Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

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Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Berglente. 
Erscheint jden Dienstag, Donner stag und Samstag. Bestellungen nehmen die Erpedition in St. Johann a. S. 
alle Postanstalten, sowie auf den hiefigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Breis fuüͤr das Vierteljahr bei der Erpedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfs. 
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
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Hachdruck ist nur mit vollständiger Muellenangabe gestattet. Kanzlers noch einmal der unsterblichen Verdienste des großen 
* Toten um das Vaterland gedachte. Fürst Herbert Bismarck 
legte den Kranz am Sarkophage nieder. 
* Die große Herbstparade der Berliner Garnison 
wird am J1. September vor dem Kaiser auf dem Tempel— 
hofer Felde abgehalten werden. 
* Die Rückkehr des Prinzen Heinrich soll im 
Frühjahr 1900 erfolgen, nachdem der Prinz ein Jahr lang das 
Kreuzergeschwader geführt hat. 
*In der Gruftkapelle zu Friedrichsruh 
fand aus Anlaß der Wiederkehr des Todestages des 
Fürsten Bismarck eine kirchliche Gedenkfeier mit 
Abendmahl statt, bei welcher Pastor Westphal aus Brunsdorf 
die Predigt hielt. Außer den Mitgliedern der fürstlichen 
xamilie nahm nur ein kleiner Kreis von Geladenen sowie höhere 
Friedrichssruher Beamte, insgesamt etwa 50 Personen, an der 
Feier teil. Fürst Herbert Bismark trug selbst einen 
zrachtvollen Kranz, den er am Sarkophage seines Vaters nieder⸗ 
egte. Beide Sarkophage waren mit frischen, kostbaren Kränzen 
eich geschmückt. 
* General der Infanterie z. D. v. Böhn, zuletzt kom⸗ 
mandierender General des 6. Armeekorps, ist gestorben. 
* Der Direktor der kaiserlich japanischen Stahl— 
werke, Wada, ist hier eingetroffen, um im Laufe der näch— 
sten Wochen die gröhßeren Gußstahlwerke Deutsch-— 
lands zu besichtigen. 
* Itzehoe, 2.Aug. Die Herzogin-Witwe Adel— 
heid zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-— 
Zhückzburg ist hier im hohen Alter von 78 Jahren ge— 
torben. Die Herzogin war eine Tochter des Fürsten Georg 
u Schaumburg-Lippe, Witwe seit 1885, siedelte im Herbst 
i895 mit ihrer zur Aebtissin des adeligen Klosters zu Itzehoe 
ewählten jüngsten Tochier, Prinzessin Marie, nach Itzehoe 
iber, um hier am Hofe der letzteren dauernden Aufenthalt zu 
iehmen. Sie war eine Schwägerin König Christians IX. von 
dänemark und der Herzogin-Witwe Friederike von Anhalt-— 
Zernburg, Mutter des Herzogs Friedrich Ferdinand von 
Schleswig-⸗Holstein, und durch diesen mit unserem Kaiserbause 
erwandt. 
* Naumburg a. Saale, 1. August. Der 12. de utsche 
Turntag, zu welchem 251 Abgeordnete der Turnvereine 
Deutschlaäandsund Deutsch-Oesterreichs, sowie 
22 Ausschußmitglieder der deutschen Turnerschaft erschienen 
waren, irat am Sonntag hier zusammen. Der Vorsitzende 
Dr. Ferd. Götz (Leipzig-Lindenau) erinnerte in seiner An— 
Berlin, den 2. Aug 1899. 
xæ Se. Majestät der Kaiser ist an Bord der „Hohen— 
zollern“ am Dienstag um 12 Uhr mittags im Kieler Hafen 
eingelaufen. Das in Kiel befindliche Geschwader, die Strand— 
batlerie von Friedrichsort und sämtliche im Hafen befindlichen 
Schiffe, darunter auch ein dänisches Panzerschiff, feuerten beim 
Einlaufen der „Hohenzollern“ Salut. Am Nachmittag empfing 
der Kaiser den Kommandanten des dänischen Panzerschiffes 
„Tver Hoitfeld', Arony, in Audienz, darauf nahm er die 
Meldung des Stationschefs Köstler und des Geschwaderchefs, 
Vizeadmirals Thomsen, entgegen. — Der Kaiseer unternahm 
nachmittags eine Segelfahrt nach der Außenföhrde. 
x* Die Kaiserin unternahm am Samstag, wie die 
Blätter melden, die erste Rusfahrt seit ihrem Unfall. Sie 
konnte vom Gasthof bis zum Wagen zu Fuß gehen. 
* Ueber das Befinden der Kaiserin wird ge— 
meldet, daß der Heilungsprozeß in den letzten Tagen ganz be— 
deutende Fortschrittegenommenhat. Die Kaiserin 
ühlte sich außerordentlich wohl, verspürte bei den in ihren 
Zimmern vorgenommenen Gehversuchen nicht die geringsten 
Schmerzen und empfing am Sonnabend Nachmittag den Direk— 
tor des orthopädischen Instituts in Geppingen, welcher den von 
ihm der Kaiserin angelegten Kontentverband auf seine Lage 
hin einer Prüfung unterzog, die ihn durchaus befriedigte. In— 
solge dieser günstigen Wendung ist die ursprünglich auf den 
15. August bestimmte Uebersiedelung der Kaiser-— 
hichen Familie von Berchtesgaden nach Schloß Wilhelms— 
höhe nunmehr auf Donnerstag, den 3. August verlegt worden. 
Der Kaiser wird voraussichtlich schon am 2. August auf Wil⸗ 
hdelmshöhe eintreffen. 
* Der Kaiser hat am Todestage des Fürsten 
Bismarck einen Kranz aus Lorbeeren und Palmen nach 
Friedrichsruh gesandt. Außerdem schickte er aus Bergen 
ein Telegramm, das am Jahrestage des Todes des ersten
	        
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