Der
Orden „der achten Treue‘
n 1. März 1788 stifteke Jürst Ludwig den „Rikkerorden der ächten Treue“ als eine
besondere Auszeich nung für seine, bewährkesten Räte und ersten Diener seines Bof-
haltes. Mik der aetet zu dem Prden war noch eine lebenslängliche Pension
bon 200 Gulden für den Prdenskanzler und 150 Gulden kür die übrigen Rikker verbunden.
Der erste Ritler und Prdenskanzler war der fürfstliche Geheime Rat und Regierungspräsident
von Bammerer, ein Mann von unlaukerer Gesinnung, der aber das Vertrauen des Fürsten
besaß; Jürst Indwig war seit Jahren leidend, nahm sich daher der Regierungsgeschäfte
wenig an und überließ dielelben vielmehr dem Präsidentken von Bammerer. PDieser jedoch
mißbrauchtke die ihm gegebenen Machtktbefugnisse und jsog sich durch allerlen Bedrückungen,
Erhöhung der Abgaben uünd ungerechke Urkeile den Baß und die Verachktung der Unkerkanen
ru; die in der Jolge sich häufenden Beschwerden und Pektikionen führken aber endlich dazu,
den Jürsten über den wahren Charakter seines Günstlings aufzuklären und derselbe wurde
am 5. Bktober 1789 entlassen und landesverwiesen. VBach einem lin der Sammlung“ des
Bistorischen Vereins befindlichen Dokument, verfaßk zu Worms am 4. Mai 1790, wurde
hammerer durch die Gnade des Jürsten zwar die ‚„Bualikät des erlten Kitkers gedachten
Ordens“ belassen, jedoch mußte derselbe auf die damif verbundene Pension Herzicht leisten;
die Echktheik der Dokumenke ist späker besonders beglaubigk worden durch P. Baldy, „ehe⸗
malich Fürstlich Saarbrückischer Kegierungs-Canzelist und nachmalicher Cabinets Sekretaire
des verstorbenen Berrn Jürsten Beinrichs zu Vassau-Saarbrücken Durchlaucht Frankfurth
den 15 May 18056. Die übrigen und wahrlcheinlich einzigen Ritkker des Prdens waren
der Oberjägermeister von Jürlstenrecht, der Tandjägermeister von Jürstenrecht, der Pbrist—
lieukenank Kraemer und der Cabinels Kath Eichberg, welcher zugleich Prdens-Sekretair war;
auch von lekterem besikk der BHilstorische Verein ein Pokument, wonach derselbe keierlich sich
vexpflichkek, als ‚„Prdens-Sekrekarius“ die Drdensstatuten nach Kräfkten lebenslänglich zu be—
folgen und kür den Jall seines Codes für die Zurückgabe des Prdenszeichens und der „Vrdens-
Lifteralien“ Sorge zu kragen; eine Enkelin Eichberg's schenkte dem Bistorischen Verein die
Krone des großväkerlichen Prdens. Der Prden eines Berrn von Fürstenrecht, ein weiß—
emaillierkes Kreuz, befindete sich im Besiß einer Jamilie B. auf dem Rastpfuhl; wir erblicken
das Kreuz auch auf einem Bilde an der Brust der Gräfin Rakharina von Pttweiler, der
weiken Gemahlin des Jürsten. Die Berstellung des Prdens wurde nach einem von FJürsten
re Verkrag vom 8. März 1788 dem „Bokjuwelierer“ Christian Berm. Schmidk über—
kragen: derlelbe erhieltf für jedes RKreußt 85 rheinische Gulden. Paul wWielerk.
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