber auch die Verbannung konnte ihn nicht abhalten, für die 
hohen Ziele weiterzuarbeiten und so gründeté er in seinem 
Exil Hannover, unterstützt von Landsieuten, die er dank seiner 
hervorragenden Herzenseigenschaften um sich geschart hatte, am 
i. Juli 1921 eine Ortsgruppedes Bundes der Saar-— 
vereine, um dadurch im Volke aufklärend zu wirken zum 
Wohle unserer Saarheimat. Unter seiner Führung blühleder 
Verein und zählt derselbe heute 102 Mitglieder, darunter drei 
Ehrenmitglieder. Der schönsie Beweis für die aufopfernde Tätig 
keit des Herrn Seinrich, sei die so glänzend verlaufent 
Bundestagung am 6. Juni v. Is in Hannover 
eine Kundgebung, auf die das Inland und Ausland aufgehorcht 
habe. Ein Verdienst des Scheidenden, das in ehernen Letlern in 
der Geschichte des Bundes der Saarvereine geschtieben sohe. So— 
dann gedachte der Redner der Jame Heinrich. die durch ihre 
vielseitigen künstlerischen Veranlagungen sich in den — der 
saen Sache gestellt und mit dazu beigetragen habe, die Veran— 
taltungen der Ortsgruppe stets zum vollen Erfolg zu führen. Be— 
fonders habe die Gattin des Herrn Heinrich in stiller Weise 
manch bedürftigen Saarländer Hilfe zuseil werden lassen, wofil 
ihr ganz besonderen Dank gebühre. Die Stunde des Abschiede 
habe nun geschlagen und der heutige Ehrenabend solle nochmals 
Gelegenheit geben, herzlichen Dank zu sagen für alles, was Herr 
Heinrich für unsere Orisgruvpe getan bahe Soril ve— 
das Versprechen. im Sinne des Gründers die Ortsgruppe weiter 
zuführen und für unsere Saarheimat weiterzuwirken. Mit den 
beften Wünschen auf weiteres Wohlergehen in seinem neuen 
Wirkungskreise überreichte Redner Herrn Seinrich ein kleines 
Geschent, das ihn die Ortsgruppe Hannover nie vergessen lassen 
joll. Als besonderes Zeichen der Wertschätzung habe ihn außer⸗ 
dem der Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt. Mit einem Hoch 
auf das neue Ehrenmitglied beschloß Herr Twelker seine mil 
lebhaftem Beifall aufgenommene Ansprache. Sodann ergrif 
SHerr Verwaltungs-Direktor Vogel-Berlin, der es sich nicht 
hat nehmen lassen, an dieser Feier teilzunehmen, das Wort, um 
auch im Namen des Vorstandes des Bundes der Saarvereine 
Herrn Heinrich Dank zu sagen für alles das, was er in den füns 
Jahren seiner Tätigkeit als 1. Vorsitzender der Ortsgruppe für 
den Saarverein geleistet habe. Ihn persönlich verbindet alte, 
treue Freundschaff mit ihm und begrüßte er es mit besonderer 
Freude, daß der Herr Vorredner in so krefflicher Weise die vor 
nehme, ehrliche Gesinnung und die ieee Thoratrgiann 
schaften des Scheidenden zum Ausdruck gebracht habe. In der 
Bundesvporstand danke Herrn Heinrich für seine tatkräftige Unter⸗ 
stützung und verbinde damit den Wunsch, daß er das Werk so wie 
er es in Hannover begonnen habe auch an seinem neuen Wir— 
kungsort fortführen möge. Zum Zeichen der Anerkennung über— 
reichte er ihm ein Bild „Saarbrücken, Blick vom 
Triller“ mit der Widmung: „Dem hochverdienten Vorsitzenden 
der Ortsgruppe Hannover, Herrn Polizei-Ober-Inspektod Heinrich 
in Dankbarkeit für die treue Mitarbelt. Bund der Sagrvereine 
in Berlin. In bewegten Worten dankte Herr Heinrich für die 
Ehrung, die ihm seine Ortsgruppe durch diesen Abend zuteil 
werden ließ. Besonders dankte er seinen Mitarbeitern für die 
tatkräftige Unterstützung und betonte, daß nur mit deren Hilse 
das erreicht werden konnte, was erreicht worden ist. Er gab da—s 
Versprechen, den Saarverein Hannover stets in treuem Gedenken 
zu behalten und versicherte auch dem Bundesvorstand, in Recling 
haufen im Interesse der guten Sache weiterzuwirken. Im Laufe 
des Abends gedachte Herr Vogel auch der deutschen Frau, die 
gerade im Saargebiet in stiller Aufopferung mit dazu beitrage 
daß die Machenschaften der Franzosen, besonders in der Schul 
politik, bisher ohne jeden Erfolg geblieben wären. Sein Hoch 
galt der deutschen Frau, worauf die Versammelten die zweite 
Strophe des Deutschlandsliedes sangen. Zum guten Gelingen de⸗ 
Abends haben unser Mitglied Herr Becker mit zwei ihm be— 
freundeten Herren durch sehr gut vorgetragene Musitstücke sowie 
Herr Hans Heinrich durch humoristische Darbietungen wesentlich 
beigetragen, wofür ihnen auch an dieser Stelle herzlich gedanki 
sei. Noch lange blieben die Saarfreunde gemüllich zusammer 
und allzu schnell rückte die Polizeistunde heran, um zum Abschiet 
zu zwingen. Allen Beteiligten wird der schöne Abend noch rech 
lange in Erinnerung bleiben. Unserem lieben Ehrenmitglie 
nochmals ein herzliches Lebewohl und frohes Wiedersehen. 
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