hHerme „Das Abendmahl“ in der Ludwigskirche. 2 Detail vom Grabmanl der Gräfin klisabeth in der
Stiftskirche von St. Arnual. S3 Hesrine „Die Predigt“ in der Ludwigskirche. Foto Max Wentz, Saarbrucken
Saarübergang, und ist zu seiner heutigen Größe und Gestalt zusammenge—⸗
wachsen aus den Einzelorten Alt-Saarbrückens, St. Johann, St. Arnual und
Malstatt-⸗Burbach. Aber es ist auch geplant und angelegt worden von großzü⸗
gigen, vermögenden und kunstliebenden Fürsten. Und gerade aus deren Zeit und
Werk stammen die für Saarbrücken charakteristischen und die diese deutsche
Stadt im äußersten Westen auszeichnenden künstlerischen Bauten und Kultur⸗
stätten. Die Barockstadt Saarbrücken ist unter dem von allen nassau⸗saarbrücki⸗
schen Grafen unternehmungsfreudigsten Fürsten Wilhelm⸗Heinrich und unter
einem der besten und liebevollsten deutschen Barockbaumeister Friedrich Joachim
Stengel entstanden. Sie besitzt so mit die schönsten und vorbildlichsten Beispiele
deutscher Barockbaukunst: breit und freundlich ruht die Ludwigskirche, einer der
harmonischsten und stilreinsten deutschen Barockbauten inmitten des bei aller
Weitläufigkeit doch sauber geschlossenen Ludwigsplatzes, dessen wohlhabend und
vornehm aussehende Bürgerhäuser mit den hohen, lichten Fenstern, den barock
geschnitzten großen Toren und den kunstvoll geschmiedeten Balkongittern bestim⸗
mend um sich sammelnd. Eigenartig ist der rein kreuzförmige Grundriß der Lud⸗
wigskirche, der dann auch die innere Anordnung bedingt. Die breite und dennoch
äußerst zierliche Orgel, guch die Kanzel mit den zu beiden Seiten hochwachsen⸗
den, schier lebendig erscheinenden Karyatiden lassen den Reichtum und die Fülle
des nahen Rokoko ahnen und beherrschen klar das geschlossene Rund des unge⸗
wöhnlich lichten Kirchenraumes. — Durch die langgestreckte Wilhelm⸗-Heinrich⸗
Straße ist die Ludwigkirche in gerade Verbindung gebracht zu der alten Schloß⸗
kirche mit dem schlichten vielseitigen Turm und dem doppelten Zwiebelhelm.
Verschiedene künstlerisch sehenswerte Grabdenkmäler aus dem 15. Jahrhundert
zeichnen diese Kirche unter den zahlreichen Gotteshäusern Saarbrückens aus. —
Die Schloßstraße wenig aufwärts liegt der Schloßplatz mit dem Alten Rathaus
zur rechten Seite und dem verbliebenen Teil des alten Schlosses zur linken Seite.
1792 haben französische Revolutionstruppen beim Herannahen der Preußen das
fürstliche Schloß vor den Augen der zu untätigem Zuschauen gezwungenen Bür⸗
ger in Flammen aufgehen lassen. Von diesem Schloß schreibt Goethe in „Dich⸗
zung und Wahrheit“ beim Berichten von einem Besuch in Saarbrücken: „Die
Vorderseite des Schlosses liegt mit der Stadt auf ebenem Boden, die Hinter⸗
seite dagegen am Abhange eines steilen Felsens. Diesen hat man nicht allein