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weite des Försters waren, blieb Knopf stehen und flüsterte
leise seinem Genossen zu:
„Was mag den verfluchten Grünrock zu so früher
Stunde in den Wald locken? Ob er auch wohl von der
Beschichte wissen wird? Was meinst Du, Gregor?“
„Das glaube ich nicht“, entgegnete dieser, „er ist mir
schon öfters zu dieser Stunde in die Quere gekommen.“
„Der Kuckuck hole alle diese Kerle“, fuhr indessen Knopf
fort, ohne auf die Antwort seines Kameraden zu achten.
„Wie leicht kann es sein, daß er auch dem Freitag begegnet!“
„O, für den habe ich keine Sorge“, lachte Knopf,
,der ist schlauer als die ganze Bande zusammen.“
„Hast Recht““ meinte Gregor, „aber es fuchst mich doch,
daß unser Schlupfwinkel verraten ist.“
„Mich auch“, sprach Knopf, „und ich gäbe etwas drum,
wenn wir dem Grafensteiner zu guterletzt noch einen Streich
spielen könnten.“
„Bin auch dabei;“ meinte Gregor, „was aber soll
geschehen?“
„Ich hab's“, sagte plötzlich Knopf, „ich hab's!
Romm mit.“
Wohin?“
„Ins Arsenal zurück!“ antwortete Knopf.
Gregor war gewöhnt, sich stets dem überlegeneren
Nameraden zu fügen und bald standen die beiden wieder
an dem verborgenen Eingang der Höhle. Als Knopf den
Stein zur Seite gelegt hatte, krochen sie in den Raum, wie
sie es schon seit Jahren gethan hatten; sie verschlossen mit
dem Gegenstein das Loch von innen und traten in den
breiteren Raum, in welchem sie die kleinen Handlaternen
auf den Boden stellten. „So,“ sprach Knopf, „hier wären
wir vor dem Teufel sicher, wenn es keine Verräter gäbe.
Aber wartet nur, ihr Lumpen, ich will Euch zuletzt noch
eine Freude bereiten“ Mit diesen Worten reichte er
Bregor eine Schachtel mit Zündhölzer und sagte: „Schneide
porsichtig die Zündmasse ab.“ Dieser that, wie ihm ge—
heißen wurde, und sah neugierig dem Beginnen des Ge⸗
nossen zu. Der öffnet mit der Klinge seines Messers einen
Behälter in der Felswand, der nur für Eingeweihte kaum
demerkbar sein konnte und hob einen Kasten heraus, der
teils mit bloßem Pulver und teils mit fertigen Patronen
aller Art gefüllt war. Mit diesem Kasten trat Knopf in
die zweite, die Hauptabteilung des UArsenals und streute
dessen ganzen Inhalt rings umher, nachdem er die festen
Patronen zu einem Klumpen in einem Felsvorsprung unter⸗
gebracht und eine bei der Sprengarbeit gestohlene Dynamit⸗
datrone hingefügt hatte.
„Wie weit bist Du mit Deiner Kopfabschneiderei?“
frug er nun den erstaunt zuschauenden Genossen und dieser
deuteise auf ein Häufchen abgeschnittener Zündholzköpfe.
Enopf nahm dieselben und streute sie über das ausgebreitete
Pulver aus, bis der ganze Vorrat erschöpft war.
‚„Jetzt können wir gehen, Gregor“, sprach Knopf mit
voller Befriedigung, und wenn unsere Gegner nicht auf
Kuchenteig in die „Gute Stube“ kommen, dann holt sie der
Tenfel allegar! Nun fort zum letzten mal!“ Wie die
Schmuggler gekommen, so gingen sie auch wieder gemeinsam
ihre dunklen Wege, ohne irgend jemand zu begegnen.
Ich wollte“ sagte Gregor, „ich hätte keinen Teil an
Deinem Unternehmen genommen, die Geschichte kann am
Ende doch gefährlich werden.“
„Sei keine Memme, Pfropfenzieher“, erwiderte Knopf,
‚was liegt daran, wenn ein Paar Grünröcke etwas früher
zur Hölle fahren!“
Während dies in und bei der Höhle sich zutrug, fuhr
Freitag ruhig auf der Hauptstraße durch den Wald weiter.
Plötzlich hörte er Pferdegetrapp hinter sich und sah einen
mit zwei Laternen versehenen Wagen herankommen. Der
Kutscher knallte und als sich die beiden gegenüber waren,
erkannten sich beim hellen Lichtschein Vater und Sohn;
der Herangekommene war niemand anders, als Anton, der
Kutscher des Barons mit einem leeren Jagdwagen.
„Wohin, Anton?“ frug Freitag.
Nach dem Sandhof, auf dem heute großes Rendezvous
bieler geladenen Gäste ist“, antwortete Anton.
„So, so“, entgegnete Freitag nachdenklich, „also viele
Eingeladenen treffen da heute zusammen. Union, soll das
vielleicht mit dem verratenen Arsenal zusammenhängen?“
„Weiß es nicht, möglich wäre es aber doch“, entgeg⸗
nete der Sohn.
„Anton“, sprach hierauf der alte Freitag, „die Sache
kann am Ende doch noch bedenklich werden. meinst Du
nicht auch ꝰ“
„Wie so bedenklich? Laß sie nur in die Höhle gehen;
die Schwarzen werden schon ein anderes Versteck finden!
Ihre Waffen müssen sie allerdings im Stich lassen.“
„Mit nichten Anton“, entgegnete lachend der alte
Freitag, „ich habe sie hier auf dem Wagen versteckt, um sie
dem Wackenmüller zuzuführen.“
„Was sagst Du, Vater?“ frug Anton überrascht. Und
der erstere erzählte kurz dem Sohn, wie es sich zugetragen.
„Vater, Du kannst dadurch leicht in Mißlichkeiten
kommen. Ich hätte das nicht gethan“, sagte Anton. Ist
es viel Zeug, was Du auf dem Wagen hast?“
„Nein, ein Leinenbündel, in dem sich mehrere zer—
legte kurze Flinten befinden.“
„Wenn sie leicht von Deinem Wagen abzuladen sind, so
gib mir den Plunder her; ich fahre an der Mühle an und
gebe ihn dem Müller. Im Wagen des Barons Greifen⸗
stein ahnt niemand die Schmugglerwaffen.“
Dem Alten leuchtete das ein und in wenigen Minuten
war die Sache gemacht. Dem Einen war die Brust von
einer Sorge befreit und der Andere fuhr sorgenlos weiter.
Daß Anton Recht gehabt hat, daß für seinen Vater Ge—
fahr bei dem Unternehmen verbunden war, das werden wir
bald erfahren. (Fortsetzung folgt.)
Allerlei.
Abgeführt. Stutzer (zum andern): „Sieh man
was das Mädel für einen feuerroten Rock anhat. Wenn
die ein Ochse sieht, dann wird er wild.“ — Spreewälderin.
(sich umwendend): „Und das sagen Sie io ruhig!“
Auflösung des Rätsels in voriger Nummer:
Ton — Noft.
Marktpreise am 20. Oktober 1888.
zu Saarbrücken. zu St. Johaun—
Mark Pig. Mark Pfæ.
50 nk 40
7 80
2 —
2 40
— 80
— 50
100 Kilo Kartoffeln ..
1 Kilo Butter
1 Dutzend Cier
von
bis
von
bis 2
von
his
Drucker und Verleger: Gebrüder Ho fer in Saarbrücken. (Expedition der Saarbrücker Zeitung)
Nerantwmortlicher Redaefteur Waaoner in Saarbrücken