Interessenten bitten wir Ihre Adressen
möglichst sofort der Geschäftsstelle „Saarverein“
Berlin sSW. 11, Königgrätzer Str. 94 angeben zu
wollen.
Die Ortsgruppe Hannover des Bundes der Saarverei de
beranstaltete ain Sonntag, dem 11. Juli d. J. ihren diesjährigen
Sommerausflug nach dem schönen, am Deister gelegenen Barsing⸗
hausen. Obschon der bis in die späteren Morgenstunden hinein
dauernde Regen bei den Ausflugsteilnehmern durchaus nicht zu
der nötigen Stimmung beitrug, hatten sich zu der festgesetzten
Abfahrtszeit doch etwa 60, Teilnehmer, unsere Damen mit ein—
gerechnet, eingefünden. Die hiesige Straßenbahn hatte zwei
Ertrawagen gestellt, und kurz nach 10 Uhr vormittags ging es
in flottein Tempo unserem Ausflugsziel entgegen, das wir Punkt
11 Uhr erreichten. Am Ziel angelangt, waren zu unsere Freude
mehrere Vorstandsmitglieder der Barsinghauser
Orisgruppe des Bundes der Saarvereine zur Begrüßung
erschienen. Zu einem solchen Ausflug gehört Sonnenschein, und
er“ kam. Und damit schlug auch die Stimmung um, denn in der
schönen, unmittelbar am Waldrande gelegenen Waldschenke
Zur Schweize deren Inhaber der Barsinghäuser Ortsgruppe
as Htilglied angehört, wuürden ein paar schöne und angenehnte
Studen verlebt. Aber besonders die Rachmitlagsstunden, die dank
der vorbereisenden Tätigkeit der Varsinghäuser Ortsgruppe, in
dem enen Saat von Volker verbracht werden konnten, werden
den Teilnehmern und Gästen unvergeßlich sein. Eine besondere
Ehre war es für uns, Herrn Oberbergrat Bra,ch t, aus VBarsing⸗
hausen, der dem Saargebiet kein Fremder ist, in unserer Mitte
bicgrüßen' zu können. Zu dem unterhaltenden Teil trug eine gut
geschulte achtköpfige Jazzkapelle und besonders unser Vereins⸗
amiker Hans Hernrich mit seinem reichhaltigen humoristischen
Programm, wobei ihm sein Bruder Alfred am Klavier sehr gut
begleitete, in vorzüglicher Weise bei. Reicher Beifall lohnte die
ein gelnen Vorträge. Manche neue Saarbekanntschaft wurde ge⸗
macht und nur allzu schnell schlug die Scheidestunde Unser Ver—⸗
einsphotograph H. Grassomw ließ es sich nicht nehmen, durch
mehrere photographische Aufnahmen den Tag festzuhalten. Um
10 Uhr abends wurde die Heimfahrt angetreten. Alle Teilnehmer
waren sich in dem Bekenntnis einig, daß der Barsinghäuser Aus⸗
fiug, uns allen immer eine angenehme und schöne Erinnerung
bleiben wird.
Ortsgruppe Dortmund. Am 11. Juli fand im Restaurant
AV
statt. Herxr Ost eröffnete die ziemlich gut besuchte Versammlung
und gas die Tagesordnung bekannt: 1. Ausflug nach Königs-
born; 2. Fe Ihenigeuge ee 3. Mitfeilungen der
Geschäftsstelle Saar-Verein. Hierauf verlas der
Schristführer Walter die Viedrschrift über die letzte Versamm⸗
kung, die genehmigt wird. Sodann wird in die Besprechung der
Tagesordnung eingetreten. Zu dem Ausflug nach Königsborn
gab hHerr Berkessel die erforderlichen Erläuterungen. Herr
Rafalfsti beantragt, die Fahrkarten für die Erwerbslosen aus
der Vereinskasse zu bezahlen, was zur Feststellung der Zahl der
Erwerbslosen auf im ganzen 6 im Verein, Veranlassung gibt
Herr Schwoolau fragt an, ob der Fahrpreis nur für den be—
sreffenden Erwerbslosen oder auch für dessen Familie bezahlt
wird. Nachdem Herr Berkessel sich erfreulicherweise imstande
erklärt hat, für die ganze Familie zu zahlen, wird im Sinne des
Antrages Rifolski beschlossen. Punkt 8: Es wird die Fahrt mit
dem Feriensonderzuüg besprochen, zu der Herr d die bis⸗
her unternommenen Schrikte des näheren erläutert und Herr
Berkessel die Erläuterungen ergänzt. Im besonderen erwähnt
er, daß auch Düsseldorf. das eine große Ortsgruppe hat, mit zum
rheinisch-westfälischen Industriegebiet für den Sonderzug hinzu—⸗
gezählt werden soll. Gemeldet haben sich bis jetzt beim Schrift—
führer Walter 93 Erwachsene und 15 Kinder. Es besteht also
Aussicht, daß der Zug zustande kommt. Vielfachen Wünschen
entsprechend soll als Abfahrtstag der 2. oder 8. August gewählt
werden. Zu Punkt 3 verliest Herr Ost das Rundschreiben der
Geschäftsstelle Berlin vom 1. Juli 1926 betreffs Bundes-
tagung in Köln und verteilt die eingegangenen Einladun—
gen. Auf die Mahnung der Geschäftsstelle auf Zahlung des
Bundesbeitrages ertlärt Herr Berkessel für 1925 und 1926 seien
die Beiträge entrichtet. Herr Ost hat Zweifel, ob für 1926 ge⸗
zahlt sei und läßt abstimmen, ob für dieses Jahr der Beitrag
wieder gezahlt werden soll; die Versammlung beschließt in diesem
Sinne. Sodann gibt Herr Ost das Schreiben der Geschäftsstelle
über Bestellung von Ansichtspostkarten bekannt, worauf
beschlossen wird, für 10 Mark Postkarten zu bestellen. Zu Punkt 4
verliest Herr Ost die Satzungen der Arbeitsgemeinschaft mit dem
V. d. A. die teilweise mißverständlich aufgefaßt werden, was
Herrn Ost Veranlassung gibt, entsprechende Aufklärungen zu
geben. Zu Punkt 5, die Wahl eines Vergnügungsdirektors für
den verstorbenen Hern Jehle wird vertagt. Schluß 7.2330 Uhr.
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8 Orksgruppe Buer⸗Erle des Bundes der Saarvereine. Au
4. Jůli 1926 hat auch die Ortsgruppe Buer-Erle, nachdem sie in
folge des Ruhreinbruches ihre Vereinsarbeit einstellen mußte
ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Jetzt sind es nur nod
wenige Orisgruppen, die vorläufig noch ruhen, aber auch bei diesen
sind Bestrebungen im Gange, sie recht bald wieder ins Leben zu
rufen. Der bisherige 1. Vorsihende der Ortsgruppe, Herr Schulz
eroͤffnete die gutbesuchte Versammlung und ging nach einer kurzen
Begrüßung der Anwesenden zur Erledigung der Tagesordnung
Iber. Vom früheren Vorstand war außer dem bisherigen Vor—
itzenden niemand anwesend. Aber auch Herr Sschulz mußt—
wegen anderweitiger Inanspruchnahme seinen Posten zur Ver—
fügung stellen. Als erster Punkt der Tagesordnung wurde des
halb die Neuwahl des Vorstandes behandelt. Es wurden gewöählt—
Als 1. Vorsitzender Friedrich Hofinger, Buer-Erle, Westf
Auguststraße 8, als 2. Vorsißender Friedrich Triem, al—
. Schriftführer Heinxich Alkpeéter, als 2. Schriftführer Jakor
Zeyer, als 1. Kassierer Jakob Schmidt, als 2. Kassiere
Franz Sänger, als Beisitzer und zu gleicher Zeit als Revi—
oren Wilhelin Bommer, Heinrich Schmitt und Hermanr
Köhl, als Vereinsbote und Unterkassierer Alfred Spenglert
Wir wünschen der Ortsgruppe Buer-Erle zu ihrer Wiederaufbas
arbeit recht aute Erfolge.
DI Die Ortsgruppe Herne in Westfalen des Bundes der Saar
vereine, hatte ihre Mitglieder zum Sonntag, den 27. Juli 1926
zu einer Versammlung im Lokal Biermann, Strünkederstraße
eingeladen. In dieser Versammlung, die gut besucht war, macht
der 1. Vorsitzende des Saarvereins, Herr Korst, die Mitgliede,
nit dem Abschnitt des Versailler Vertrages bekannt, der die Ab—
timmung über das Saargebiet, ob es zu Deutschland oder Frank
eich gehören soll, regell. Rach dem Vertrage dürfen nur die
enigen außerhalb des Saargebietes Wohnenden im Jahre 193
IWstimmen, die nach dem 28. Juni 1919 verzogen sind und deren
Zinder bis zu dem Abstimmungstage 20 Jahre alt werden. Da—
Bestreben der Saarvereine und des Bundes der Saarvereine
Berlin, geht aber dahin, daß auch alle anderen, außerhalb de—
Saargebsets Wohnenden abstimmungsberechtigt werden. Die zu
Abstimmung benoͤtigten Unterlagen sammelt der Verein schon und
hittet alle in Frage kommenden Landsleute, sich in die Listen ein
ragen zu lassen. Die Vorstandsmitglieder und alle anderen Mit
zlieder nehmen die Anmeldungen entgegen. Ueber die Bundes
tagung in Köln gibt der Vorsitzende bekannt, daß die Kölne
Landsleute Privatquartiere zur Verfügung stellen. Auch hierw
ollen die Anmeldungen frühzeitig erfolgen.
Ueber eine große Saarkundgebung in Bochum, verbunde;
mit einer Kündgebung der Grenzlanddeutschen und Heimat
vereine berichtet der ‚Bochumer Anzeiger“ folgendes:
Am Sonntag, dem 11. Juli, abends, hielt die Arbeit;
gemeinschafl'der Grenzlanddeütschen und Heimar
bereine im großen Saale der Bürgergesellschaäft eine Kundgebun
unter der Parole Das Deutschlkum an der Saar“ zut
Der Vorsitzende der Ortsgruppe des Bundes der Saarvpereine, Dir
Klemmer, begrüßte die Anwesenden, besonders den Vertrete
der Stadt Bochum, Magistratsrat Dr. Klinghol z- Studientat
Dr. Kruse (Essen) von der Reichszentrale für Heimatdienst, so
wie Redakteur OLimert (Fulda). Magistratsrat Dr. Kling—
holz überbrachte die Grüße der Stadt Bochum und versichertt
das Interesse der Stadtverwaltung an der gemeinsamen Aufgabi
bei dem Kampf um die Grenzlande, im besonderen des Saarlandes
Sodann nahm Studienrat Dr. Krusse das Wort zu seinen
Vortrage: Die Lagedes Deutschtums ander Grenze
und imAÄuslandee.“ Er führte u. a. aus: „Vor dem Kriege
kannten wir kein Grenzdeutschtum. Selbst der Tiroler wurde
nicht als Deutscher in Deutschtand behandelt. Mit den Balter
sind nie Stammperwandischaften eptet worden. Im Krieg
ind diese dbei Gefangennahme als Russen behandelt worden. De
Deutsch-Masure wird immer als Pole angesehen. dies ist er aher
nicht. Die Sudetendeutschen sind stets als Tschechen angesehen
worden. Erst seit 1918 kennen wir Grenzdeutsche. Grenzlandei
national-politischer Begriff, Grenzland ist rein deutsches Gebiei
das abgetreten worden ist, Selbstverwaltung erhalten hat oder voer
remden Truppen besetzt ist. Es ist kein Kämpf um däs Gre
and, sondern um' das Frenzvolt. dies muß unterstit
werden. 1918 war dieser Wille nicht da, sonst hätte man versuch
Defterreich in das Reich aufzunehmen. Deutsch ist der Ausdrit
der Kultur. Die Kultur des Ostens ist vom deutschen Geist beein
slußl. Deutsche Kultur ist wertvoller als Auslandskultur. Dahe
der Kampf gegen gie deutschen Schulen und die deutsche Spracht
Grenzlandnof kommt zum Ausdruck in der Unte!
drüduüng ver freien Meinung und des Selbstbe
timmungsrechts. Darum sei in erster Linie Kulturprope
zanda in den Grenzlanden ersorderlich. Die Lage der Aus
fandsdeutschen ist verschieden. Bei den Völkern get ma
nischen Stammes ist die Lage der Deutschen leicht. sie haben
eutsche Schulen. Bei den romanischen Völkern ist die Lag