XXIX. Jahrgaus . —X gma n 1 5 s
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Zeitung zur Unkerhaltung und Belehrung für Bergleute.
Erscheint jdden Dienstag, Donner stag und Samstag. Beftellungen nehmen die Erpedition in St. Johann a. S.,
alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen.
Hreis für das Vierteliahr bei der Erpedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg
Der Abonnementsvreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen.
Hachdruck ist nur mit volsae iaer Mnellenangabe gestattet Marine, gehört zu den wenigen mit dem eisernen Kreuze
— geschmücklen Seeoffizieren. Am 8. März 1840 in Saar-
ouis geboren, 1856 zum Seekadetten ernannti, machte er
1859 1862 die ostasiatische Expedition mit und erhielt 1865
das Patent als Kapitänleutnant. 1870 ging er mit dem Dampf—⸗
kanonenbot „Meteor“ nach Westindien und schlug am 9. Nov.
den bedeutend größeren und stärker bemannten französischen
Aviso „Bouvet“ auf der Höhe von Havanna. Die Besatzung
zes „Meteor“ bestand aus 64 Mann und 3 Geschützen, die des
Bouvet“ aus 100 Mann und 9 Geschützen. Das Gefecht be—
jann damit, daß, nachdem einige Schüsse gewechselt waren, das
ranzösische Kriegsschiff seinen Gegner stark mit seinem Sporn
treifte, sodaß die Seitenboote zersplittert und die Geschütze aus
hren Lagen gehoben wurden. Zugleich riß die Fockraa des
„Bouvet“ den Großmast des Kanonenboots durch die Wucht des
Zusammenstoßes um. Kapitän Knorr brach trotz dieser Havarie
das Gefecht nicht ab, sondern verfolgte den Feind und ließ aus
unmittelbarer Nähe aus schnell wieder eingerichtetem 24—
»fündigem Geschütze einen Granatschuß auf den „Bouvet“ ab—
feuern, welcher so gut gezielt war, daß er in dessen Dampf⸗
essel einschlug. Der „Bouvet“ hierdurch wehrlos gemacht.
iahm nun den Kurs mit vollen Segeln nach dem Hafen von
Havanna. Obgleich der „Meteor“ bei dem Zusammenstoß das
Steuerreep gebrochen hatte und seine Schraube dadurch unklar
zeworden war, setzte er die Verfolgung des Gegners fort, bis
ich ihm eine spanische Korvette in den Weg stellte, die ihn daran
ꝛrinnerte, daß er auf neutrales Gebiet gelangt sei. — Bereits
1876 zum Kapitän zur See befördert, schloß er im gleichen
Jahre den Freundschafts- und Handelsvertrag mit den Tonga—
Freundschafts)-Inseln im Stillen Ozean ab. Ende 1884 zum
Chef des westafrikanischen Geschwaders ernannt, schlug er vom
20.22. Dezember den Negerqufstand in Kamerun nieder. Im
Jahre 1893 erfolgte Knorrs Beförderung zum Admiral und
[896, nach dem Rücktritt des Admirals Freiherrn v. d. Goltz,
eine Ernennung zum kommandierenden Admiral der Marine.
Am 18. Januar erhielt er den erblichen Adelstand und ein Jahr
päter den hohen Orden vom Schwarzen Adler. Als Schrift-
leller ist Admiral v. Knorr mit einem „Handbuche der Schiffs—
dampfmaschinenkunde“ hervorgetreten.
* Bayern. Bismarckehrung. Die Kammer des
Reichsamtes hielt ihre erste Sitzung in dieser Session am Frei—
ag ab. Der Präsident Graf Lerchenfeld widmet dem ver—
torbenen großen Kanzler Fürsten v. Bissmarck einen äußerst
varmen Nachruf, worin er besonders hervorhob, daß Bismarck
bei der Begründung und Förderung des Reiches die Sonder—
dechte Bpetus betonf habe. Sein Verhältnis zu Bayern und
Personalveräuderungen im Oberbergamtsbezirk Halle.
Dem Berghauptmann von Velsen ist die Annahme
and Anlegung des Für stlich Schwarzburg'schen Ehren—
kreuzeserster Klasse,
dem Oberbergratvon Detten desgl. desselben Ordens
zweiter Klasse und
dem Bergrevierbeamten Bergrat Richter in
Eisleben desgl. desselben Ordens dritter Klasse Allerhöchst ge—
itaitet.
Francke, Salinensekretär in Schöncebeck ist am
25. Februar 1899 gestor ben.
Dagesenigkeiten.
Berlin, 10. März 1899.
* Der Kaiser und die Kaiserin begaben sich am
Freitag früh nach Charlottenburg, um dort, als am Sterbetage
Kaiser Wilhelms J., einen Kranz niederzulegen.
* Das Kaiserpaar trifft z wischen dem 10. und
15. Juni zu etwa achttägigem Besuch mit den drei jüngeren
Prinzen und der Prinzessin Luise Viktoria in Urville ein.
Außer der feierlichen Grundsteinlegung des von dem Kaiser
selbst entworfenen Gesamtdenkmals auf dem Schlachtfeld von
Bravelotte sind größere Festlichteiten abgelehnt worden
* Die Nachricht, die neulich, durch alle Blätter lief, daß
der Kaiser und die Kaiserin Mitte März Berlin ver—
lassen und für einige Zeit Aufenthalt in Homburg v. d. H
nehmen würden, wird jetzt für unbegründet erklärt. Die Mel—
dung hing wahrscheinlich damit zusammen, daß in jedem Jahr
anfangs März die Reisen der Hofmarschälle zur Reviston der
taiserlichen Schlösser in den Provinzen beginnen.
* Am Donnerstag, dem Sterbetag Kaiser Wil—
helms des Großen, fand abends 6 Uhr in der Kaiser
Wilhelm-Gedächtniskirche eine Gedenkfeier statt, an
welcher der Kaiser und die Kaiserin teilnahmen. An demselben
Tage läuteten, wie alljährlich um 8 Uhr morgens (Sterbe—
nd die drei großen Glocken der Kaiser Wilhelm-Gedächtnis⸗
irche.
*Edua,d v. Knorr, der, wie bereits gemeldet, in
Genehmigung seines Abschiedsgesuches zur Disposilion gestellte
hizherie küßmmandierende Admiral der deuftschen