Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

XXIX. Jahrgang. J Saarbrücken. 
Nr. 21. Ho 9 anng, den 21. Febrnuar 1899 
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Glück . 
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Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Berglente. 
Erscheint jeden Dienstag, Donner sstag und Samstag. Bestellungen nehmen die Erpedition in St. Johann a. S., 
alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Preis für das Vierteliahr bei der Expedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezoqen 40 Pfag. 
Der Mhonnementsvpreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
Uachdruck ist nur mit vallständiger Muellenangabe garltattet. l sich auf Kaiserlichen Befehl der Generaladjutant Fürst Anton 
— Radaiwill. Oberstallmeister Graf Wedel und noch drei andere 
Herren nach Paris. 
* Die Freitag-Sitzung des Reich staas eröffnete der 
Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe mit folgender 
Ansprache: „Ich habe dem hohen Hause die Mitteilung zu 
machen. daß der Präsident der französischen Re— 
publik. Herr Felirx Faure, gestern Abend an einem 
Schlagonfall pfötzich gestorbensist. Ich bin gewiß, 
daß, die Vertretung des deutschen Volkes sich eins weiß mit St. 
Maiestät dem Kaiser und den verbündeten Regierungen in dem 
Iusdruck aufrichtiger und herzlicher Sympathie für die franzö⸗ 
ische Nation, die den Heimgang eines Mannes beklaat. der als 
hr Staatsoberhaupt unentwegt die großen Interessen des 
vkriedens, der Eintracht und der Wohlfahrt der Völker förderte. 
Lebhafter Beifall) Eingedenk des gemeinsamen Bandes, 
velches alle gebildeten Völker umschlingt, geben auch wir unserer 
Trauer Ausdruck über den Verlust des französischen Volkes. das 
zu keiner Zeit aufgehört hat, einer der großen Träger der Civili— 
ation zu sein.“ (Lebhafter Beifall. Das ganze Haus hat dieser 
Kundgebung stehend zugehört. Präsideni Grafvon 
Ballestrem erkläri hierauf: Der Reichstag hat sich erhoben, 
um seiner Sympathie Ausdruck zu geben. Ich konftatiere dies. 
* Kassel, 20. Febr. Im Grubenfelde „Habichts— 
Ppiel“ der Gewerkschaft „Ver. Glückauf“ soll bei 16 Melter 
Teufe abermals ein Glanzkohlenflötz von 3,42 Meter 
Mächtigkeit erbohrt worden fein. Das Flötz soll das nämliche 
sein. welches an anderer Stelle schon früher erbohrt worden ist. 
* Dresden, 20. Febr. Eine große Paradeauf— 
stellung vor König Albert wird am 13. April im 
Hofe des Residenzschlosses anläßlich der Zz6jährigen Ge— 
dentfeier des Kampfes bei Düppel fsattfinden, 
in welchem König Albert als jugendlicher Prinz beteiliat war. 
Aus ganz Deutschland werden die 49er Schleswig-Holsteiner 
Beteranen teilnehmen. Während der Parade soll dem König 
eine Jubelstammrolle mit den eigenhändig einge— 
ragenen Namen sämtlicher Neteranen überreicht 
verden. 
Die Bernsteingewinnung in Deuitschland. 
Die Einbringung des Gesetzentwurfs wegen Ankaufs der 
Lernsteinwerke Stantien u. Beckerin Königs— 
berg i. Pr. lenkt die Aufmerksamkeit auf die Ber n st ein⸗ 
gewinnung im Allgemeinen. Die Hauptfundstätte des 
Porufleins ist i- Mropinz Outypreuben Nartfsßafte sich 
Berlin, 20. Februar 18909 
*Kaiser Wilhelm sandte folgendes Telegramm 
an Frau Felirx Faure in Paris: Profondément ému 
opar la nouvelle de la mort de votre époux, monsiéur 
le Président de la République francçaise, je m'empresse 
de vous exprimer quelle part sincère je prends à votre 
oderte cruelle. L'Impératrice se joint à moi en formant 
les vocux les plus ardents à ce que le Dieu tout puissant 
veuille vous accorder la force pour pouvoir porter le 
deuil qui vous à accablô · GuilIlIa ume. J. R. (Tief 
bewegt durch die Nachricht von dem Tode Ihres Gemahls, 
des Herrn Präsidenten der französischen Republik, beeile ich 
mich, Ihnen auszusprechen, welchen aufrichtigen Anteil ich 
an Ihrem schmerzlichen Verluste nehme. Die Kaiserin ver— 
eint sich mit mir in dem heißen Wunsche, daß der allmächtige 
Gott Ihnen die Kraft geben wolle, die Trauer zu tragen, 
welche Sie heimgesucht hat. Wilhelm. J. R.) 
* Se. Majestät der Kaiser fuhr am Sonnabend 
Abend nach seiner Rückkehr von Hubertusstock vom 
Stettiner Bahnhof direkt nach demfranzösischen Bot— 
schaftspalagis, um dem Marquis de Noailles 
einen Besuch zu machen, der sich auf die Zeit von 40 Minuten 
ausdehnte. Auf die Nachricht von dem Besuch des Monarchen 
vurden die sämtlichen Salons in der ersten Etage des Bot— 
schaftshotels erleuchtet, die Dienerschaft hatte schleunigst die 
ote Galauniform angelegt und bald darauf hielt die Kaisferliche 
Equipage vor dem Portal. Der französische Bot schafter, 
umgeben, von dem gesamten Personal, begrüßte den Kaiser 
und geleitete ihn durch das mit Palmen dekorierte Treppenhaus 
in die obere Etage. Zugleich mit dem Eintreffen des Kaifers 
raf die Nachricht von der Wahl' Loubets zum 
Präsidentenderfranzösischen Kepubltiftein. 
Asur RBeisehuna des Nrisdensftern X wpe hegeßep
	        
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