Professor Dr. Schmitt in jeinem Vortrage zum Ausdruck gebracht
habe. Verwaltungsdirettöt Vogel sprach dann über die Be⸗
reuütung der Saarfrage uͤnd über die Organisation
uünd Tätigkeit des Bundes der Saarvereine und
der Geschäftsstelle „Saar-Verein“, indem er in eingehender Weise
die einzelnen Arbeitsgebiete schilderte. Er betonte, daß der
Bund sich das Vertrauen weitester Kreise aus allen Parteilagern
erworben habe, besonders deswegen, weil er die für ein ersprieß⸗
liches Zusammenarbeiten unbedingt erforderliche Parteie
losigkeit und konfessionelle Reutralität peinlich
beachtet und am Ziel, für die baldige Befreiung des Saar⸗
gebietes zu arbeiten, unberrückbar festgehalten habe, ohne sich
dei seiner Tätigkeit der Phrase und der Mittel des Chauvinis⸗
mus zu bedienen. Wenn man auch unbedingt die Hoffnung haben
könne, daß das Saargebiet niemals verloren gehe, so dürfe man
doch nicht gergesen daß der Kampf umseine dauernde
politische ugehsrigkeit noch JLange nicht zu
Ende sei, sondern wahricheinlich noch recht lange dauern und
sehr schwierig sein werde. In eingehender Weise ilderte er
die Hauptausgaben, die sich der Sagarverein gestellt habe, um mit
den Worten zu schließen, daß die Jahrtausendfeier der Rhein—
ande im Saargebiet im verflossenen Jahre die feierliche Ab⸗
jstimmung der Saarbevölkerung gewesen sei, deren Treubekenntnis
autete: Deuisch die Saar immerdar! Auch dieser
Redner erniete großen Beifall. Die Teilnehmer begaben sich
dann in den großen Saal im „Hähnchen“, wo man zur Grün⸗
dung der Bonner Ortsgruppe schritt. Die Versammlung
leitete Oberlandmesser Flaccus.“ Nach einem Vortrag des
Verwaltungsdirektors Vogel⸗Berlin wurden die Satzungen
verlesen und einstimmig angenommen. Darauf erfolgte die Wahl
des Vorstandes, der sich zusammenjetzt aus; Vorsitzender, Berg⸗
hauptmann a. d. 5. Vogel, Oberlandmesser Flaccus, Be—
rufsgenossenschaftssekretär Klamp, Amtsgerichtsrat Dr. Frey⸗
bag, Vergamts-Obersekretär 3iegler, Knappschaftsältester
Heull, Frau Oberbergrat Liesenhoff, Fräulein Lehrerin
ender, Oberpostsektretät Kneunp, Zeitungsverleger Scheur
u dem Vortrag hatte auch der Kölner Regierungspräsident, Gras
Adelmann zu seiner Vertretung Regierungsrat d. Klincko w⸗
dan entsandt. Ebenso war die Ortsgruppe Köln des
ortigen Saarvereins recht zahlreich vertreten. Nach Erledigung
des geschäftlichen Teiles blieben die Teilnehmer der neugegrün⸗
deten Ortsgruppe, welche bereits eine stattliche Mitgliederzahl
aufweist, noch bei Gesangs— und sonstigen Vorträgen ernsten
und heiteren Inhalts recht, lange in gemütlicher Weise zu⸗
sammen. Alle die Gruppe Bonn betreffenden Schriftstücke
sind zu senden an Herrn Ch. Klampein Bonna. Rh. Kob⸗
lenzer Str. 604.
8 Deutsche Saarkundgebung in Mülheim⸗-Ruhr. Anläßlich
der Sängerreise des Männergesangvereins „Ein⸗
brachte Völkingen, Mitglied des Sgar-Sänger⸗
bundes, nach Mülheim / Ruhr, fand als Höhepunkt der Ver—
anstaltungen, die alle einen sehr erhebenden Verlauf nahmen und
Zeugnis ablegten von den hervorragenden Leistungen und dem
Können der Saar-Sänger, am Sonntag, dem 9. Mai, in den
Mittagsstunden vor dem hiesigen Rathause trotz des schlechten
Wetiers unter Beteiligung von vielen Tausenden der Mülheimer
Bevölkerung sowie von sehr zahlreichen Mitgliedern der Orts⸗
gruppen des Bundes der Saarvereine aus dem rheinisch-west-
fälischen Industriegebiet eine mächtige und sehr eindrucksvolle
Saarkundgebung statt. Namens des Veranstalters der
Kundgebung, der Mülheimer Ortsgruppe des Bundes der Saar⸗
bereine, entbot der Vorsißzende. Studienrat Kockler, herzlichsten
I
arbeitsfreudig (Saarländer), 29 Jahre alt, Absolvent
der Maschinenbauschule Vingen (Examen als Masch.⸗
und Eisenhochbauing.), 4 jähr. prakt. Tütigkeit auf
der Grube Heinitz. Kriegszeit bei Eisenbahntruppen,
5i, Jahre als Konstrukteur und Statiker bei ersten
Firmen, sucht. da abgebaut, bis spätestens zum
J. Juni Stellung.
Eilangebote an
fFrite Blümer, Düsseldor“
Oberbiltteralsee 302 11*
Willkommengruß, nachdem die Musikkapelle die Feier mit einem
Marsch eingeleitet hatte. Hierauf begrüßte Oberbürgermeister
Lempke, Mülheim, die Sänger aus dem Saarland in besonders
ehrender Weise. Nach ihm ergriff Rektor Stein aus Saar—
brücken das Wort, um Gruß und Dank des Saarsängerbundes in
von echt vaterländischem Geiste durchdrungenen Worten für die
iberaus herzliche Aufnahme an der Ruhr zu übermitteln. Nach
einer Anspraͤche des Saarsängers Lüters, Mitglied des Landes—
tates des Saargebiets, in welcher er das Leid und die Not des
erndeutschen Saarlandes in lebendigen Worten schilderte, ge⸗—
dachte er noch besonders in herzlichen Dankesworten der Tätigkeit
—DD
»pfernde Arbeit des Leiters, Verwaltungsdirektor Vogel
Berlin. Nach einem Musikvortrag sowie des Saarsängergrußes
und der Saarhymne durch den Völklinger Gesangverein „Ein—
tracht“ hielt Verwaltungsdirektor Vogel die Hauptansprache
um die Treue und Eintracht des Saarvolkes zu
schildern, in der es dem deutschen Vaterlande mit dem besten
Beispiel vorangehe. Von der bekannten Clemenceauschen Saar—
hüge, von den 150 000 Saarfranzosen ausgehend, schilderte er die
eschichte, die landschaftlichen Schönheiten, die treudeutsche
zaltung der Bevölkerung und ausgesprochen nur den deutschen
Wirtschaftsgeist an der Saar, durch den allein der Bergbau, die
Eisen⸗-, Stahl⸗ Glas-, Tonwaren- und alle anderen Industriezweige
emporgeblüht seien und Handel und Gewerbe sowie das gesamte
Wirtschaftsleben eine so gesunde Entwicklung nehmen kounten
Dann erinnerte er an die treudeutsche Haltung der Bevölkerung
an der Saar im letzten Jahrhundert, welches in drei Ge—
schichts daten (1815, 1866 und 1870) für die immer kern—
deutsche. nie veränderliche Haltung des Saarvolkes Zeugnis ab—
legt. Nachdem er dann kurz auf die heutigen politischen
und wirtschaftlichen Verhältnisse, wie sie im Saar—
zgebiet durch die Bestimmungen des Versailler Diktats, ins—
hesondere durch die nur unter französischem Einfluß stehende Saar—
regierung, die als Treuhänder des Völkerbundes amtiert, hin—
gewiesen hatte, schloß er mit den Worten, daß man sich um die
Treue des kerndeutschen Saarvolkes keine Sorge zu machen brauche.
Das Volk an der Saar, dem der Dank des ganzen Vaterlandes
gebühre, habe das schwere Los getroffen, seine bitteren Nöte nicht
in gemeinsamer Front mit dem Reiche tragen zu können, es werde,
weil es den schweren Kampf in stiller Solidarität führte, den
höheren Ruhm des ganzen Vaterlandes, dem es für die heutige
Zeit ein seltenes Vorbild für die Stärkung und Aufrichtung des
Volkes gebe, ernten. Mit einem dreifachen Hoch auf Ruhr, Rhein
und Saar und das ganze Vaterlang schloß die erhebende Feier,
während die Menge begeistert in die von der Kapelle gespielte
Wacht am Rhein einstimmte.
Die Württembergische Sgarvereinigung, Sitz Stutigart,
Zandesgruppe des Bundes der Saarvrereine, hielt am 8. Mai ihre
diesjährige Ieeneuns ab, die recht gut besucht war,
aruch seitens Nichtsaardeutscher. Bevor in die Tagesordnung ein—
Jetreten wurde, gab der Vorsitzende, Herr Kaufmann Julius
Schellenberger, einen kurzen Ueberblick über die jetzigen
Verhältnisse im Saargebiet. — Der Vorsitzende gab alsdann den
Tätigkeitsbericht, aus dem hervorgeht, daß die Vereinigung den
Aufgaben auch im vergangenen Vereinsjahr in jeder Be—
ziehung gerecht geworden ist. Aus diesem Bericht ersah man
auch, daß die Vereinigung vielfach Gelegenheit gehabt hat, in der
Deffentlichkeit für die Saarsache zu wirken. Der Geschäftsleitung
zestehend aus dem Vorsitzenden und dem Geschäftsführer, wurd
Entlastung erteilt. der bisherige Vorstand und der Arbeitsaus
schuß wurden einstimmig wiedergewählt.
200—— 2 V⏑⏑7000 —F
Statt Karten.
—R
Am Himmelfahrtstage wurde unserem
8 Jungen ein Schwester chen geboren
Kapltünleutnunt 75. F. Pogel
u. Fruu Then geb. Vosseik
Wilhelmshaven, den 13. Mai 1926
Bismarckstr. 127
—
Erscheint zunächst mongtlich zwie im geh, am 1. und 15. mit der vierseitigen illustrierten Monatsbeilage SagreHeimatb ilnder“. Bestellungen nut
durch die 3 Postanstalten (Postzeitungspreisleste S d erbelen. Ino idersflen erfolgt Zusendung durch die Geschäftsstelle Saar Berein
Berbin SW. 11Königgräer Siransße 44, Fernsprech-Anschluß: Amt Hasenheide 324334. 7 Bezugspreis monartlich: 50 Goldpfennig.
Alle Zahlungen auf Posticheitte ato Bertin ARW. 7, Ne. 665 36 oder ouf Deutsche Bank, Depositenkasse O, Berlin SW. 47, Velle-⸗Alliante-Platz 15, in beiden
Füllen fuͤr Konto „Gefchüftsstelle Saat⸗Verein“ mit dem Vermerk — — Abrien — gFir die Schruͤtleitung verantworitich: Kur ireurer vBerlin—
Berlag;: Geschäftsstelle „Sagr-Berein“, Berlin SWII, Königgrützer Straße da: Druck: Deutscher Schriftenverlag, Berlin SWi11.