Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

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Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Berglente. 
Erscheint jdden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Bestellungen nehmen die Erpedition in St. Johann a. S., 
alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Preis für das Vierteljahr bei der Expedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg. 
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
Nachdruck ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestaltet. JHafen erfolgen, um den Seeweg über Gibraltar zu ersparen. 
— Das Eintreffen des Prinzen in der Heimat darf ungefähr Mitte 
Februar erwartet werden. 
* Für eine glückliche Entbindung der Prinzessin 
Heinrüch werden auf Anordnung des evangelischen Ober— 
uͤrchenrats von jetzt ab in Preußen kirchliche Fürbitten abge— 
halien. Der Ehe des Prinzen Heinrich mit der Prinzessin 
Frene von Hessen sind bisher zwei Kinder entsprossen: Prinz 
Waldemar (geboren am 20. März 1889) und Prinz Sigismund 
(geboren am 27. November 1896). 
*Die Prinzen Albrecht und Friedrich 
Heinrich sind von ihrer spanischen Reise am Montag hierher 
zurückgekehrt. 
*Das 1. Geschwader, Geschwader-Chef und Chef der 
1. Division Admiral Hoffmann, wird am 28. November seine 
erste vierzehntägige Winter-Uebungsfahrt antreten. 
* Bismarckehrung. Unter Führung der Reichs— 
ratsabgeordneten Schönerer und Iro sind am Samstag zwölf 
Deutsch-Oesterreicher in Friedrichsruh einge— 
troffen. Sie begaben sich in die Gruftkapelle, woselbst sie 
Blumenspenden am Sarge des Fürsten Bismarck niederlegten. 
* Ueber die Bevölkerungsbewegung in 
Preußen im Jahre 1888 geben folgende Zahlen Aufschluß. 
Geburten sind 1260 297, Eheschließungen 280 394 und Todes⸗ 
fälle 665 018 zu verzeichnen. Gegen das Vorjahr haben die 
Geburten um rund 26000, die Eheschließungen um 5700 zu— 
genommen; die Sterbefälle dagegen um 18 000 abgenommen. 
* Oldenburg, 30. Nov. Unter dem Ehrenvorsitz des 
Erbgroßherzogs hat sich hier der Landesausschuß des 
Flottenvereins für das Großherzogtum Oldenburg ge— 
bildet. Der Großherzog hat das Protektorat übernommen. 
* Köln, 28. Non. Die Prinzessin Adolf zu 
Schaumburg-Lippe, Chef des 5. Westf. Inf.-Regts. 
Nr. 53, besuchte gestern ihr in Kalk garnisonierendes Regiment. 
Auf dem Kasernenhofe der Kronprinzkaserne hatten die Re— 
kruten des Regiments Aufstellung genommen. 
* Aus dem rheinisch-westf. Kohlenrevier. 
Die seit August v. Is. infolge der bekannten Schacht- 
katastrophe unterbrochene Kohlenförderung auf dem alten 
Schacht Gustabv wird nunmehr baldigst wieder aufgenom— 
men werden. Man hat nämlich die fünfte Sohle am Freitag 
voriger Woche in diesem Schacht erreicht, die noch nicht ganz 
abgebaut ist. Die Wetterführung ist, da diese Sohle mit der 
Zeche Graf Beust unterirdisch verbunden ist, intakt geblieben. 
Zunächst wird die Förderung nur zur Deckung des eigenen Be— 
Jaaesnenigkeiten. 
BFerlin, den 29. November 1899. 
* Bei dem herrlichsten Wetter erfolgte am Dienstag in 
Wolferton die Abreise des deutschen Kaiser— 
paar'es. Zur Verabschiedung fanden sich am Bahnhofe ein: 
das Prinzenpaar von Wales, das Herzogspaar von York, der 
Zerzog Cambridge, die Prinzessin Viktoria von Wales und das 
Hrinzenpaar Karl von Dänemark. An den Zugängen zum 
Bahnhof nahmen Dorfbewohner und Leute aus der Umgegend 
Aufstellung, die das deutsche Kaiserpaar mit begeisterten Zu— 
rufen begrüßten. Kaiser und Kaiserin verabschiedeten sich im 
Wartesaal von den Fürstlichkeiten; sodann geleitete der Prinz 
don Wales die Kaiserin zum Salonwagen, der Kaiser und die 
übrigen Herrschaften folgten In Port Victoria traf das 
deutsche Kaiserpaar und der Herzog von York mittels 
Sonderzuges kurz nach 13 Uhr nachmittags ein. Der Herzog 
von York geleitete die Kasserin auf die „Hohenzollern“; 
chnen folgte der Kaiser mit Gefolge. Die Mannschaften der 
Hacht salutierten. Die Schiffe im Hafen waren festlich ge— 
schmückt. Kurz nach der Einschiffung nahmen die Majestäten 
das Frühstück ein. Die kaiserlichen Prinzen trafen mit einem 
späteren Zuge ein. Die Ankunft der kaiserlichen Familie in 
Potsdam erfolgte am Donnerstag Morgen. Die Königin 
Wilhelmine von Holland und ihre Mutter, Königin— 
Witwe Emma, begaben sich am Mittwoch nach Vlissingen, 
am dort das deutsche Kaiserpaar auf der Durchreise 
zu begrüßen. 
** Ueber das Programm der Rückkehr des Prinzen 
Heinrich aus Ostasien nach fast zweijährigem Aufenthalt 
zaselbst veröffentlichen die Blätter durchaus unrichtige Angaben. 
Nach den jetzt feststehenden Dispositionen beabsichtigt Se. Kgl. 
Zoheit im Dezember an Bord seines bisherigen Flagg— 
chiffs, des Panzerkreuzers „Deut schland“, zunächst von 
Zdongkong nach einem der siamesischen Haupthäfen zu 
Fampfen, um von diesem mit größter Wahrscheinlichkeit einen 
Besuch amsiamesischen Hofe auszuführen, der bekannt⸗ 
ich seit Jahr und Tag geplant war. Von den Küsten Siams 
pird Prinz Heinrich alsdann an Bord der „Deutschland“ nach 
Singapore gehen, um sich in diesem Hafen auf dem Mitte 
Januar daselbst fälligen Lloyddampfer einzuschiffen und diesen 
zur Heimreise über Colombo (Ceylon) Aden, Suez u. s. w. zu 
zenusen. Die Ausschiffung dürfte alsdann in einem italienischen
	        
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