Saarvbereine in seiner schweren Aufgabe mit allen Kräften
zu unterstüßen. Mit dem Schlußzlled des Bleichertijchen Männer⸗
JR Deutjche Heimat“ war die Kundgebung beendet.
Sie hat gewiß ihren Teil dazu beigettagen, auch in Leipzig die
Tauen aufzumuniern, um fest und entschlossen den Unterdrückten
sm Saatgebiet zur Seite zu stehen.
8 Die Ortsgruppe Samborn'Rhein hielt am 11. September
ihte zweile Monal's versammlung ab, welche in Abwesen⸗
heil des 1. Vorsitzenden, Herrn Amtsgerichtsrat Dr. Petry, von
dem Vorftandsmitglied, Herrn Krimimalheamten Kurz, geleitet
wurde. Sie erfreute sich eines derartig guten Besuches, daß uinn
geräumiger Ratskellersäal vollständig besetzt war. Bei der Er—
gffnung“ gab Herr Kurz bekannt, daß der Vorstand beschlossen
habe, wegen der unbeständigen Witterung von dem Ausflug ab—
zusehen uͤnd die heutige Versammlung zu einem Unterhal—
gsabend guszubauen. Herr Kurz begrüßte deshalb die
anwesenden Frauen und Mädchen besonders herzlich und versprach
ihnen, daß auch im kommenden Winter die Orisgruppe noch einige
schöne Unterhaltungsabende veranstalten würde. Alsdann schil⸗
derie Herr Gewerkschaftssekretär Rauber in einer längeren
Rede in großen Umrissen die Geschichte unserer Heimat seit Schluß
des Welitrieges bis auf die Gegenwart. Besonders wies er au
das eigenartige Staatsgebilde hin, welches der Völkerbund aus
unserer Heimat geschaffen hat und in der Weltgeschichte woh!
noch kaum anzutreffen sei. Was früher im Verbande des König
reiches Preußen von einigen Landräten und Bürgermeistern ord⸗
nungsmaͤßig verwaltet worden sei, darüber habe man jetzt eine
Reglerung von fünf. Ministern mit dem ganzen Regierungs⸗
apparat gesetzt, wobei die französischen Beamten aber immer die
einflußreichsten Stellen besetzt haben. Das Sozialminifterium habe
man zwar einem Deutschen gegeben, aber die Leistungen der
sozialen Kassen habe man bis zur Bedeutungslosigkeit herab
gedrückt, um die Bepvölkerung auch gegen dieses Ministerium auf⸗
zuhehen. Redner zeigte dann durch Zahlenmaterial die fast völlige
Wertlosigkeit der doziglen Renuten an der Saar
Fetner verwies er darauf, daß der französische Staat als
gegenwärtiger Inhaber deet Saargruben infolge des
Amfanges dieses Besitzes verpflichtet wäre, ein Drittel sämtliche:
Steuern zu bezahlen. Tatsächlich bringe aber die Grubenverwal
sung höchstens sieben Prozent des gesamten Steuer⸗
forts auf. Weiler schilderte er dann die Tätigkeit des
Bündes der Saarvereine und hob dabei besonders die
rasilose und uneigennützige Tätigkeit des Leiters der Geschäfts
slelle, Herrn Verwaltungsdirektors Vogel, hervor. Zum Schluf
schilderle Redner dann noch den Verlauf der diesiährigen 6. Ta
gung des Bundes der Saaͤrvereine in Köln. Wenn auch unser
Bund infolge der Zusammenarbeit mit dem Bund der Rheinländer
und der Pfälzer und dem landsmannschaftlichen Verband, von
Eupen-⸗Malmedy etwas in den Hintergrund getreten sei, so sei
doch dem Saargebiet und dessen Belangen am meisten gedien:
worden. Das Saargebiet und seine Interessen standen im Vorder⸗
grund der Ausführungen sämtlicher Reden in der Messehalle und
Hert Pfarrer Dr. Schlisch-Saarbrücken verstand es besonders
alle Teilnehmer für das Saargebiet zu begrüßen. Redner schloß
mit einem begeisterten Appell. für die Heimat zu kämpfen und
Opfer zu bringen. Wer seine Heimat verleugnet, entehrt sich
selbst. Heimatliebe und Vaterlandsliebe sind unzertrennliche Be—
griffe. Den Gründern und Förderern des Bundes der Saar
vereine seien wir alle heißen Dank für alle Mühen und Arbeiten
die im Interesse der lieben Heimat geleistet wurden schuldig
Trotz Locatno und Genf und Völkerbünd wird das Saargebie
für alle Zeit Prüfstein und Brennpunkt der Weltpolitik und west⸗
licher Expansionsgelüste sein. Deshalb ist der Bund dez
Saarvoereine als eine dauernde Einrichtung zu werten und
auszubauen. Das Saargebiet ist deuisch und muß es bleiben
Statker Beifall zeigte dem Redner das Einverständnis der Ver—⸗
sammlung mit seinen Ausführungen. Herr Kurz teilte dann
noch mit, daß Herr Lehrer Klein begbsichtige, aus den Reihen
der hiesigen Landsleute einen kleinen Gesangschor zu bilden. der
aber nuürr ausschließlich der Verschönerung der Vereinsabende
dienen will. Dieses entspreche auch den edlen Abfichten des ersten
Vorsitzenden unserer Orlsgruppe, welcher ja auch durch und mit
der Ortsgruppe nicht allein die Tendenzen des Bundes der Saar—
vereine, sondern auch die Hebung der geistigen Bildung unserer
Landsleute fördern wolle. Ferner wurde bekanntgemacht, daß
alle rückständigen Beiträge bis zum 1.10. bezahlt sein müßten.
Der Vorstand müsse und wolle seinen Verpflichtüngen gegenüber
der Geschäftsstelle in Berlin pünktlich nachkommen. Anschließend an
den geschäftlichen Teil jolgten Musikvorträge einer aus Lands.
leuten bestehenden Musikkapelle, welche sich unentgeltlich zur Ver:
fügung gestellt hatten und einzelne Deklamationen. wobei sich Frlü—
— *
3
168
—A Voret eines sinnigen eiie auszeichnete. Alt
herr Schriftführer Klein mit herzlichen Dankesworten an alle
keiinehmer in vorgerückter Stunde die Versammlung ob
konnie man allen Anwesenden die Freude darüber im Gesicht ab
jesen, daß wir in Hamborn unter Fuͤhrung hochgeschätzter Männer
in unserer Orisgruppe eine Inftitulion haben, womit wir der
schwergeprüften Heimat dienen und uns von Zeit zu Zeit in alter
Offenheit mit unseren Landsleuten unterhasten können. Mög—
dieser Geist unserer Orksgruppe erhalten bleiben. Eine —*
Neuaufnahmen und Bestellungen auf den .Saarfreun d“ won
der sichtbare Erfolg dieser Versammlung.
Die Orksgruppe Gladbeck des Bundes der Saarvereine hiet
am W. August eine außerordentliche Generalversammlung ab. Au
der Tagesordnung stand die Ersatzwahl für drei wegen Umzu—
nach dem Saargebiet ausscheidende Vocstandsmitglieder, und
zwar der Herren Dumont (1. Vors.), Gierend (1. Schriftf.) und
Zell (Beis.s. Neugewählt wurden die Herren Reutler (I. Vors.)
Stahl (I. Schriftf.) Heisel (2. Vors.), Reifschmeider und
Ferdinand (CBeifitzer). Nachdem der 1. Vorsitzende, Her:
Keutler, den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern den Dank de—
Vereins für ihre außerordentlich rege Tätigkeit in der Saar
vereinssache ausgesprochen hatte, die Scheidenden ihrerseits den
Verein für die Vlitarbeit gedankt und die Mitglieder zu treuem
Zusammenhalten ermahnt hatten, schloßz der 1. Vorsitzende den
offiziellen Teil der Versammlung. Außer den erwähnten Vor
ftandsmiigliedern scheiden noch zwei weitere Vereinsmitgliede—
aus unferer Mitle, um in ihre alte Heimat zurückzukehren. Ihnen
allen wurde in einer nachfolgenden kleinen Abschiedsfeier mehr
fache Ehrungen dargebracht. Sie werden gerne an diesen Aben'
zurückdenken der eine außergewöhnlich große Anzahl, von Mit
liedern zusammengeführt halte, um ihnen ein herzliches Leb⸗
wohl und Auf Wiedersehen an der Saar“ zuzurufen.
8 Der Verein der Saarländer und Pfälzer in Gelsenkirche:
hat in seiner letzten Versammlung den Beschluß gefaßt, den
Vunde der Saarvereine als Ortsgruppenmiiglied beizutreten
Am Sonntag findet eine Versammlung statt.
Sängerreise der Vereinigten Sänger des Berliner Eisenbahn—
vereins. Am 1. Oktober, mittags 12,43 Uhr, treffen auf den
Hauptbahnhof Saarbrücken 150 Eisenbahnsänge
aus Berii'n ein. Dieselben geben in Dillingen, Hom—
burg und Saarbrücken je ein Konzert. Der Besuch
dieses Gesangvereins ist die Erwiderung auf den Besuch de—
Sängerchors vom Eisenbahnverein Saarbrücken von
dorigen Jahr. Die vielen in Berlin geschlossenen Freundschafts
dbande der einzelnen Sänger werden die Anwesenheit des Berliner
Vereins zu einem recht herzlichen Wiedersehen gestalten. Die
SfadrSaarbrücden wie auch die Städte Dilingen und
Homburg haben jeweils öffentliche Empfänge der Berliner
Eisenbahnsänger zugesagt. Der Saarsfängerbund hat in liebens—
würdiger Weise mit dem Sängerchor des Eisenbahnpereins die
Vorbereitung zu den Konzerten und Empfängen übernommen
Unler den Sängern befinden sich auch der in Eisenbahnerkreisen
bekannte Herr Omemert, der als Vorsitzender des Vereins den
selben führt. Der Beluch der Berliner Eisenbahner gilt lediglid
Fesangsinteressen. Andere Gelichtspunkte ind dami
nicht verbunden.
— — —
Bücherbesprechung.
Ein Weihnachtsfestspiel hat der Saartalexulant, Pfarrte
de Haas, früher in Saarlouis, jetzt Essen-Borbeck, er
scheinen lassen, das bei den nahen Zurustungen zum schönsten alle
deutschen Christenfeste auch unseren deutschen Vereinen willkomme
sein wird. Unter kundiger Leitung ist das Spiel: „Was di
Väterprophezeit, ist erfülltin Herrlichkert“ leich
im Vereinssaal oder in der Kirche oder in der Schule aufführba⸗
und wird mit Adventkreuz, Krippe und Weihnachstbaum vie
Freude bereiten. Einzelheft 30 Pf. Aufführungsrecht, an di
Entnahme von 11 Heften gebunden, kostet mit diesen 3 RM. Vor
herige Einsendung des Betrages oder Nachnahmesendung. Be
stellungen an den Verfasser (Postscheck 201, Amt Essen). Möge
zur Weihnacht diese Slänge aus der Saarheimat geben. Da
das Spiel interkonfessionell gehalten ist, ist beim Wei hnachtsie!
selbstverständlich. Ven demselben Verfasser sind e!
schienen: „Fritz Lieuters religiöse und foziale Weltanschauung
50 Pf. ‚Katgeber för Grabsteininschriften“. 30 Pf, beim Verfalse'
Erscheint zunächst monatlich zweimal, Cet 1. und 15. mit der vierseitigen illustrierten Monatsbeilage „SaaxrHeimatbildexr“. Vestellungen wu
durch die zuständigen. Postanstalten Goftzeitungsliste S. 266) erbeten. In Sonderfällen erfolgt Züsendung durch die Geschüäftsstelle a 7772
E. V. Bersin sW. il, Koniggrßer Straße 94 Fernsfprech-Auschluß: Amt Hasenheide 32133 — Bezugspreis monatlhi
50 Goldpfeunig. — Alle Zahlungen auf Posischeckktonto Berlin NW. 7, Ari. 665 36 oder auf Deuͤtsche Bauk, Oepositenkasse O. Berlin SW. 41, Vene Aung
Platz 15. in beidea Fällen flir Kouto „Geschäftsstelle SaarVerein E. B.“, mit dem Vermert Saar⸗-Freund“ erbeten. — Fur den Gesamtinhalt Ierantwortlic
uünrtmeurer, „Berlin. — Versigae GEelchäftsftelle Saer Verein ẽ* 85 Vexlin Ess. 11. Königardezer Str. 93; Druck: Deutscher Schrifteuvert
71527 *