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Zeitung zur Unkerhaltung und Belehrung für Berglente.
Erscheint jdden Dienstag, Donner stag und Samstag. Bestellungen nehmen die Expedition in St. Johann a. S.
alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen.
Preis für das Vierteljahr bei der Erpedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg
Der Abonnementsvpreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen.
Namdruck ist nur mit vollstündiger Quellenangabe gestattet PLeutnanteingetreten,wax. Nach der Parade begab
—— ' sich das Kaiserpaar zum Frühstück in das Offizierkasino. Der
Kaiser begab sich nach dem Frühstück in Begleitung des
Admirals Tirpitz auf die kaiserliche Werfl, besichtigte
den neuen Kreuzer „Gazelle“ und fuhr alsdann an Boͤrd der
„Hohenzollern“, um die neue Galerie am Heck des Schiffes in
Augenschein zu nehmen, und alsdann nach dem Linienschiff
„Kurfürst Friedrich Wilheln“. Die Kaiserin und die
kaiserlichen Prinzen besuchten nachmittags das See-
mannshaus, wo die Kaiserin alle Einrichtungen in
Augenschein nahm. Um 5 Uhr begab sich die Kaiserin mit der
Herzogin Friedrich Ferdinand und den kaiserlichen Prinzen
zum Theeabend auf den Panzer „Kurfürst Friedrich Wilhelm“
wozu zahlreiche Einladungen ergangen waren.
* Am Samstag fand in der russischen Botschaft
ein Mahl statt, an dem auch der Kai ser und die Kaiserin
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Regiments.
* Durch Kabinetsordre vom 20. wird Prinz Walde—
mar, der älteste Sohn des Prinzen Heinrich, der am 20. sein
zehntes Lebensjahr vollendete zum Leutnant des 1. Garde—
regiments zu Fuß und zum Leutnant zur See à la suité der
Marine ernannt.
*Die Thronfolgein Koburg-Gotha. Die
Vermutung, daß der Herzog von Connaught auf die Thron—
folge im Herzogtum Sachsen-Koburg und Gotha zu
Bunsten seines Sohns, des Prinzen Arthur, ver zich tet habe,
trifft zu. Aus Nizza wird dem Morning Leader in London
gedrahtet, in dem unter dem Vorsitz der Königin Victoria dor!
Ibgehaltenen Familienrat sei die Frage der Koburger
Thronfolgezu Gunsten des Sohnes des Her—
zogsvon Connaughtentschieden worden.
* Eine Gedenkfeier für den Fürsten Bis—
marck, den Begründerderdeutschen Kolonial—
politik, veranstaltete Freitag, am Tage nach der Beisetzung
seiner sterblichen Hülle im Mausoleum zu Friedrichsruh, die
Deutsche Kolonialgesellschaft im großen Saale
des Hotels Kaiserhof. Die Gedächtnisrede gipfelie in der Aus—
führung: „Wir fühlen uns im Innersten gedrungen, Zeugnis
dafür abzulegen, daß unsere Dankbarkeit dem Fürsten Bismard
über das Grabehinaus gewahrt ist und nur, mit dem
eigenen Leben erlöschen kann.“ Ober-Reichsanwalt Hamm
feierte in schwungvoller Rede das Andenkendesgroßen
Toten und führte in einem klar umrissenen Bilde den tief⸗
schmerzlichen Verlust den Zuhörern vor Augen, der das deutsche
Volk betroffen. Bismarcks Verdienste um die
Berltin, 22. März 1899
*Am Sonntag Abend 103 Uhr trafen die kaiser-—
lbichen Prinzenaus Plönin Kielein, das Kaiser—
daar am Montag Morgen 9 Uhr. Auf dem Bahnhof waren
zur Begrüßung anwesend Prinz Waldemar von
Preußen (der älteste Sohn des Prinzen Heinrich), Prin-—
zessin Henriette von Schleswig-Holsteinscdie
nit dem Professor v. Esmarch verheiratete Tante der Kaiserin)
und die Admiräle Tirpitz, Koester und Thomsen. Prinz
Waldemar überreichte der Kaiserin einen Veilchenstrauß.
Der Kaiser, der die Uniform des Seebataillons trug, bestieg
mit der Kaiserin und dem Prinzen Waldemar den Hofwagen.
Auf der Fahrt nach dem Schloß wurden die Herrschaften lebhaft
degrüßt. Die Schiffe im Hafen salutierten, als die kaiserliche
Standarte auf dem Schlosse aufgezogen wurde. Mittags
um 12 Uhr erfolgte die Einstellung des Prinzen
Waldemar in die Marine vor der Kaserne der
Matrosendivision. Der Kaiser hielt ungefähr folgende An—
sprache: „Der heutige Tag sei wiederum ein bedeutender für die
deutsche Marine, denn der älteste Sohn des im fernen Osten
weilenden Chefs des Kreuzergeschwaders, des Prinzen
Heinrich, trage heute zum ersten Male den Rodk, den sein
Vater und viele tüchlige Offiziere tragen. Es sei ein Vorrecht
der Hohenzollernprinzen, schon vom 10. Jahre an ihre Kraft in
den Dienst des Vaterlandes stellen zu dürfen. Der Kaiser
sprach die Hoffnung aus, daß aus dem hoffnungsvollen
Prinzen ein tüchtiger und braver Offizier heran—
vachsen möge. Der Kaiser schloß mit einem Hurrah auf
den Prinzen Heinrich. Hierauf brachte Admiral!
Kösst er das Hoch auf, den Kaiser aus, die Truppen präsentier—
en, und die Musik spielte die Nationalhymne. Während der
Rede des Kaisers herrschte lebhaftes Schneegestöber. Die
Zaiserin wohnte in geschlossenem Wagen der Parade der
Marinetruppen bei, bei welcher Prinz Waldemar als