Full text: 1937-1938 (0003)

1880 - 1881: Völklingen — Ueberherrn — Diedenhofen. 
1904: Rohrbach — Homburg — Bad Münster a. St. 
19073 Saarbrücken — Großrosseln. 
Das Ergebnis dieser Entwicklung ist, daß Saarbrücken einmal Mittelpunkt eines 
engmaschigen örtlichen Eisenbahnnetzes ist, daß es aber weiterhin auch Schnittpunkt 
zahlreicher Schnellzugslinien geworden ist. Strahlenförmig laufen sieben Schnell⸗ 
zugslinien von Saarbrücken aus: Die Linien Saarbrücken — Forbach — Metz — 
Paris, Saarbrücken — Völklingen— Diedenhofen — Ostende, Saarbrücken — Trier 
Köln. Saarbrücken — Neunkirchen — Bingerbrück, Saarbrücken — Homburg — Lud⸗ 
wigshafen, Saarbrücken — Zweibrücken — Landau— Germersheim und Saarbrücken 
— Saargemünd —Straßburg. Der im Jahre 1850 erbaute Saarbrücker Bahnhof 
auf dem rechten (St. Johanner) Saarufer ist schon frühzeitig zu klein, ein Er⸗ 
weiterungsbau im Jahre 1806 ist auch bald nicht mehr in der Lage, den ständig 
noch steigenden Anforderungen zu genügen. 
Die ersten Eisenbahnbauten bewirken zunächst beim Saarbergbau ein gewaltiges 
Ansteigen der Produktion, die in dem Jahrzehnt von 1850 bis 1860 von 600 000 
Tonnen auf 2 Millionen Tonnen jährlich steigt, sich also mehr als verdreifacht. 
Um alle Abnehmer von Sgarkohle befriedigen zu können, muß die Bergwerks⸗ 
direktion ständig Bergarbeiter aus allen deutschen Gauen heranziehen, die in 
Jahrzehnte währender Siedlungsarbeit in den charakteristischen saarländischen 
Bergmannsdörfern um Saarbrücken herum angesiedelt werden. Zur Erleichterung 
des Bezuges von Saar⸗ 
kohle wird 1861/66 von 
Frankreich der Saar⸗ 
kohlenkanal gebaut, als 
dessen Anschlußstück 
Preußen die mittlere 
Saar kanalisiert. Zwi⸗ 
schen St. Johann und 
Malstatt⸗Burbach wird 
auf dem rechten Saar⸗ 
ufer der Saarkohlen⸗ 
hafen angelegt, der als 
Hauptumschlagshafen 
für Saarkohle vom 
Eisenbahn — auf den 
Wasserweg mit seinen 
technischen Einrichtun⸗ 
gen lange Zeit als be⸗ 
sondere Sehenswürdig⸗ 
keit gilt. Bahnhof und 
Hafen sind also beide nach St. Johann nicht nach Saarbrücken gelegt worden. 
Die Gunst der Verkehrslage hat über die Bedeutung der alten Residenz gesiegt. 
St. Johann entwickelt sich fortan zur Handels- und Geschäftsstadt, in der die 
vielen gewerblichen Unternehmen entstehen, die die Entwicklung des Bergbaues 
und der Eisen schaffenden Industrie im Gefolge hat. Saarbrücken nimmt allmäh⸗ 
lich den Charakter einer Wohn⸗ und Beamtenstadt an. 
Der Bau der Eisenbahnen hat auch den Bestand der Saarindustrie gesichert, in⸗ 
dem er ihnen in den kritischen Jahren die Zufuhr auswärtiger Erze ermöglichte. 
Die Eisenindustrie wird von besonderer Bedeutung für Malstatt-⸗Burbach, da 
foto Birk 
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