Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

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Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Berglenke. 
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krscheint jedeen Dienstag, Donner sStag und Samstaqgr Bestellungen nehmen die Erpedition in St. Johann a. S. 
alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
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Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
Nachdruck ist mur mit voline · uollenangabe gellattet. 
Aur nes. 
Der Bergassessor Schmale vom Bergwerk 
König ist milt der Verwaltung einer Berginspektorstelle des 
Bergwerks Von der Heydi betraut und der Berg— 
asfessor Schmidt von Betzdorf, als technischer 
Hülfsarbeiter dem Bergwerk König zugewiesen worden. 
Der ehemalige Bergschüler Rudolf Brenner des 
Bergwerks Camphausen ist vom 1. August 1899 ab als 
Hüsfssteiger dieses Werkes angestellt worden. 
ẽangesnenigkeiten. 
Nuser Kaiser im Reichsland und die Denk- 
malfeier bei 5t. Privat. 
Viele tausend Veteranen waren in den letzten Tagen in 
Metz eingetroffen, um die Stätten zu besuchen, auf denen sie 
bor 29 Jahren in blutigem Streite gerungen hatten. Darunter 
hatten sich aus allen Teilen der Monarchie etwa 400 
Veteranen des 1. Garde-Regiments 3. F., auch viele 
von Saarbrücken und Umgegend, hier eingefunden, um 
an der vom Kaiser veranstalteten Denkmalfeier ihres 
alten Regiments teilzunehmen. Wahre Hünengestalten sah man 
unter diesen alten Gardisten, aber auch viele, die bei St. 
Privatund Le Bourget mehr oder minder schwere Ver— 
letzungen davongetragen hatten. Mettz war bei dem großen 
Zudrang von Fremden nicht in der Lage, sie alle aufzunehmen 
und so mußten denn viele der zu den Festlichkeiten Eingetrof— 
fenen die Nacht auf dem Bahnhof oder in den Cafés so gut 
wie eben möglich verbringen. Am Morgen gab es eine reine 
VBölhkerwanderung hinaus nach St. Privat und 
Gravelotte bezw. nach Chantrennes, wo um die 
Mittagsstunde das Denkmal des 36. Regiments enthüllt wurde 
Am Freitag früh von 5 Uhr ab fuhren Sonderzüge nach Aman 
weiler, um die Veteranen und ehemaligen Angehörigen des 1. 
Garde-Regiments und die sonstigen Schaulustigen, ferner die 
von Berlin eingetroffenen 17 Offiziere und 235 Mann 
tarke Leib-Kompagnie, welche in Metz großes Auf— 
sehen erregte, und die Kriegsschule zum Schauplatz der Feier 
zu befördern. 
Zur Einweihung des Denkmals hatten sich viele Tausende 
Menschen in St. Pripvaoteindgefunden 
Der Kaiser, welcher gegen 538 Uhr auf Bahnhof 
Amanweiler, von Kassel kommend, eintraf, bestieg hier 
sein Pferd und begab sich nach dem Denkmal, wo er pünktlich 
um 83 Uhr ankam, von einer Schwadron des 9. Dragoner— 
Regiments begleitet und unter dem feierlichen Geläute der 
Glocken von St. Privat. 
In einem breiten Viereck vor dem Denkmal hatten die be— 
fohlenen Truppenteile, je ein Bataillon der Regimenter 174, 
145, 135, 131, 67, 130, 98, des 4. und 8. bayrischen Infan— 
terie-Regiments, 1 Bataillon des 8. Fußartillerie-Regiments 
und des 2. bayrischen Fußartillerie-Regiments sowie ein kom— 
hiniertes Bataillon des 16. und 20. Pionier-Bataillons, Auf— 
stellung genommen. Vor dem Denkmal stand die Leib— 
tkompagnie des 1. Garde-Regiments mit Musik 
und Spielleuten und enthüllten Fahnen, daneben je eine 
Kompagnie des Regiments 67 und des Regiments von Barfuß 
mit den neuverliehenen Fahnen, während die Fahnen der in 
Metz stehenden Truppenteile mit der Fahnenkompagnie sich 
cechts und links des Denkmals angliederten: Mit je einer 
Schwadron waren ferner vertreten: die Dragoner-Regimenter 
9, 13 und 6, sowie das 14. Ulanen-Regiment. Von Civilbe— 
sörden waren, da die Feier einen streng militärischen Charakter 
rug, nur die Spitzen der verschiedenen Verwaltungszweige ge— 
aden. Der Festplatz selbst war für das Publikum in 
veitem Umkreise abgesperrt. Beim Eintreffen auf dem Denk⸗— 
nalplatze wurde der Kaiser von den Truppen mit präsen— 
iertem Gewehr empfangen. Herzlich begrüßte der Kaiser 
dann die alten Offiziere des Regiments und nahm hier— 
uf dem verhüllten Denkmal gegenüber Aufstellung. Unter den 
zeladenen Fürstlichkeiten bemerkte man den Erbgroß-— 
herzog Friedrich von Baden, den Erbprinzen 
von Hohenzollern, den kaiserliche Statthalter 
der Reichslande, Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, die in Berlin 
hei der Garde stehenden Prinzen, zahlreiche Generäle und 
andere hohe Persönlichkeiten, darunter den Grafen 
Häseler u. a. Der Weiheakt wurde mit einer gottes- 
dienstlhichen Feier eröffnet. Die Tambours schlugen 
zum Gebet an und dann richteten der evangelische Militär— 
Oberpfarrer Bußler vom 16. Armeekorps und Divisionspfarrer 
Umpfenbach, vor das Denkmal tretend, Worte der Erinne— 
rung an die Veteranen und sprachen ein Gebet. Die Musik— 
korps der Regimenter 67 und 88 sowie des Königs-Infanterie— 
Regiments Nr. 145 spielten ein kurzes Gebet und dann schlugen 
die Tambours wieder ab. Se. Majestät trat dann vor 
das Denkmal und auf seinen Befehl fiel die Hülle. Kaise
	        
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