Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

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Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute. 
Erscheint jdden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Bestellungen nehmen die Exrpedition in St. Johann a. S., 
alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Preis für das Vierteljahr bei der Expedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg. 
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
Uachdruck ist nur mit vobe 
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or Muellenanaabe gestattet. 
Anr iliches. 
Der Bauinspektor Milow ist aus dem Oberberg— 
amtsbezirke Dortmund (Osnabrückh) vom 1. Januar 1900 
ab an die Königliche Bergwerksdirektionzu Saar— 
brücken versetzt worden. 
Der BergassessorDeicke zu Halle ist der König— 
lichen Berginspektion XIl zu Camphausen als technischer 
hülfsarbeiter überwiesen worden. 
BPersonualveränderungen im Oberbergamtsbezirk Halle. 
Deicke, Bergassessor, Hülfsarbeiter bei dem Ober— 
»ergamte zu Halle a. S., als solcher an die Berginspektion zu 
Famphausen vom 6. November 1809 ab versetzt. 
Völks, Oberbergamtsdiätar, 1. November 1899 zum Berg- 
devierbureau-Assistenten in Görlitz ernannt. 
o ag es neuigneitert. 
erltu, den 6. November 1899. 
* Der Kaiser hat für die in Wilhelmshaven und 
Kiautschou zu begründenden GSeemannshäuser für 
Unteroffiziere und Mannschaften der kaiserlichen Marine ein 
Beschenk von je 10 000 Mk., im Ganzen also 20000 Mtk., 
Jemacht. 
* Der Besuch des Zaren in Potsdam wird neueren Nach— 
richten zufolge am Mittwoch stattfinden. 
*Kronprinz Gustavvon Schweden wird am 
Mittwoch von Stockholm in Berlin eintreffen, um, einer Ein— 
adung des Kaisers folgend, an den Hofjagden in den Letzlinger 
Forsten teilzunehmen, welche am 10. und 11. d. M. stattfinden. 
* Zum Schutze der künstlerischen Anlage in der Sieges— 
aAllee hat der Kaiser Anordnungen getroffen, nachdem das 
Probegitter seinen Beifall nicht gefunden hat. Es werden jetzt 
die Nischen während der ganzen Nacht geschlossen werden und 
war durch ein Kettenwerk. 
* Daß dem verewigten Kaiser Wilhelm dem 
Broßen zwei Glieder des rechten Zeigefingers fehlten, diese 
Thatsache dürfte wenig bekannt sein. Tiefversteckt im Tannen— 
dickicht erhebt sich in dem Lanker Forst, unweit Bernau in der 
Mark, auf einem Unterbau von Feldsteinen ein schlanker 
Branit-Obelisk mit der Inschrift: 1819, 16. Dezember. Dies 
ist der Kaiserstein, errichtet zur Erinnerung an einen 
Jagdunfall des alten Kaisers, der an jenem Tage als 22jähriger 
Prinz in der Lanker Forst auf der Jagd war. Der Prinz hatte 
das Unglück, daß beim Laden des Gewehres der Schuß zu früh 
losging und ihm 2 Finger der rechten Hand zerquetschte. In 
Bernau wurden ihm von dem Chirurgus Wartenberg zwei 
Glieder des rechten Zeigefingers abgenommen und der erste Ver— 
band angelegt. Der Barbier bewahrte die abgenommenen Glie— 
der sorgfältig auf und sandte sie im Jahre 1823 dem Prinzen 
Wilhelm zu, welcher sich durch ein Geldgeschenk von 2 Frie— 
drichsdor erkenntlich zeigte. Der Gedenkstein wird noch immer 
am Todestage Kaiser Wilhelms J. sinnig geschmückt. 
* Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe, der 
oon seinem Stammsitze Schillingsfürst nach Berlin abgereist ist, 
hat den Schulkindern des Ortes — 350 an der Zahl — seine 
Photographie zum Andenken überreichen lassen. 
*Hauptmann Chelius wurde unter Beförderung 
zum Major zum Flügeladjutanten des Kaisers 
ernannt und gleichzeitig als Militärattaché zur Votschaft 
in Rom kommandiert an Stelle des Oberstleutnants 
v. Jakoby, der in das Verhältnis eines dienstthuenden 
Flügeladjutantendes Kaisers zurücktritt. 
* Hauptmann v. Felgenhauer vom 5. Grenadierregiment 
in Danzig ist auf 2 Jahre als Militärinstruktor nach 
Argentinien beurlaubt worden. 
* Herr Präsident Dr. Boe diker ist von der Uni— 
dersität Göttingen ehrenhalber zum Doktor der Medizin 
wegen seiner Verdienste um die Durchführung der 
Arbeiter-Versicherung ernannt worden. In dem 
Schreiben der genannten Medizinischen Fakultät heißt es, die 
Verleihung sei erfolgt, um in ehrender Weise anzuerkennen, daß 
Dr. Boediker sich als Präsident des Reichsver— 
sicherungsamtes nicht nur durch gerechte und wohl— 
vollende Handhabung der Gesetze große Verdienste um die durch 
Unfall zu Schaden Gekommenen erworben habe, sondern daß er 
uuch den ärztlichen Stand bei Verwertung der medizinischen 
Butachten stets hochgehalten habe. Dem Präsidenten Dr. Boe— 
diker wurde schon früher von der Universität Breslau der 
Shrendoktor der Rechte und von der Universität Leipzig 
der Ehrendoktor der Philosophie verliehen. 
* Der Direktor der handelspolitischen Abteilung des 
Auswärtigen Amts, Wirkliche Geheime Rat Reichardit, hat 
mnit Rücksicht auf seine seit einigen Monaten ernstlich erschütterte 
Besundheit seine Versetzung in den Ruhestand nachgesucht. Der 
Kaiser hat das Gesuch angenommen und in Anerkennung der 
langjährigen treuen Dienste des Direktors Reichardt ihn durch 
Verleihung des Roten Adlerordenserster Klasse 
mit Eichenlaub ausgezeichnet.
	        
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