1880 - 1881: Völklingen — Ueberherrn — Diedenhofen.
1904: Rohrbach — Homburg — Bad Münster a. St.
19073 Saarbrücken — Großrosseln.
Das Ergebnis dieser Entwicklung ist, daß Saarbrücken einmal Mittelpunkt eines
engmaschigen örtlichen Eisenbahnnetzes ist, daß es aber weiterhin auch Schnittpunkt
zahlreicher Schnellzugslinien geworden ist. Strahlenförmig laufen sieben Schnell⸗
zugslinien von Saarbrücken aus: Die Linien Saarbrücken — Forbach — Metz —
Paris, Saarbrücken — Völklingen— Diedenhofen — Ostende, Saarbrücken — Trier
Köln. Saarbrücken — Neunkirchen — Bingerbrück, Saarbrücken — Homburg — Lud⸗
wigshafen, Saarbrücken — Zweibrücken — Landau— Germersheim und Saarbrücken
— Saargemünd —Straßburg. Der im Jahre 1850 erbaute Saarbrücker Bahnhof
auf dem rechten (St. Johanner) Saarufer ist schon frühzeitig zu klein, ein Er⸗
weiterungsbau im Jahre 1806 ist auch bald nicht mehr in der Lage, den ständig
noch steigenden Anforderungen zu genügen.
Die ersten Eisenbahnbauten bewirken zunächst beim Saarbergbau ein gewaltiges
Ansteigen der Produktion, die in dem Jahrzehnt von 1850 bis 1860 von 600 000
Tonnen auf 2 Millionen Tonnen jährlich steigt, sich also mehr als verdreifacht.
Um alle Abnehmer von Sgarkohle befriedigen zu können, muß die Bergwerks⸗
direktion ständig Bergarbeiter aus allen deutschen Gauen heranziehen, die in
Jahrzehnte währender Siedlungsarbeit in den charakteristischen saarländischen
Bergmannsdörfern um Saarbrücken herum angesiedelt werden. Zur Erleichterung
des Bezuges von Saar⸗
kohle wird 1861/66 von
Frankreich der Saar⸗
kohlenkanal gebaut, als
dessen Anschlußstück
Preußen die mittlere
Saar kanalisiert. Zwi⸗
schen St. Johann und
Malstatt⸗Burbach wird
auf dem rechten Saar⸗
ufer der Saarkohlen⸗
hafen angelegt, der als
Hauptumschlagshafen
für Saarkohle vom
Eisenbahn — auf den
Wasserweg mit seinen
technischen Einrichtun⸗
gen lange Zeit als be⸗
sondere Sehenswürdig⸗
keit gilt. Bahnhof und
Hafen sind also beide nach St. Johann nicht nach Saarbrücken gelegt worden.
Die Gunst der Verkehrslage hat über die Bedeutung der alten Residenz gesiegt.
St. Johann entwickelt sich fortan zur Handels- und Geschäftsstadt, in der die
vielen gewerblichen Unternehmen entstehen, die die Entwicklung des Bergbaues
und der Eisen schaffenden Industrie im Gefolge hat. Saarbrücken nimmt allmäh⸗
lich den Charakter einer Wohn⸗ und Beamtenstadt an.
Der Bau der Eisenbahnen hat auch den Bestand der Saarindustrie gesichert, in⸗
dem er ihnen in den kritischen Jahren die Zufuhr auswärtiger Erze ermöglichte.
Die Eisenindustrie wird von besonderer Bedeutung für Malstatt-⸗Burbach, da
foto Birk
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