Full text: Der Bergmannsfreund (29.1899)

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Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Berglente. 
Erscheint jden Dienstag, Donner stag und Samstag. Bestellungen nehmen die Erpedition in St. Johann a. S., 
alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Preis für das Vierteliahr bei der Expedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfag. 
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
achdr i mit vollstãndi e ktet. l Inspektionsbezirk nicht nur, sondern für das ganze Saarrevier von 
u mornin in nur mit volln iger Quellenangabe gese außerordentlicher Tragweite ist. Zum ersten Male soll hier ein Schacht 
niedergebracht werden, der nicht dazu bestimmt ist, in alte, vertraute 
Verhältnisse einzudringen und Kohle aus den uns so wohlbekannten 
Flötzen zu Tage zu schaffen, sondern der eindringen soll, in unbekannte 
Berhältnisse, um die hier in viel größerer Tiefe lagernden Fettkohlen— 
lötze aufzuschließen. Die Aufsuchung und Erschließung derselben ist 
in langgehegter Wunsch der Bergbehörde, die schon vor Jahren mancherlei 
Versuche leider mit den damals noch unvollkommenen Mitteln gewagt 
jat, aber deshalb auch nicht zum Ziele gelangt ist. Erst der neueren 
Zeit sollte es vorbehalten bleiben, durch die ausgezeichneten Mittel der 
Technik in die größeren Teufen einzudringen, um die noch unbekannten 
Schichten zu durchsuchen. Mit welchem Erfolge, ist Ihnen allen bekannt. 
Ich glaube, es ist am Platze und ich möchte es mir nicht versagen, heute 
arauf hinzuweisen, daß an diesen Bestrebungen in erster Linie unser verehrter 
Lhef der hiesigen Verwaltung, Herr Geheimrat Vogel, 
»eteiligt ist und dieselben wesentlich gefördert hat. Schon in feiner 
rüheren Stellung als Chef der Berginspektion Il hat er es sich ange— 
egen sein lassen, den ihm unterstellten Bezirk gründlich zu untersuchen, aber 
rst in seiner jetzigen Stellung als Chef der Saarbrücker Bergwerks— 
irektion ist es ihm und seiner Ausdauer gelungen, die Mittel zür Ber— 
ügung zu bekommen, welche eine genaue Untersuchung bisher un— 
zekannter Lagerungsverhältnisse durch Tiefbohrungen im Saarrevier 
ermöglichten. Es gereicht mir zur besonderen Freude, den Herrn Ge— 
zeimr,at heute hier begrüßen zu können und ihm zu danken für die 
Ehre, die er der Grube durch sein Erscheinen hat zi Teil werden lassen. 
Ich spreche die Bitte aus, daß er das Wohlwollen, welches er uns bis— 
ser erwiesen, auch auf das neue Unternehmen übertragen wolle, 
ndem ich hoffe, daß er recht bald reiche Kohlenschätze aus dem heute 
zu beginnenden Schachte möge zu Tage fördern sehen. Ich begrüße 
erner die Herren Ehrengäste und die Damen, die uͤnserer Einladung 
n dieser Feier gefolgt sind, die Beamten, die Belegschaft und alle, die 
ich festlich hier versammelt haben. Wie schon erwaͤhnt, sind die aus— 
jeführten Bohrungen auf Fettkohlen von Erfolg gewesen. Es ist noch 
n unserer freudigen Erinnerung, daß am 7. Juni v. Is. am Bohr— 
hurm jenseits der Saar auf der Klarenthaler Höhe die Flagge aufftieg 
um Zeichen, daß das erste Fettkohlenflötz durchbohrt war.“ Es folgte 
ast Tag auf Tag Flötz auf Flötz zumteil in einer Mächtigkeit, die die 
chönsten Hoffnungen erwachen ließ. Bis zur Teufe von über 1000 m 
vurde die ganze, im östlichen Teile des Saarbezirks seit lange in 
Bau begriffene, und herrliche Kohlen zu Tage bringende Fettkohlengruppe 
urchbohrt und zweifellos als sosche in ausgezeichneter Ablagerung 
rkannt. 
Nun galt es nur noch, möglichst schnell den Plan zur Erschließung 
ieser reichen Schätze zu entwerfen. Auch dies ist gelungen und es ge— 
reicht mir zur besonderen Freude, allen denjenigen Herren Beamten, 
velche durch andauernden Fleiß, größte Arbeitswilligkeit und nicht selten 
ergebliches Bemühen, ohne zu erlahmen in ihrem Eifer, zur Fertig- 
tellung desselben beigetragen haben, auch an dieser Stelle den herzlichsten 
Dank für ihre Mitarbeit auszusprechen. Ich habe nur den einen Wunsch, 
)aß dieselben und alle die zum Bau des Schachtes berufen werden, auch 
iesem ihre ganze Arbeitskraft gern und willig opfern. 
Nachdem der Plan auch bei den vorgesetzten Behörden die wohl— 
vollendste Förderunaga und Beurteilung gefunden ist die Genehmiqung 
Bergmännische Feier 
beim Anhauen des neuen Fettkohlenschachtes neben 
dem Albertschachte des Steinkohlenbergwerkes 
„Gerhard“ 
am 13. Februar d. J.
	        
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