Full text: Der Bergmannsfreund (45.1917)

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eint im Kri öchentlich einmal eitags). Bestellungen nehmen die Geschäftsstelle in Saarbrücken 8, Futterstraße 5/7, alle Postanstalten, sowie auf den hie 
Irsqhelut va delehe w — Wen aohe de —238 die besonderen eaueeee — d blesigen 
Preis für das Vierteljahr bet der Geschäftsstelle und dir die besonderen Boten bezogen 560 Pfg. durch die Postanstalten (ohne Bestellgeld) 60 Pfg. 
Auzeigen⸗Aufträge für den, Bergmannsfreund“ nehmen entgegen: Die Schriftleitung in Saarbrücken 1und die Geschäftsstelle, Saarbrücken 8, Futterstraͤße 6/7, sowie 
sãmtliche eese Anzeinenvreis: Die fünfgeipaltene Kleimnichriftaeile oder deren Raum 20 Pfg., auswärtige Anzeigen 26 Pfg. 
sIlente. 
88 
27 
An die Lesep! 
— 
—— 
Wie der „ Bergmanusfreund“ in seinem 
Sründungsjahre 1870, gerade als er zum ersten 
Male an die Offentlichkeit getreten war, sein fried⸗ 
— 
so mußte er im August 1914 infolge des großen 
Weltkrieges mitten im tiefsten Frieden, im segen⸗ 
reichften Blühen von Industrie, Handel und Gewerbe, 
zum zweiten Male seit seinem Bestehen, sein Er—⸗ 
scheinen einstellen. Der so frevelhaft unserem 
deutschen Vaterlande aufgedrungene Riesenkampf 
hat leider wie manches andere Unternehmen auch 
das friedliche Wirken des „Bergmannsfreund“ ge— 
stört. Wo es sich um die höchsten Güter des 
rdischen Daseins handelte, wo es galt, das Vater—⸗ 
land, ja an unserer Grenzesmark unser liebes 
Saarrevier, selbst Haus und Herd zu verteidigen, 
wo Väter, Gatten, Brüder, Söhne, wo das ganze 
Volk in Waffen stand, da war kein Raum mehr 
für die friedliche Unterbaltuna des Alltags— 
ebens. 
Die Ereignisse bei dem Kriegsbeginn, das 
schönste Blatt in der deutschen Geschichte, stehen 
lebendig vor unserem sinnenden Geiste. Mit freu— 
diger Begeisterung, die uns allen in frischester 
Erinnerung ist, hat jene unvergeßliche Stunde der 
Not, die eine der Weltepochen einleitete, wie sie nur 
in Jahrhunderten wiederkehren, unser deutsches Volk 
zu einer gewaltigen Einheit zusammengeschmiedet. 
Der Gedanke an Höheres, an die heilige Pflicht, 
die von jedem das Gleiche verlangt, hat uns so 
zusammengeschweißt zu einem Volke, zu einem 
einigen Zusammenftehen in Not und Tod. An 
dieser allgemeinen Volkserhebung ist auch der Saar⸗ 
brücker Bergmannsstand in hervorragendem 
Maße beteiligt. Auch in ihm lebt dieser Geist, der unser 
ganzes Heer, von der obersten Spitze bis zum ein⸗ 
jachsten Soldaten beseelt, dieser Geist, der uns den 
Weltkrieg gewinnen lassen wird. Tausende von 
Bergbeamten und Bergleuten eilten in heller Be⸗ 
— 
tzttel mit dem Kriegsrock zu vertauschen und statt 
des bergmännischen Gezähes miumehr mit starkem 
Arm die Waffen gegen unsere Feinde zu führen. 
Auch der Schriftleiter des Bergmannsfreund“ 
uind seine Hilfsarbeiter zogen ins Feld, um so 
as in die Tat umzusetzen, was der ‚Bergmanns⸗ 
reund“ seit seinem Bestehen in Wort und Schrift 
tets vertreten hat: „Jeder Zeit treu bereit, 
ürdes Reiches Herrlichkeit!“ Aus diesem 
Zrunde und weil auch die größte Zahl der Leser, 
der Mitarbeiter und der sich mit dem Vertrieb des 
Bergmannsfreund“ befassenden Personen in den 
rieg gezogen war, vertagte der „Berg⸗ 
nannusfreund“ anfangs August 1914 sein 
erneres Erscheinen einstweilen bis zum 
Wiedereintritt günstigerer Zeiten. Wenn auch der 
rotz des Krieges herausgegebene „Bergmanns⸗ 
alender“, welcher durch den wohlwollenden 
kntschluß der Königlichen Bergwerksdirektion mit 
henehmigung des Herrn Ministers für Handel und 
Zewerbe allen Saarbrücker Bergleuten, die zur 
Fahne einberusen waren, unentgeltlich ins Feld 
achgesandt und auch den übrigen Lesern zugängig 
jemacht worden ist, ein Bindeglied zwischen dem 
Bergmannsfreund“ und seinen früheren Lesern 
var, so konnte der früher regelmäßig erschienene 
Bergmannsfreund“, der manchem, je länger der 
Krieg dauerte, desto mehr fehlte, dadurch nicht 
ersetzt werden. Nachdem aber Bergbeamte und 
Bergleute in großer Anzahl in die Heimat wieder 
zurückgekehrt sind, um die für unsere Kriegsführung 
o bedeutungsvolle und notwendige Bergarbeit 
vieder aufzunehmen, die Verhältnisse sich also so 
estaltet haben, daß sie die Herausgabe des Berg⸗ 
nannsfreund· wünschenswert erscheinen lassen, und 
iesem Wunsche vielfach auch aus Kreisen unserer 
Beamten und Bergleute durch zahlreiche Schreiben 
uus dem Felde und aus der Heimat Ausdruck 
egeben worden ist, entschloß sich die Bergverwal⸗ 
ung, den „Bergmannsfreund“ vom 1. Sep⸗ 
ember d. J. ab wieder herauszugeben, um dann 
ie Möglichkeit zu haben, durch ihn nach den ver⸗ 
chiedensten Richtungen bin aufklärend wirken zu 
assen. 
So erscheint der „Bergmannsfreund“ von 
jeute ab wieder in seinem bisherigen Umfange, 
also achtseitig und in derselben Größe, einstweilen 
aber wöchentlich nur einmal. Der Bezugs— 
dreis bei der Geschäftsstelle und auf den Gruben 
ist der hohen Arbeitslöhne und des teueren Papier— 
hreises wegen für das Stück und für das Viertel— 
zahr auf 50 Pfg. festgesetzt worden, durch die 
Po st bleibt der bisherige Bezugspreis von 60 Pfg. 
ohne Bestellgeld) bestehen. 
Im großen Ganzen wird die bisherige Zusam— 
nenstellung des, Bergmannsfreund“ beibehalten 
verden. Tagesneuigkeiten, Nachrichten aus 
dem Bergmannsleben und aus der engeren 
Zeimat, belehrende Aufsätze allgemein berg⸗ 
echnischen und sonstigen Inhalts, gute —— 
ungen aus Krieg und Frieden, Bunte Zeitung, 
ßausmittel und Gemeinnütziges, werden wie 
rüher mit der größten Sorgfalt ausgewählt werden, 
im den praktischen Bedürfnissen der Familien und 
der Hausfrauen Rechnung zu tragen. Alle an den 
Briefkasten, welcher von unseren Bergleuten 
mmer gern und oft benutzt worden ist, gerichteten 
Anfragen werden gewissenhaft beantwortet werden. 
Berade die jetzige Zeit bietet aber dem Berg⸗ 
nannsfreund“ andere dankbare Aufgaben 
nannigfaltigster Art: alle Gesetze, Verordnungen, 
Erlasse u. Verfügungen, die unsere Bergleute betreffen, 
cann er seinen Lesern in aufklärender Weise über⸗ 
nitteln. Außer rein militärischen Fragen, sofern 
ie der öffentlichen Erörterung nicht entzogen sind, 
vird er die Frage der Versorgung und Unter⸗ 
tützung der Kriegsteilnehmer und ihrer Familien 
zurch den Militärfiskus, die Gemeinden, den Knapp⸗ 
chaftsverein und den Bergfiskus eingehend behan—⸗ 
deln; das Beschlagnahmewesen, die Lebensmittel⸗ 
versorgung und die wirtschaftliche Ausnützung der 
Barten⸗ und Landwirtschaft und der Kleinviehzucht, 
owie allerlet hauswirtschaftliche Ratschläge geben 
hm genügend Stoff zu zeitgemäßen Belehrungen 
ür die Bergleute und die Hausfrauen; die 
nappschaftlichen Leistungen, die Kriegszulagen und 
zahlreiche sonstige Arbeiterfragen werden im „Berg⸗ 
mannsfreund“ in eingehender Weise besprochen 
werden. 
Im Dienste des Vaterlandes steht der 
Bergbau und seine Bergleute mit an 
erster Stelle. Gibt es doch kaum einen ande⸗ 
ren Gewerbezweig, der gerade in der jetzigen Zeit 
von so hohen vaterländischen Gesichtspunkten ous
	        
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