Full text: Der Bergmannsfreund (45.1917)

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45. Jacugang 
Gründungtehbre 1687 
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Santorucken, 
den 5. Oktober 1917. 
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Erscheint im Kriege wöchentlich einmal (Freitags). Bestellungen nehmen die Geschäftsstelle in Saarbrücken 8, Futterstraße 5/7, alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen 
Gruben und den benachbarten Ortschaften die besouderen Boten entgegen. 
Preis iür das Vierteljahr bei der Geschäftsstelle und durch die besonderen Boten bezogen 60 Pfg., durch die Postanstalten (ohne Bestellgeld) 60 Pfg. 
Anzeigen Auitrüge für den „Bergnannsfreund“ nehmen entgegen: Die Schriftleitung in Saärbrücken 1und die Geschäftsstelle, Saarbrücken 8, Futterstraße bea. iowie 
sämtliche Bergboten. Anzeigenpreis? Die fünfgespaltene Kleinschriftzeile oder deren Raum 20 Pfg. auswärtige Anzeigen 28 Wifa. 
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Arbeitervericherung und kriegs⸗ 
Gelegentlich der Erörterung der Kriegsziele 
unsrer Feinde und der Friedensbereitschaft der 
Mittelmächte ist häufig die Frage beleuchtet worden, 
wie sich unsre wertschaftliche Zukunft gestalten 
müßte, weun wir gezwungen sein sollten, sei es 
nun durch die UÜbermacht der Feinde, sei es durch 
Mangel an innerer Festigkeit unseres Volkes, bei 
Friedensschluß auf die Vorteile zu verzichten, die 
unsre Waffenerfolge uns gebracht haben. Von 
gründlichen Kennern der Dinge ist die Auffassung 
vertreten worden, daß alsdann der deutsche Außen— 
handel und Seeverkehr, unser ausländischer Besitz 
nebst den Kolonien sowie der notwendigen Roh— 
toffversorgung aufs schwerste geschädigt, ja in 
Frage gestellt sei. Unsre Feinde, die es verstanden 
haben, sich in ihrem Interesse mit aller Welt zu 
derbünden, würden dank die ses Vorteiles ein poli— 
tisches Ubergewicht erlangen, welches ihnen trotz 
ihrer so ziemlich vollständigen militärischen Miß— 
erfolge gestatten würde, die wirtschaftliche Wieder— 
)erstellung Deutschlands zu dem vor dem Kriege 
ꝛrreichten Stande wahrscheinlich sür lange Zeit in 
rempfindlichster Weise zu behindern. 
Wie sich Ersolg oder Mißerfolg des Krieges 
uuf dem Gebieie der soztalen Versicherung 
des Deutschen Reiches auswirken wird, ist im Zu— 
sammenhang mit diesen allgemeinen Betrachtungen 
von Inleresse, denn Umfsang und sinanzielle Be— 
deutung derselben sind heule derart, daß die 
Reichssversicherung einen beachtens— 
werten Bestandteil unsrer Volkswirt— 
schaft aus macht. Umfaßte doch die Versiche— 
cungspflicht in der Kranken-⸗, Unfall- und Inva⸗— 
lidenversicherung vor dem Kriege über 26 Millionen 
Personen, also mehr als der Gesamtberölkerung, 
und die täghiche Leistung an Entschädi— 
gungen aus der Reichsversicherung 
belief sich auf mehr als zwei Millionen 
Mark. Der garz überwiegende Teil dieser täg— 
lichen Zweimillionenleistung dient zur Unterstützung 
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heit, Gebrechen oder Unfall ganz oder zum Teil 
erwerbsunfähig geworden sind, sowie zur Unter⸗ 
stützung ihrer Familien, sie ist also notwendig, um 
die Kaufkraft der Betroffenen zu erhalten und sie 
so in ihrer Existenz sicherzustellen. Das ist natür— 
lich nicht nur für die Einzelwirtschast, sondern 
auch sür unsre Volkswirtschaft von Bedeutung. 
Aber auch die Summen, die zur Heilung von 
Krankheitss und Unfallfolgen aufgebracht werden, 
dienen derselben, weil mit ihnen die Wiederher— 
steliung der Erwerbsfättigkeit des einzelnen und 
ie Erhallung der Arbeitslraft des Volkes bezweckt 
virne itht irder fsind die pon dien Vorsiche—- 
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Ehrenkakel.' 
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Das GEiserne Kreuz 
zaben für rühmliches Verhalten im Kampfe für 
das Vaterland von den Beamten und Bergleuten 
er Kal. Saarbrücker Bergverwaltung erhalten: 
Berginspektion LI.**) 
Gisernes Kreuz J. Rlasse: 
Bilthelm Müller, Markscheider. 
Beter Weißgerber, Bergmann. 
Ratthias Casper 3., Bergmann. 
rserres KRreus II. Rlasse: 
Friedrich Gräber, Steiger. 
zakos Loraug, Steiger. 
Hustav Waguer, Steiger. 
Andreas Schröer, Steiger. 
aßeb Schäfer 2., Bergmann. 
Friedrich Ehrhardt, Steiger. 
Audwig Blatter, Hilfssteiger. 
arl Inng, Hilfssteiger. 
arl Riemamnu, Werksbüroassistent. 
Alfred Dreyer, Steiger. 
dmuud SWillié, Schichtmeister. F 
wvßann Kourad, Steiger. 
aßann Schwarz, Hilfssteiger. 
RNudoff Zenuing, Banwerkmeister. 
Angust Zirbes, Steiger. 
3WBert Müller, Hilfssteiger. 
eter Zeyer, Steiger. 
Zzilipp 5chaufert, Bergmann. 
iichel Raubuch, Bergmann. 
zohauu Kreutzer, Bergmann. 
Zikolaus Offstholz, Bergmann. 
Nikesans Steil, Bergmann. 
eter WBeber, Bergmann. 
Josef S5chudell, Bergmann. 
Heinrich Sanuer, Bergmann. 
tzzeorg Kreutzer, Bergmann. 
Seter Kreutzer, Bergmann. 
Peter Speicher, Hergmann. 
Peter Schach mannu, Bergmann. 
Sikhelm Ludt, Steiger. 
zotz. Vik. Schwarz, Bergmann. 
Karsf Beuuno, Bergmann. 
Heinrich Seel, Bergmann. 
Georg SuUbig 4. Bergmann. 
kẽrust Ziervogel, Bergmann. 
Sriedr. WBeisgerber, Bergmann. 
Heinurich Zimmer, Bergmann. 
Lhrisßian Rixecker, Bergmann. 
Jakob Rrobst. Schmied 
) Diese Ehrentafel soll einstweilen eine Fort⸗ 
— 
chtenenen Ehrentafel sein. Nach Beendigung des 
Krieges werden wir erst in der Lage sein, eine voll⸗ 
ständige Ehrentafel als besondere Beilage zum „Berg 
mannsfreund“ herauszugeben. 
*t) Bis jetzt haben das Eiserne Kreuz J. Klasse: 
3 Beamte und 5 Bergleute, das Eiserne Kreuz U. 
Klasse:, 37 BSeamte und 101 Bergleute der Berg- 
inspektion II erhalten. 
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rungsträgern angesammelten Vermögen von volks— 
wirtschaftlichem Nutzen; sie betrugen bis zum 
Kriege rund 224 Milliarden. Die Vermögens— 
werte bestehen im wesentlichen in Darlehen zur 
Errichtung von Arbeiterwohnungen, in Kranken⸗ 
anstalten, Lungenheilstätten, Genesungshäusern und 
ähnlichen Wohlfahrtseinrichtungen, sowie in Hypo— 
theken und Staatspapieren. Zur sechsten Kriegs— 
anleihe vermochten die Versicherungsträger der 
Unfall⸗, Invaliden- und Angestelltenversicherung die 
stattlich Summe von 301940200 Mk. aufzu— 
bringen. Aus diesen Angaben erhellt ohne 
weiteres der Nutzen der von den Versiche— 
rungsträgern angesammelten Riesen— 
vermögen für das wirtschaftliche Leben 
Es sind, wie man sieht, große nationale Geldre— 
serven, die nicht bloß zur Erfüllung der Zwecke 
der Versicherung dienen, sondern auch großen ge⸗ 
meinnützigen Aufgaben dienstbar gemacht werden. 
Bildet so die Reichsversicherung einen 
wichtigen Bestandteil unsrer Volks— 
wirtschaft, so ist es ohne weiteres klar, daß 
nur mit dem Aufblühen der letztern diese öffent— 
lichen Versicherungseinrichtungen entstehen und im 
Laufe von 34 Jahren zu der in der ganzen Welt 
einzig dastehenden Leistungsfähigkeit ausgebaut 
werden konnten, die sie vor dem Kriege besaßen 
und die gerade während des Kriegs ihre nütliche 
und wohltätige Wirkung für breite Schichten der 
werktätigen Bevölkerung bewiesen hat. Es ist 
nicht zuviel gesagt, daß die Zukunft unsrer 
wirtschaftlichen Weltstellung auch dire 
Zukunft der deutschen Arbeiterversiche— 
rung ist. Einmal angenommen, der Fall träte 
ein, daß unser militärischer Sieg in eine politische 
Niederlage verkehrt würde, worauf nämlich der so— 
genannte Verzichtfrieden, der soviel in jüng— 
ster Zeit erörtert wurde, hinausliefe, dann würde 
ihr politisches ÜUbergewicht es unsern Feinden er— 
möglichen, uns durch geschäftlichen Boykott sowie 
durch alle möglichen Schikanen von unsern Roh— 
stoffquellen und unsern frühern Absatzgebieten ab⸗ 
zuschneiden, und sie würden das zweifellos mil 
allen Mitteln durchzuführen suchen. Der Hinweis 
auf die Abhängigkeit der weitaus meisten Nationen 
von Großbritannien — man denke nur an Amerika 
— dürfte genügen, um zu beweisen, daß der Er—⸗ 
folg ziemlich sicher eintreten dürfte. Das aber 
würde für uns eine Beschränkung des Überseever—⸗ 
kehrs, einen Mangel in der Zufuhr unbedingt 
nötiger Rohstoffe — der Einfuhrüberschuß derselben 
betrug in 1913 mehr als acht Milliarden Mark 
— und einen Rückgang unsrer Industrie 
und unsers Handels im Gefolge haben, von 
dem man sich nicht leicht eine richtige 
Vorstellung zu machen vermag. Der 
Rückschlag würde selbstverständlich nicht nur die
	        
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