Full text: Der Saar-Freund (7.1926)

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die Vertreter des Bundes der Saar— 
vereine versammeln sich in Kölnam Rhein zu ihrer 
z. Bundestagung. Schon die Wahl dieser Stadt, die 
ihre unerschütterliche Treue zum deutschen Gedanken durch 
die Tausendjahrfeier in machtvoller Kundgebung zum Aus— 
druck gebracht hat, ist ein lautes Bekenntnis der 
hohen Ziele des Bundes der Saarvereine. 
Schwer laftet fremder Druck auf der Saarbevölkerung. In 
stillem Kampfe ringt sie um die Erhaltung ihres Deutsch— 
tums, das ihr Gewalt und Arglist aus dem Herzen reißen 
wollen. So sehr auch 
der Feind sich müht, 
Volk und Land, zu 
gewinnen: an der 
Treue der Saar- 
länder wird sein 
Wirken zerschel— 
lben. Seit Jahren 
unterstützt der Bund 
der Saarvereine 
das zähe Ringen. In 
unermüdlicher Arbeit 
klärt er auf über die 
Verhältnisse im Saar— 
gebiet und über die 
der Saarbevölkerung 
drohenden Gefahren. 
Ueberall sucht er das 
Gefühl der Zusammen— 
gehörigkeit von Saar— 
gebiet und Rheinland 
zu wecken und zu för— 
dern und wirbt um 
Streiter für deutschen 
Erdanken an der Saar. 
Ein Erfolg ist auch 
nicht ausgeblieben. Eine 
—D0— 
Frauen und Männer 
kämpft innerlich den 
Kampf der Saarländer 
mit. Und wenn sich auf 
der Togung in Köln 
viele deutsche Bruder— 
hände den Saarländern 
entgegenstrecken, so sol⸗ 
len“ diese fühlen, daß 
noch das alte 
Wort gilt: Treue 
um Treue. Das 
Wiedersehen wird zei— 
gen, daß die Saar— 
länder nicht allein 
stehen in ihrer Abwehr. 
Das ganze deutsche 
Volk fühlt ihre Leiden 
mit und sehnt den Tag 
herbei, wo auch an der 
Saar die Befreiungs— 
glocken klingen wie“ jüngst in Köln. Aus dieser Tagung 
aͤber soll den Saarländern ein starker Hoffnungsstrahl 
entgegenleuchten und sie bestärken im Kampfe um ihr Recht. 
Würzburg, im August 1926. 
Dr. von Henle, 
Regierungsprägsident von Unterfranken 
und Aschaffenburg. 
kampf im deutschen Sinne für entschieden 
betraschten kann. Der wird aber auch immer mit 
größter Hochachtung von den deutschen 
Kolksgenossen im Saargebiet sprechen, die an 
ntscheidender Stelle im Kampfe standen, und auf die sich das 
Vaterland auch in schwersten Stunden stets hat verlassen 
vnnen. Noch ist die deutsche Sache dort nicht endgültig ent— 
chieden. Aber jeder, der sich auf Volksseelen und Volkskraft 
ersteht, zweifelt nicht mehr an dem glücklichen Ausgang des 
nkingens. welches der Saarbevölkerung für ihr Recht und ihre 
Freiheit noch für Jahre 
obliegt. Die Köl ner 
Tagung der Saar— 
vereine soll und 
wird dazu beitragen, 
die Entschlossen— 
heit und die Ei— 
nigkeit der Sgar— 
ldänder und aller 
Deutschen in 
diesem heiligen 
Kampfe um deut— 
sches Recht zu be— 
lbeben und zu 
stärken. Möge der 
Tagung dieser schöne 
Verlauf beschieden sein! 
Mit deutschem Saar 
gruß 
Dr. Jarres, 
Oberbürger— 
me ist er 
in Duisburg. 
Kolner Dom 
Seit fast 8 Jahren 
schmachtet nun die 
Saadr untersrem— 
dem Joch. Im Gegen— 
satz zu dem so oft pro— 
klamierten Recht von 
der Selbstbestim— 
mung der Völker, 
hat man sie gewaltsam 
vom deutschen Mutter—⸗ 
land getrennt und unter 
eine Verwaltung 
gestellt, die zwar der 
Form nach eine solche 
des Völkerbunds sein 
soll, tatsächlich aber in 
allen ernsten Fragen 
völlig anti— 
deutsch 
eingestellt ist und 
ihre Absicht, die für 
das Jahr 19835 vorge— 
sehene Volksab— 
itimmung in fran— 
zösischem Sinne zu beeinflußen, kaum zu verhüllen versucht. 
Schwere politische, aber auch ebenso schwere wirtschaftliche 
Not ist damit über die treue Saarbevölkerung 
sereingebrochen, ihre deutsche Gesinnung aber hat 
nan damit nicht zu brechen vermocht. Jeder Hammerschlag 
zer Gewalt hai die deutsche Tereue nur noch mehr ver—⸗ 
tärkt, jede neue Unterdrückungsmaßnahme hat das Feuer 
jeschürt, in dem die Widerstandskraft gestählt wurde. Und 
d'wirds auch in Zukunft bleiben. Muß die Saar auch zu— 
aächst die fremde Herrschaft weitertragen, um so leuchtender 
vird die Sonne deutscher Freiheit über der treuen 
Saarbevölkerung spätestens im Jahre 1935 aufgehen. In 
dieser Ueberzeugung grüßen wir heute die deutsche Saar 
Darmstadt, im August 1926. 
Innenansicht des Kölner Domes. 
Der 6. Tagung des Bundes der Saar— 
overeine, an der ich zu meinem lebhaften Bedauern 
persönlich nicht teilnehmen kann, meinen herzlichsten Gruß! 
Wer in dem Kampf der letzten Jahre gestanden hat und 
heute zurückblickt auf die Sorgen und Nöte dieser Kampf 
jahre, in denen es sich um das politische und wirtschaftliche 
Verbieiben des Rheingebiets bei Reich und Staat handelte, 
der atmet heute leichter da er diesen Schicksals— 
Dr. Becker, 
Reichswirtschaftsminister a. D. M. d. 
R.
	        
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