Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

XXIX. Jabra-us 9 ex gma n 1 5 —— 4 
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Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute. 
Erscheint jeden Dienstag, Donner stag und Samstag. Bestellungen nehmen die Erpedition m St. Johannm a. S., 
alle Poftanstalten, sowie auf den hiefigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Preis für das Viertelijahr bei der Exrpedition 30 Pfg., durch die Poflanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg. 
Der Abomnementspreis ift im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
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Uachdrum if nur mit vollständiger Gneilenandabe nestattet. bilden zu lassen. Bereits am 1. September d. J. soll diese 
Stelle besetzt werden. 
* Die Herbstübungen unserer Marine, welche 
am 16. August beginnen, haben im Laufe der Jahre und, 
soweit es die Beschaffenheit des schwimmenden Materials, sowie 
die daraus resultirende Zusammensetzung der Flotte zuließ, einen 
immer größeren Umfang angenommen und verfolgen den Zweck, 
neben der sachgemäßen Ausbildung der Schiffsbesatzungen, 
sowie der Kommandanten und hoͤheren Flotienführer eine 
riegsmäßige strategische Verwendung der Flotte vorzubereiten 
und zu erproben. 
* Bochum, 27. Juli. Gestern Nachmittag wurde nach 
11tägiger Arbeit die Leiche des letzten der in der Zeche Reckling— 
hausen verschütteten Bergleute aufgefunden. 
* Kassel, 27. Juli. Schloß Wilhelmshöhe 
wird für die kaiserlichen Herrschaften hergerichtei. 
Von unserer Marine. 
*Die EtatsstärkederKaiserlichen Marine 
beträgt nach den neuesten Mikteilungen des Reichsmarineamts 
26 768 Köpfe. Das Seeoffizierkorps und die im Range der 
Seeoffiziere stehenden Aerzte, Zahlmeister und Ingenieure 
zählen 1865 Personen, darunter 811 eigentliche Seeoffiziere. 
Zu den Aspiranten, Fähnrichs zur See und Seekadetten ge— 
hören 327 Personen, während an Decboffizieren, Unteroffi⸗ 
zsieren, Matrosen, Handwerkern und Schiffsjungen 25076 
Mann vorhanden sind. Von dieser letzten Zahl'entfallen auf 
die Deckoffiziere 1058. auf die Unteroffiziere 4740 und die 
Befreiten und Gemeinen 17 597 Mann. — Die Kriegs- 
flotte besteht aus 97 Fahrzeugen, nämlich 11 
Ldinienschiffen, 8 Küstenpanzerschiffen, 13 Panzer⸗ 
kanonenbooten, 10 großen Kreuzern, 23 kleinen Kreuzern, 3 
danonenbooten, 16 Schulschiffen und 13 Spezialschiffen. Das 
Besamtdeplacement dieser Streitmacht besteht aus 326 701 
Tonnen, wovon auf die Linienschiffe 97 094 und auf die großen 
Kreuzer 70 495 Tonnen entfallen. 
Won nuseren Kolonieen. 
Einen Erfolg, der für die Weiterentwicklung des 
deutschen Handels in dem Kamerungebiet 
nicht hoch genug angeschlagen werden kann, hat Hauptmann v. 
damptz mit seiner Expedition nach Tibati im Hinterlande von 
samerun errungen. Es ist nunmehr Südamaua und ein 
offener Handelsweg quer durch die ganze Kolonie bis Nyaudere 
ind an die französische Grenze in der Hand der deutschen Re⸗ 
zierung. Unsere Verluste in den Kämpfen in und um Tibati 
betragen insgesamt 3 Tote und 12 Verwundete, die des Geg— 
ners über 300 gezählte Tote. 
Fangesneuigkeiten. 
Verl'n, den 27. Juli 1899. 
* Die Kaiserin wird sich nach Meldungen aus Berchte s— 
Jaden noch Wochen hindurch die größte Schonung auferlegen 
müssen, bis sie den Fuß wieder wie vordem gebrauchen kann. 
Das Besteigen eines Reitpferdes wird der Kaiserin aber vor 
Ablauf von 6—8 Wochen nicht gestattet werden dürfen. Wahr— 
scheinlich nimmt die Kaiserin im Anschluß an die so getrübte 
Berchtesgadener Sommerfrische einen längeren Kuraufenthalt 
in Wiesbaden, während die ältesten Prinzen sich zunächst 
nach Schloß Wilhelmshöhe und am Y9. August zur Fort— 
etzung ihrer Studien nach Plön begeben werden. 
* Prinz Hein rich hat jetzt seinen Aufenthalt in den 
japanischen Gewässern beendet, nachdem er Ende Juni zum 
ersten Mal während seiner Anwesenheit auf der ostasiatischen 
Station das Inselreich angesteuert hatte. Ehe die „Deuischland“ 
mit dem Geschwaderchef an Bord nach Tsintau zurückkehrt, 
werden vorerst noch für einige Wochen koreanische Küstenplätze 
besucht. 
* Am Mittwoch, als der Großfürst-Thron-— 
folger beigesetzt wurde, fand in der Kapelle der Berliner 
russischen Botschaft Trauergottesdienst statt. 
* In den letzten Jahren sind fast sämkliche Grundstücke 
der Ortschaft Romsinten durch Kauf in den Besitz des 
Kaiser s übergegangen. Auf Anordnung des Kaisers sind 
die ehemaligen ungenügenden Arbeiterwohnun gen 
durch Neubauten wesentlich verbessert worden. Die in nor— 
wegischem Baustil aus Tannenholz errichteten und mit brauner 
Oelfarbe gestrichenen Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude 
geben dem Dorfe ein recht freundliches Ansehen. Auch jetzt 
wird ein großes Arbeiterhaus erbaui, in welchem neben der 
Wohnung für eine Diakonissin auch die Räume für eine Klein— 
in derbewahranstalt und eine Arbeitsschule hergestellt werden 
ollen. Die Kaisserinn hatte bei ihrer lehten Anwesenheit 
in Rominten sämtlichen Arbeiterfamilien einen Be such ab⸗ 
gestattet, sich überall nach den Lebens- und Wirischafts— 
verhältniffen eingehend erkundigt und Abhilfe für die vor— 
handenen Mißzstände in Aussicht gestellt. Demzufolge hatte sie 
dem Vorstande des Krankenhauses der Barmherzigteit zu 
önigsberg den Wunsch übermitteln lassen, in Romintken eine 
Gemeindeschwester anstellen und die jungen Arbeitermädchen 
der Ortschaft für die Führung eines einfachen Haushalies gus—
	        
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