Full text: Der Bergmannsfreund (5.1875)

V. Zahr gang. 
Nr. 18. 
Glück 
— 
auf! 
Eaarbruũcken, 
den 30. April 1875. 
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4. 
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Wochenblatt zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute. 
Erscheint jeden Freitag. Bestellungen nehmen die Expedition in Saarbrücken, alle Postanstalten, sowie auf den hiefigen Gruben und den 
bengchbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. 
Preis für das Vierteljahr bei der Expedition 80 Mpfg., durch die Postanstalten oder durch die besondern Boten bezogen 40 Mpfg. 
Der Abonnemontépreis ift im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
Amtliches. 
Der Bauwerkmeister Schäfer ist von Grube König— 
Wellesweiler nach Grube Heinitz, der Bauwerkmeister Sachse 
Grube Reden⸗Merchweiler nach Grube König-Wellesweiler 
dersetzt. 
Der Bautechniker Heinrich Rupp ist als Bauwerkmeister 
uuf Grube Reden⸗Merchweiler und der Bautechniker Robert 
Kobitzssch als Bauwerkmeister auf Grube Altenwald angestellt. 
Die Bauwerkmeister Rieff von Grube Heinitz und Bleß 
»on Grube Altenwald scheiden vom 1. Mai ab aus dem Kgl. 
Irnubendienste aus. 
Frühlingslied des Ber ns. 
Sei gegrüßt, o Zeit der Wonne, 
derrlich schöne Frühlingszeit! 
Strahlt in heller'm Glanz die Sonne, 
Wie wird dann das Herz so weit! 
Steig' zum Lenzestag ich auf, 
Ruf ich freudiger: „Glück auf!“ 
Wer, wie ich, tief in der Erde 
Hat sein Tagewerk vollbracht, 
Hört des Schöpfers Ruf: „Es werde!“ 
dauter, als du je gedacht. 
Fahr' zur grünen Erd' ich auf, 
Brüßt so hell sie mein „Glück auf!“ 
Herrlich, wenn ein neues Leben 
Froh der stummen Erd' entsprießt, 
Wenn in schlanke, zarte Reben 
Sich der frische Saft ergießt! 
Frisch und freudig wird mein Lauf; 
Lauter schallt mein Ruf: „Glück auf!“ 
F Hör' der Vöglein Sang ich wieder, 
Schau' ich bunter Blumen Pracht, 
Dann sing' ich die schönsten Lieder, 
Preis' ich Gottes hohe Macht. — 
stommt, o Knappen, all' zu Hauf' 
Und stimmt fröhlich an: „Glück auf!“ 
Arbeiterverhältnisse auf den Kgl. Steinkohlengruben 
bei Saarbrücken im Jabre 1874. 
LX. Bergmännische Spar-, Vorschuß- und 
Consum· Vereine. 
Die von den früher bestandenen 8 bergmännischen 
Spar- und Vorschußvereinen allein noch übriad de— 
bliebenen 3 Vereine von der Heydt, Dudweiler-Jägersfreude 
ind Reden⸗-Merchweiler sind mit Ausnahme des letztern, 
der nach wie vor noch in ziemlichem Umfange Darlehen 
an seine Mitglieder gewährt, im Wesentlichen nur mehr 
Sparvereine. 
Während des Geschäftsjahres 1873774 hat sich die 
Mitgliederzahl der 3 Vereine abermals um 265 vermindert 
ind betrug am Schlusse des Geschäftsjahres 1146, von 
denen auf den Redener Verein allein 1010 entfallen. An 
neuen Darlehen sind von letzterm Vereine 16,859 Thlr., 
»on den beiden andern nur 560 Thlr. gewährt worden. 
Das Vermögen der Vereine stellte sich am Schlusse des 
Jahres auf 36,080 Thlr., von denen 30,925 Thlr. theils 
nn Darlehen, theils in Werthpapieren angelegt waren. Dieses 
Vermögen setzt sich zusammen aus 12,049 Thlr. Reserve— 
'onds, 22,518 Thlr. Geschäftseinlagen und 1474 Thlr. 
Spareinlagen der Mitglieder. An vertheiltem Geschäftsge— 
winn ergab das Jahr 1873,74 im Ganzen 1245 Thlr. 
Nach der geringen Höhe der Spareinlagen von Berg— 
euten sowohl bei diesen Vereinen, als auch bei den be—⸗ 
tehenden Kreis-Sparkassen könnte es scheinen, als ob der 
Saarbrücker bergmännischen Bevölkerung im Großen und 
Banzeu jeglicher Sparsinn abginge. 
Dem gegenüber mag indessen erinnert sein einmal an 
den großen Umfang des Ansiedlungswesens und sodann 
auch an die im Vergleich zu andern bergmännischen Re— 
dieren außerordentlich hohe Zahl von solchen Bergleuten 
unter der Saarbrücker Belegschaft, welche Grundbesitz irgend 
riner Art aufzuweisen haben. Wenn in den letzten Jahren 
durchschnittlich etwa 70,000 Thlr. jährlich an die Staats— 
ind Knappschaftskasse auf die an Bergleute gewährten 
Zausbaudarlehen von letztern abgetragen worden sind, so 
tdellt diese Summe doch in der That nichts Anderes dar, 
als ein vom Lohn erspartes Kapital, angelegt in Hausbe— 
iitz. Andrerseits ist es eine ganz allgemeine Thatsache, 
daß die din weiterer Ferne von den Gruben ansässigen 
Bergleute mit Vorliebe ihre Lohnersparnisse auf Ankauf 
oon Acker und Land in ihrer Heimath zu verwenden pflegen, 
wie denn auch die am 1. Dezember 1873 stattgehabten Auf— 
nahmen unier 21,711 Gesammtarbeitern der Saarbrücker 
Gruben nicht weniger als 8278 Hausbesitzer und 6372 
Besitzer von Feld, Wiesen ꝛc. nachgewiesen haben. 
Die auf den Gruben bestehenden 9 bergmännischen 
Confsumvereine haben in 1874 recht qünstide Resultate
	        
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