Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

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Zeitung zur Unkerhalkung und Belehrung für Bergleute. 
Erscheint jdden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Bestellungen nehmen die Exrpedition in St. Johann a. S., 
alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Preis für das Vierteljahr bei der Expedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg. 
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
i i ündi Uenangabe gestaltet j ist. Das Heer der Untergebenen des Herrn v. Podbielski ent⸗ 
Loihdeuch ist nur mit nolltündiger Que 8 * ⸗ i eig etwa dem dritten Teil des stehenden Heeres des gesamten 
Amtliches. Reiches. Von dem Gesamtpersonal sind 48 781 Beamte, 72 684 
— Unterbeamte, der Rest ohne Beamtenverhältnis beschäftigt. 
Der bisherige Hauptlehrer an der Bergvorschule zu vDen Blattern zufolge verschlech ver densich das Be— 
Louisenthal, Paul Préuß, ist vom 1. November d. Is. ab finden des pposenenErzbischofss Dr.d Slab— 
zum Lehrer an der Bergschule zu Saarbrücken a 3kiu, der herzleidend ist. Die völlige Enidaliung don den 
rnannt. Geschäften wurde angeordnet. 
* Schweidnitz, 2. NoB. Moltkeehrung. Am Sonn— 
tag Nachmittag fand die Enthüllung des Moltke-Denk— 
mals statt. Der Oberpräsident brachte das Hoch auf den 
Kaiser aus, der Kommandeur der 21. Infanterie-Brigade hielt 
die Weiherede. 
* Dresden, 30. Okt. Prinz Friedrich August, 
der älteste Sohn des mutmaßlichen Thronfolgers Generalfeld— 
narschalls Prinzen Georg, ist am Samstag Abend auf einer 
Parforcejagd bei Großenhain verunglückt. An der Jagd, 
zie nach Tische begann, nahmen 65 Herren teil, namentlich 
Iffiziere und Mitglieder der Hofgesellschaft. Es galt, einen 
iesigen Eber zu erlegen, den die Hundemeute aufgejagt hatte. 
Die Pferde hatten zahlreiche Hindernisse zu nehmen, aber trotz 
der tollen Jagd ging alles glatt, als plötzlich das Pferd des 
Prinzen Friedrich August vor einem solchen Hindernis ausbrach 
ind mit seinem Reiter stürzte. Der Prinz war sofort bewußt⸗ 
os. Er wurde zunächst nach dem nahen Kalkreuth gebracht, 
vo sich bald äußerst starkes Erbrechen einstellte, was auf eine 
Behirnaffektion zu deuten schien. Thatsächlich stellten auch die 
schleunigst herbeigerufenen Aerzte einen leichten Schädelbruch 
mit Gehirnerschütterung fest. 
* Koblenz, 2. Nov. Das große Los ist auf die 
ummer 140325 gefallen, und wird zu à in Koblenz selbst, 
din Ems gespielt. Wie man hört, sind meist solche Leute an 
dem Gewinn beteiligt, die nicht mit Glücksgütern gesegnet sind. 
Man nennt als Beteiligte einen Briefträger, einen Buchhalter 
iner hiesigen Güterbestätterei, welcher mit drei andern jungen 
Zeuten I spiele, eine Haushälterin, eine Witwe in der Görgen— 
straße und ein Fräulein in der Eisenbahnstraße. 
* Baden-Baden, 2. Nob. Der Kaiser und die 
Kaiserin von Rußland trafen in Begleitung des 
großherzoglichen Paares von Hessen am Dienstag um 
12,30 Uhr hier ein und wurden am Bahnhof von den 
großherzoglichen und erbgroßherzoglich 
badischen Herrschaften, dem Großherzog von 
Oldenburg und dem Großfürsten Michael 
Mich ai lowitsch empfangen. Die Herrschaften begaben 
sich ins Schloß, wo Fürsten- und Marschalliafel statifand. 
BSerlin, den 2. November 1899. 
* Der Kaiser und die Kaiserin wohnten am 
Allerheiligen der Grundsteinlegung zur Kapelle des 
zroßen Militärwaisenhauses in Potsdam bei. Nach derselben 
nahm der Kaiser die Rapporte der Leibregimenter entgegen. 
m 1Uhr nahm der Kaiser die Abmeldung der nach Madrid 
hestimmten Abordnung entgegen, der die Prinzen Albrecht und 
Friedrich Heinrich, Generaladjutant v. Kessel u. a. angehören. 
* Der Kronprinz hat dieser Tage den ersten Rot— 
hirsch erlegt, und zwar in dem Wildpark bei Potsdam. Es ist 
»ein 12-Ender mit grauer, fast weißer Färbung. Der Kaiser 
gratulierte dem Prinzen zu seinem ersten Hirsch mit Waid— 
mannsheil. 
*Die großen Hofjagden, welche, vom Hofjagd— 
imt vorbereitet und geleitet, alljährlich im Herbst stattfinden, 
nehmen am Freitag, 3. November, mit der großen Parforcejagd 
im Grunewald ihren Anfang. 
* Der Kommandeur der königlich großbritannischen 
1. Royal-Dragoons hat am 26. Oktober an den 
Kaifer folgendes Telegramm gesandt: „Ich habe die Ehre 
zu melden, daß Ew. Majestät britisches Regiment, die Rohal 
Dragoons sich am nächsten Sonntag in Tilburydock nach Süd— 
afrika an Bord des Schiffes „Manchester“ begeben wird. Mur— 
dock, Oberst und Kommandeur der Royal Dragoons.“ Hierauf 
hat der Kaissser geantwortet: „Ich danke für Ihr Telegramm. 
Entbieten Sie dem Regiment ein Lebewohl. Möogen sie alle un— 
oerletzt und wohl zurückkehren.“ 
*Die gemeinsame Vereidigung der Rekruten 
des Gardekorps der Garnison Berlin, Spandau, Char— 
lottenburg und Groß-Lichterfelde wird am 7. November 
d. J., vormittags in Berlin stattfinden.“ 
*Das Personal der Reichs-Post- und Tele— 
Jraphen-Verwaltung beträgt'nach dem Stande vom 
Anfang d. J. 173 976 Köpfe, so daß etwa jeder 250. Bewohner 
des deutschen Reichs, außer Bayern und Württemberg, ein— 
schließlich Kind und Kegel ein Post- oder Telegraphenbeamler
	        
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