Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

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Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute. 
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Erscheint jdden Dienstag, Donner stag und Samstag, Besiellungen nehmen die Erpedition in St. Johann a. S. 
alle Postanstalten, sowie auf den hiefigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Breis fuͤr das Vierteljahr bei der Erpedition 30 Pfg., durch dit Poftanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg. 
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
NUachdruck ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. mgetreten. Der Kaiser wird an der für Ende August geplanten 
Belagerungsübung bei Diedenhofen nicht teilnehmen, dagegen 
am 18. Aug ust der DenkmalweihebeiSt. Privat 
beiwohnen, die einen größern Umfang annehmen soll. Für die 
Kaisermanöver und den damit verbundenen abermaligen Auf— 
enthalt des Kaisers im Reichslande werden bereits die umfang— 
reichsten Vorbereitungen getroffen. 
* Allgemein giebt sich lebhafte Teilnahme über den Un— 
fall kund, den die Kaiserin im schönen bayerischen Ge— 
birgsort erlitten hat. Je mehr die Kaiserin in sonstigen Ab— 
schnitten des Jahres durch Reisen und höfische Repräsenlations— 
pflichten in Anspruch genommen wird, desto mehr hatte man 
gewünscht, daß sie von dem Aufenthalt in dem erquickenden 
Berchtesgaden mit ihren Kindern Erfrischung und Erholung 
finden werde. Der böse Unfall hat da eine besonders er— 
schwerende Belästigung gebracht, doch darf man hoffen, daß bei 
der sorgfältigen Pflege, welche die Fürstin findet, die Wiederher— 
stellung sich bald vollziehen werde. Immerhin sprechen die Be— 
zichte der Blätter von mehreren Wochen, die hierzu erforderlich 
ein werden. Nach dem neuesten ärztlichen Berichte sind Ihrer 
Majestät der Kaiserin aus der erlittenen Verletzung, da der 
iirxierende Verband gut ertragen wird, keine neuen Störungen 
erwachsen. Bei diesem günstigen Verlauf erscheint, so meldet der 
Arzt der Kaiserin, daher eine tägliche ärztliche Berichterstattung 
nicht mehr erforderlich. 
* Bei dem Kaisermansbver des 15. Armeekorps wird 
dem genannten Korps eine Kavalleriedivision Bözu— 
geteilt, welche während der ganzen Manöverzeit in die Ereignisse 
mit eingreifen wird. Die Division ist zusammengesetzt aus dem: 
1. Hannoverschen Dragoner-Regiment Nr. 9, dem Königs— 
alanen-Regiment (1. Hannoversches) Nr. 13, dem 1. Badischen 
Dragoner-Regiment Nr. 21, dem Westfälischen Dra— 
goner-Regiment Nr. 7, dem Schleswig-Holsteinschen 
Dragoner-Regiment Nr. 13, dem Ulanen-Regiment 
Großherzog Friedrich von Baden (Gheinisches) 
Nr. 7, ferner vom Feldartillerie-Regiment (1. Rheinisches) 
Nr. 8 die reitende Abteilung und eine Pionier-Abteilung vom 
14. Armeekorps. Die genannten Regimenter müssen zumeist den 
Marsch von ihren Garnisonen bis nach Straßburg in Tages— 
märschen zu Pferde zurücklegen, die Pioniere ausgeschlossen. 
* Der Prinzregent von Bayern brachte der 
Kaiserin sofort, nachdem er von dem Unfall Kenntnis er—⸗ 
halten hatte, seine volle Teilnahme zum Ausdruck; mehrmals 
täglich läßt sich der Regent über das Befinden der Kaiserin 
Bericht erstatten. 
* Von der Nordlandreise unseres Kaisers. 
Aus Christiania wird unterm 19. Juli noch ge— 
schrieben „Kaiser Wilhelm, der vor einigen Tagen den 
Hjörundfjord, einen der stolzesten und interessantesten Fjorde 
der ganzen Westküste Norwegens, besuchte, war bei seiner An— 
kunft in Oeri, das am Hjörundffjord liegt, von der großartigen 
Natur so begeistert, daß er sofort äußerte, er werde im nächsten 
Jahre wiederkommen. Auch das Norangsdal, das der Kaiser 
zum ersten Mal besuchte, gefiel ihm so gut, daß er hier Halt 
machen ließ, um eine Photographie dieses Punktes zu bekommen. 
Bestern besuchte der Kaiser in Molde den amerikanischen Mil— 
lionär Gould an Bord seiner Yacht. Der Besuch hatte über eine 
Stunde gedauert. Kurz nach der Abreise der „Hohenzollern“ 
ichtete auch Gould's Yacht die Anker. Bei der Vorbeifahrt der 
„Hohenzollern“ an der HYacht grüßte der Kaiser und am Vorder— 
mast wurde die amerikanische Flagge gehißt.“ — Als Fort— 
etzung unseres Berichtes in der borigen Nummer ist zu melden: 
Der Kaiser blieb am Donnerstag nach Ankunft vor 
Drontheim an Bord und erledigte Regierungsgeschäfte. 
Am Freitag besichtigte er den Dom unter Führung des Archi— 
tekten Christie, sodann machte er einen Ausflug nach dem neuen 
Luftkurort Tjeldsaeten, wo er das Mittagessen einnahm. Das 
Wetter war regnerisch und sehr kühl. An Bord ist alles wohl. 
Berlin, den 24. Juli 1899. 
* Einem Telegramm aus Wiesbaden zufolge soll der 
Kaiser am 6. August in Wiesbaden eintreffen, um 
eine Zusammenkunft mit dem Zaren zu ermög— 
lichen, der um diese Zeit in Darmstadt erwartet wird. Die Be— 
ttätigung dieser Nachricht muß natürlich abgewartet werden. 
* In den Anordnungen für den nächsten Aufenthalt 
des Kaisers in Lothringen sind Aenderungen ein—
	        
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