Fur Beurlieilnug der klimatischen Verschiedenheiten im Kreise dienen noch folgende
Angaben über die Höhe einzelner Orte über dem Spiegel der Nordsee: Merzig 155
Meler, Wadern (an der Brücke) 264, Losheim 280, Weiskirchen (bei der KRirche) 364
Zardenbach (an der Brücke) 244, Kücknerwald bei Nunkirchen 325. Schwarzwälderhof
dei Weiskirchen 540, Höchste Stelle im Weiskircher Gemeindewald (Hochwald) 618
Meter.
Bevõolkerungꝗ
Im Kreise wurden gezählt:
gesamt männlich weiblich gesamt männlich weiblich
1816 21693 10624 1019 1874 35354 17024 18330
1832 276593 3528 4068 1895 42327 20348 21979
1849 33033 16331 16702 1900 446835 20877 23956
1858 33927 16887 17049 1905 48421 22577 25844
1861 34567 16946 17621 1910 51252 23943 27309
Den Religionsverhältnissen nach bestand die Bevölkerung:
am andere am andere
Jahresschluß Kath. Prot. Christen Juden Jahresschluß Kath. Prot. Christen Juden
1816 21479 10 — 204 1864 347688 170 27 370
issi 27266 73 29 22 1895 41242 678 16 391
1849 32582 100 29 322 1900 43634 797 15 391
1858 54299 237 37 354 1905 47066 937 7 at1
1861 33977 178 41 371 1910 49836 995 13 395
Die stärkere Vermehrung der Protestanten zwischen den Jahren 1849 und 1858 ist
dem Umstande des Bahnbaues 1656 zuzuschreiben, der viele protestautische Arbeiter
hierhin führte, die nach Vollendung der Bahn im Jahre 1861 zum größten Teil wieder
verzogen.
In den Jahren 1846 bis 1858 zeigte der Kreis eine erhebliche Auswanderung und
zwar in der größten Mehrzahl nach Amerika. 1847 wanderten 630 Personen, 1654
521 Personen, 1851/55 1625 Personen aus.
der Krieg in Nordamerika verminderte die Zahl der Answanderer erheblich, doch
stieg nach Beendigung desselben die Zahl wieder, erreichte jedoch nicht mehr den früheren
Umfang. 1658 wanderten nur 12 aus, 1863 waren es 119. In den siebziger Jahren
wanderten ebenfalls wieder viele nach Amerika aus, hente jedoch ist die Zahl wieder
geringer.
Der größere Teil der Kreiseingesessenen beschäftigt sich mit Ackerbau. Von der
dem Ackerban gewidmeten Fläche konmmt fast die Hälfte auf den Körnerhan und bei
diesem wiederum ist Roggen vorherrschend, doch komnen auch alle anderen Nörnerfrucht;
gaitungen vor. Bon der andern Hälfte des Kulturbodens kommen etwa 20 auf den
artoffelbau, der Rest auf Weinberge, Gemäse⸗ und Obstgärten, Viehfutter usw.
O bstbau wird im Kreise in bedeutendem Umfange, teils zur Erzeugung von
CTafelobst, teils zur Apfel- und Birnwein⸗-Bereitung betrieben. Zu letzterem Zwecke
dienen wesentlich auch Obstpflanzungen an den öffentlichen Wegen. Besonders ließ sich
hyr. Landrat v. Briesen die Verbreitung und Pflege der Obstbaumzucht angelegen jein.
Um dieselbe seitens der Gemeinden zu fördern, regte derselbe Unterstützung aus Kreis-
mitteln an, sowie die unentgeltliche Ubgabe von Obstbäumen. In den Jahren 1853
bis 60 wurden 16650 Obstbäume unentgeltlich abgegeben nund in 46 Orischaften des
Kreises insgesamt 16808 Obstbäume gepflanzt. HZeute steht der Obstbau in vielen
Hrten des Kreises in hoher Blüte.
Der Weinban des Ureises ist von keiner besonderen Bedentung. 1816 waren
nur 34 Morgen Weinberg vorhanden, und zwar in den Gemeinden Merzig ho, Beckingen
16 und Besseringen 8. Infolge guter Weinjahre stieg die Zahl bis 1827 auf 197, bis
iss33 auf 245 und 1836 sogar auf 408 Morgen. Bald jedoch wurden viele Weinberge,
da der Erfolg den Erwartungen nicht entsprach, wieder gerodet und betrug 1851 die
Weinbergfläche nur mehr 217 Morgen. Infolge schlechter Weinjahre ging auch diese
Zahl immer mehr hernnter. 1863 waren noch 129 Morgen vorhanden. Heute sind
es 7 ech 100 Morgen. Die gerodeten Weinberge wurden meistens in Obstgärten
derwande!
sandwirtschaftliches.