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Nummer 1
7. Jahrgang
A— zustendigen Postanstalten Postze ungs;
oreleliste S. 2ob) erbeten. In Sonderfailen erfolgt Zusendung dnech die Geschäftsstelle Sgar⸗Verein, Berltin Sw. 11,
töntögrätzer Straße 2, Fernspr.⸗FAnschle: Amt hasenh. 3248. —Sezugopreis moöonatirch: s69d oOoldpfeunig. —
Aue Zaßlinngen auf Postscheckkonto Serltin Nw. 7, Ur. bes 36 oder auf deutsche Sank, deposttenkasse O, Seriin Sp. 47.
cüe üiende plete eiden sauen füt onto efchattastelue Socr-Derein“ mit dem vVvermert Saar-kreund“ erbeten
Beelin
5. Januar
1096
e e
Das Saargebiet in der deutschen Politik.
Neuiahrswünsche für das Saargebiet.
Mit dem neuen Jahr ziehen neue Wünsche und neue
Hoffnungen in die Herzen des einzelnen und der Völker.
Sehnen aller wirklich Friedfertigen ist es, daß nun endlich
die Saat wahren,« ehrlichen Friedens aufgehen möge, die
man in Locarno gesät.
Roch herrscht vielfach das
Mißtrauen auf beiden
Seiten, noch werden uns
non der Gegenseite zu
wenig Beweise eines neuen
Heistes und noch zu viel
Taten des WVersailler
veistes gegeben. Ein be⸗
sonders steinig Gebiet
cheint die Locarno-Saat
im Saargebiet zu finden,
wo die Berwaltungs—
methoden der vom Völ⸗
ferbund eingesetzten Re—
gierungs-Kommis-—
sion noch immer die
gleichen geblieben sind und
auch die dort vertrags—
widrig noch immer an—
wesende französische
Besatzung weiterhin
sich in der „Siegerrolle“
gefällt.
wird, dieser Geist muß kopursen, und sich betätigen.
Er darf nicht ein Geist, ein SaArack bleiben, er muß Leben,
Hestalt, Kraft gewinnen! Rit ann können sich die Er—
wartungen eriüllen, die au eien zeeist geknüpft werden.
dieser Geist darf stoff⸗
licz nicht eingeengt, abge—
zwnzt sein; er muß, wie
der Sauerteig allmählich
deu ganzen Teig durchsetzt,
e “danzen Beziehungen
zwischen Teutschland und
seinen einstigen Gegnern
in ihrer Gesamtheit beein—
flussen. Es darf in Zu—
funft nicht mehr möglich
sein, daß man im diplo—
matischen Umgang die ver—
bindlichsten Formen zeigt,
gleichzeitig aber die alten
Annexionsmethoden bel—
spielsweise an der Saar
beibehält. Was ist es z. B.
anders als ein Verstoß
gegen den Geist von Lo—
rarno, wenn die Saar—
regierung der Gemeinde
Pättelbexbach einen Bür—⸗
germeister nicht bestätigt,
aeil sie verlanet er mürse
ein geborener Sanrionder
sein. Keine Vestimmung
von Versailles schreibt et—
was derartiges vor, allein
der Poincarégeist läßt der⸗
artige Willkürakle ver—
tändlich erscheinen. Ponnu—
carégeist und Lo—
tarnogeist stehen
fich aber wie zwei
feindliche Glemente
gegenühber
Also noch vieles muß sich an der Saar ündern, ehe man
davon sprechen kann, daß Gerechugteit, Sittlichkeit und Frei—
heit dort herrichen. Auch das ist nicht der Ceist, der von
Locarnso ausgehen soll, der nach jüngsten Meldungen daran
denkt, wie die Besetzungsfristen so auch das Saargebiet zu
Mache Awecken zu bennken sind, indem Dorzicttueid Frant—
Saarländischer Neujahrsgruß 1926.
Vergeßt sie nicht der Jubelfeier Stunde,
Wie Wetterleuchten zog sie durch das Land;
Die deutschen Banner rauschten frohe Kunde,
Das ewig eint des Blutes heilig Band.
Wie hehrer Himmelstrost sank es hernieder,
Er sah uns alle einig Hand in Hand,
Und brausend klang's wie Schwur durch Heldenlieder
Wir grüßen Dich, du liebes Vaterlandi
Und ringen wir um's Recht in Not und Sorgen.
Zind auch der Tränen viel in unsern Reih'n;
Wir ahnen doch den freien deutschen Morgen,
Das Frühlingsglück in hellem Sonnenschein.
In tiefem Glauben, nicht in leichten Wähnen
Sind alle, alle wir dir zugewandt,
Wir denken dein in stillem heißen Sehnen
Und'grüßen dich, du liebes Vaterland
des Saartals Treue hebt mit Adlerschwingen
die Seelen über Leid und Sturmgebraus,
Nicht welschem Lug, noch Trug wird es gelingen
Wir kennen nur ein deutsches Vaterhaus.
Geduld, bis alter Mut trotz Schicksalsschlägen
Den steilen Weg zum neuen Ruhme fand,
Dann blühet neu ein Lenz auf unsern Wagen:
Glückauf, Glück auf,duliebes Vaterland!
Albert Zühlke.
Welche Hoffnungen
uiunsere führenden
A
Bolitiker als Aus—
wirkung des neuen Geistes
pon Locarno für das
Saargebiet hegen, haben
wir durch eine Umfrage
festzustellen versucht. Zahl⸗
reich sind die Antworten,
ziemlich einheitlich ihre
Hrundstimmung. Man
könnte sie auf die Grund
gedanken der Hindenburgschen Reujahrsworte bringen, die er
bei dem dipfomatischen Reujahrsempfang sprach: Gerech⸗
igkeit, Sittiichteit und Freiheit müssen die
Hrundsteine sein, auf denen sich das Zusammenarbeiten der
Völker aufbauen und entwickeln kann! Es ist nicht damit ge—
nn. daß mit dem Locarno-Vakt ein neuer Geist erwartef