rung durchgeführte Ver⸗
selbständigung zahlreicher
Verwaltungen den zentralen
Charakter der nunmehrigen
„Hauptstadt“ des „Saarge⸗
bietes“. Hatte Saarbrücken
bisher zum Regierungsbezirk
Trier gehört, so wurde es
aun der Sitz eines umfang⸗
reichen, allerdings auch über⸗
setzten Verwaltungsappara⸗
tes der Völkerbundsregie⸗
rung. Der Gewinn, den
diese Ausfnahme neuer zen⸗
traler Behörden für die
Stadt bedeutete, stand aber
in keinem Verhältnis zu
den vielen ungelösten Fra—
gen, die zurückgestellt wer⸗
den mußten bis nach der
Rückgliederung des Saarge⸗
bietes, weil während des
Saarkampfes in der dauern⸗
den Auseinandersetzung mit
der Voöoölkerbundsregierung
einfach keine Zeit für ihre
Lösung war. Zu diesen Fra⸗
gen gehörte in erster Linie
die Abrundung des Stadt⸗
gebietes, da Saarbrücken in
den engen Grenzen von 1909
nahezu keinen Siedlungs⸗
raum mehr zur Verfügung
hatte und daher immer mehr
mit den benachbarten Land
gemeinden zusammenwuchs.
So bildete sich der Zustand
heraus, daß ein großer Teil
der Berufstätigen der Stadt
gar nicht mehr in Saar⸗
brücken selbst wohnt, son⸗
dern außerhalb, in den um⸗
liegenden Landgemeinden,
oft sogar bis zu einem Um⸗
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Oben: Saarkäahne am Ankerplatz
Unten: Saarbrucke. Foto Mitteistaedt