Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

—* Ho gman 46 — — 537 1899 
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—8* Glück xx 2 
Zeitung zur Unterhalkung und Belehrung für Bergleute. 
Erscheint jdden Dienstag, Donner Stag und Samstag. Bestellungen nehmen die Erpedition in St. Johann a. S, 
alle Postanstalten, sowie auf den hiefigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Breis fuͤr das Vierteljahr bei der Expedition 30 Pfg., durch die Poflanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg. 
Der Abonnementsvpreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
Nachdruck iß nur mit vollständiaer Muellenangabe gestattet. 
Am tliches. 
Der Königliche Berginspektor Friedrich Stockfleth 
zu Sulzbach ist auf seinen Antrag vom 1. Oktober d. J. 
ab mit der gesetzlichen Pension in den Ruhestand versetzt 
worden. 
Der Militäranwärter August Heck ist vom 
l. Oktober d. J. ab zum Werkskanzlisten bei der Könia— 
lichen Berafaktorei er nannt worden. 
Tanesnenigkeiten. 
Der Kaiser in Baden. 
Am Freitag fand für das 14. Armeekorps die Kaiser— 
parade bei Karlsruhe und zwar bei Forchheim 
statt. Karlsruhe ist festlich geschmückt. Vom Frühmorgen 
an trafen die Sonderzüge mit den Mitgliedern der Militär— 
vereine ein, überhaupt war der Fremdenzuzug ungemein groß. 
In Parade standen die Infanterieregimenter 109, 110, 25, 
(I1, 113, 114, 112, 142, 169, 170, die 82. Infanterie⸗Brigade 
(Jäger-Brigade) mit den Jäger-Bataillonen 4. 8, 10, 14, die 
Unteroffizierschule Ettlingen, das Fußartillerie-Regiment 
14, das Pionier-Bataillon 14; im zweiten Treffen: die Dra— 
— 
14 und 30 und das Train-Bataillon 14. Sämtliche Truppen 
wurden ihrer schwierigen Aufgabe glänzend gerecht. Der 
Kaiser mit dem Großherzog und den andern Fürsten war 
pünktlich 9 Uhr erschienen. Der Kaiser war in der Uniform 
seines Regts. 110, mit bad. Ordensband. Wie am Donnerstag, 
so erfolgle auch heute nur ein Vorbeimarsch, die Fußtruppen in 
Regimentskolonnen, die berittenen Truppen im Schritt. Der 
greise Großherzog führte sein Infanterie-Regiment 109, 
das Leib-⸗Dragoner-Regiment und das 14. Feldartillerie— 
Regiment vor, der Erbgroßherzog das Infanterie— 
Regiment 111, der Prinzregent von Mecklenburg das 10. Jäger— 
Balaillon. Der Kaiser setzte sich an die Spitze seines 110. 
Regiments. Um 12 Uhr erfolgte der Ein zug des Fürsten— 
zuges in die reich geschmückte Stadt Karlsruhe. Der Kaiser 
fehzte sich an die Spitze der Fahnenkompagnie vom Badischen 
Leib⸗Grenadier-Regiment Nr. 109 und ritt, gefolgt von einer 
Schwadron des Leib-Dragoner-Regiments mit Standarte, 
iper VBirsach pom Varadefelde zur Stadt. Vor dem Rathause 
nahm der Kaiser zu Pferde die ehrfurchtsvolle Begrüßung des 
Oberbürgermeisters Schnetzler namens der Bürgerschaft ent— 
gegen. Hierauf ritt der Kaiser unter jubelnden Hochrufen an 
der Seite des Großherzogs zum Schloß. 
Der Kaiser begab sich bereits am Samstag in 
das Kaiser-Manövergelände. Gleich dieser erste 
Tag brachte scharfe Zusammenstöße. 
Zur Feier des Geburtstages des Großherzogs fand am 
Samstag Gottesdienst in der Schloßkirche statt. DerKaiser traf, 
von Tübingen kommend, 12,30 Uhr auf Station Zollern 
ein und begab sich von dort in Begleiking des Fürsten 
vonHohenzollern zu Wagen nach der Burg Hohen— 
zollern. Die Rückreise des Kaisers nach Karlsruhe bezw. 
ins Manövergelände erfolate wieder von Station Zollern 
um 2.,40 Uhr. 
*Das Kaisermanöver in Baden u. Württemberg. 
Dem 15. (preußischen) Armeekorps war nach der Kaiser— 
»arade ebenso wenig ein Ruhetag beschieden, wie es beim 13. (würt⸗ 
embergischen) Korps der Fall war; es trat sofort am 5. Sep— 
ember seinen Vormarsch an. Die Generalidee ist wie folgt festgelegt. 
xine bla ue Armee (zur Vermeidung häufiger Aenderung der Be— 
eichnung heißen fortan die Armeen im Manöver nicht mehr nach den 
dimmelsrichtungen, sondern werden „blau“ und „rot“ benannt), hat 
hren Aufmarsch nördlich Germersheim-Landau und west— 
ich davon begonnen. Die zu dieser Armee gehörigen Armeekorps 18 
ind 14 (badisches) vollenden ihre Mobilmachung bei Stuttgart und 
Alm, bezw. bei Mannheim und Heidelberg. Eine rote Armee ver— 
ammelt sich im Elsaß. Das in diesem Lande garnisonierende 15. 
Armeekorps steht schon marschbereit bei Straßburg. Die 
Spezialidee für das 15. Korps lautet: Am 4. September erhält das 
15. Armeekorps (30, 31 und 41. Infanterie-Division den Auftrag, 
nit der ihm unterstellten Kavallerie-Division B (ohne 28. Brigade) 
iber den Rhein zu gehen, um möglichst viele der noch südlich des 
Mains in der Mobilmachung begriffenen Truppen an der Vereinigung 
nit ihrer Armee zu verhindern. Am 5. September geht dem bereits 
uuf dem rechten Rheinufer befindlichen Generalkommando des 15. 
Armeekorps über Basel eine Mitteilung aus Ulm vom 4. September 
zu, daß die dort mobil gemachten Truppen des blauen 13. Armee— 
orps am Morgen dieses Tages in der Richtung auf Geisliager ab— 
narschiert seien. Truppentransporte, von München über Ulm, Cann— 
tatt, Bietigheim nach Germersheim bestimmt, würden erwartet. Das 
dommando des aus der 30., 31. und 40. Infanterie-Division und 
der Kavallerie-Division B bestehenden 15. Armeekorps ordnet«e 
araufhin an daß die Divistonen am 5. September den Rhein bei
	        
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