V. Jahrgaug.
Nr. 8.
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Glück —
auf!
Eaarbruüͤcken,
nen 19. Februar 1875.
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vj.
Wochenblatt zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute.
Erscheint jeden Freitag. Bestellungen nehmen die Expedition in Saarbrücken, alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den
benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen.
hreis für das Vierteljahr bei der Erpedition 80 Mpfg. durch die Postanflalten oder durch die besondern Boten bezogen 40 Mofg.
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Ronns w bexichtigen.
Amtliches.
Der seitherige Grubensteiger Johann Sondermann von
Grube Heinitz ist zum Fahrsteiger auf Grube Sulibach⸗Alten—
vald ernannt.
Der Steiger Eugen Braun von Grube Heinitz ist als
Maschinensteiger nach Grube Reden-Merchweiler versetzt.
Zu Grubensteigern sind ernannt: auf Grube Gerhard⸗Prinz
Wilhelm der Aufseher Friedrich Arnold, sowie die Bergschüler
Karl Frey, Jacob Voltz und Friedrich Frank; auf Grube
von der Heydt der Aufseher Jac. Friedr Kläs, sowie die
Bergschüler Friedrich Rau, Friedrich Schmidt, Ludwig
Seyffardt und Valentin Wunn; auf Grube Dudweiler
Jägersfreude Wilhelm Häckert, seither Steiger auf der Kgl.
Steinkohlengrube am Osterwalde (Hannover), sowie die Berg⸗
chüler Johann Wagner und Peter Gerfsiner; auf Grube
Sulzbach⸗Altenwald die Bergschüler Heinrich Duchene, Ferdi⸗
nand Dümont und Eduard Wahlster; auf Grube Reden-
Merchweiler der seitherige Fahrhauer Friedrich Jüngst; auf
Brube Heinitz der AÄufseher Friedrich Brück und der Berg—
schüler Ludwig Maul; auf Grube König⸗Wellesweiler der
Aufseher Friedrich Scherer, sowie die Bergschüler Johann
Katterfeld, und Peter Linnenberger; auf Grube Fried—
cichsthal-Quirschied die Bergschüler VPeter Guckeisen und
beter Biehl.
Zu Kohlenmessern sind ernannt: der Bergmann Mathias
Spies auf Grube Kronprinz Friedr. Wilhelm⸗Geislautern, die
frühern Grubenwächter Johann Becker und Nic. Schwarz
auf Grube Dudweiler⸗-Jagersfreude, sowie die Bergleute Jacob
neh III. und Chrissoph Müller auf Grube Reden-Merch—
weiler.
.. Als Grubenwächter sind angestellt: die Bergleute Peter
Diehl auf Grube Kronprinz Abtheilung Dilsburg) und Jo—
hann Rectenwald II. 'auf“ Grube Sulzbach⸗Altenwald.
Der Schlafhausmeister Heinrich Pih von Grube Sulzbach—
Altenwald inf gestorben
Wie man Wasser ohne Feuer zum Kochen
bringen kann.
III.
Die dritte Art, Wasser ohne Feuer zum Kochen zu bringen,
ist eigentlich die einfachste und interessanteste von allen.
Für sie bedürfen wir selbst der Sonne nicht, können unser
Erperiment in einem ganz dunklen Fimmer ausführen und
dürfen, wenn wir nur ein wenig Geduld haben wollen. statt
des Wassers sogar Eis peßmen
Vor etwa 70 Jahren war der engliche Graf Rumford
mit der Bohrung von Kanonen beschaͤftigt. Er bemerkte,
daß sich durch die starke Reibung des Bohrers überraschend
biel Wärme entwickelte, und beschloß, die Menge derselben
zu bestimmen. Zu diesem Ende umgab er den Bohrer mit
einem Blechkasten, der etwa 20 Pfund Wasser enthielt, ein
Thermometer wurde eingesenkt, und die Pferde — damals
uirbeitete man noch nicht soviel mit Dampf — setzten die
Maschine in Gang. Nach Verlauf einer Stunde hatte sich
ie Temperatur des Wassers schon um 260 erhöht, sie betrug
11,79. In der folgenden Stunde stieg das Thermometer
nuf 610, nach zwei Stunden stand es schon auf 810, nach
veiteren 2 Stunden und 20 Minuten auf 83,30, noch
inmal 212 Stunden und das Wasser kochte. Der Jubel der
Umstehenden und die eigene Freude Rumfords war unbe—
chreiblich. — Wenn Du aber, lieber Leser, wie jene Zu—
chauer, acht lange Stunden anf das Kochen warten solltest,
o würde Dir die Zeit gewiß ein wenig lang werden. Um
Dir daher das Vergnügen in wenigen Minuten zu bereiten,
ade ich Dich zu folgendem Experiment. Wir nehmen eine
Schwungmaschine, d. h. ein Instrument, an dem durch Um⸗
Aehung eines größeren, wagerecht stehenden Rades ein viel
leineres, mit jenem durch einen Riemen verbunden, in äußerst
sasche Umdrehung versetzt wird; doch dies kleine Rad ist
jorizontal. Wir befestigen aufrecht, senkrecht auf ihm, eine
urze, etwa 4 Zoll lange Messingroͤhre, die vielleicht 84 Zoll
veit ist. Die Röhre ist unten geschlossen, und etwa ein
Drittel mit kaltem Wasser gefüllt. Damit dasselbe nicht
erausgeschleudert werde, setzen wir oben einen Korkstopfen auf.
Durch Drehung unseres Schwungrades wird nun die Röhre
in äußerst rasche Bewegung um sich selbst, um ihre Axe
dersetzt. Jetzt nehmen wir 2 durch ein Scharnier verbundene
Stücke Eichenholz zur Hand und zwängen die Röhre zwischen
aieselbe, so daß sie bei ihrer Drehung eine äußerst starke
Reibung erfährt. Um die Röhre besser fassen zu können,
ind die beiden Holzer an ihrer inneren Seite etwas rundlich
wusgehöhlt, so daß man, das Ganze als eine Art Zange
betrachtend, die Messingröhre in diese Vertiefungen einklem—
nen kann. Setzt man nun gleichzeitig die Maschine in
Drehung, so tritt eine so heflige Reibung ein, daß das
Wasser in kurzer Zeit erwärmt wird, ja nach 212 Minuten
emerkt man schon den aus der Röhre aufsteigenden Dampf,
der neben dem Korke entweichen kann. Nachdem man noch
ure Qeit die Drehung fortaesekt haft wird der Sork 664