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Wochenblatt zur Unterhaltung und Belehrung für Berglente.
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Erscheint jeden Freitag. Bestellungen nehmen die Expedition in Saarbrüden, alle Postanstalten, sowie auf den hicsigen Gruben und
den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen.
Preis für das Vierteljahr bei der Expedition 83 Sgr., durch die Postanstalten oder durch die besondern Boten bezogen 4 Sgr.
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen.
Amtliches.
Dem Bureau-Assistenten Uh de bei der Bergwerks-Direc—
tion ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste vom
1. März ab gewährt.
Jahrhundert sogar „bei Verlust der Hand'“) zu verbieten.
Trotzdem erreichte derselbe immer größere Ausdehnung und
Blüthe, und wurden in diesen alten Zeiten aus den Gruben
ganz außerordentliche Mengen von Gold und Silber ge—
wonnen.
Die ältesten und reichsten Gruben waren die Gold—
bergwerke bei der Bergstadt Eule (etwa 3 Meilen süd—
lich von der Hauptstadt Prag), wo einst auf einer einzigen
Fundgrube in einem Jahre nicht weniger als für 1. Mil—
sionen Dukaten Gold gewonnen wurde. Im Jahre 1145
fand man daselbst ein Stück gediegenes Gold, welches 24
Ctr. an Gewicht hatte, und im Jahre 1363 trug ein so
Antheil am Bergwerk zu Eule auf ein Quartal nicht weniger
als 30,000 ungarische Goldgulden Ausbeute. Kaiser
Karl IV. ließ aus dem Golde einen großen Klumpen schmelzen
und stellte ihn auf dem Prager Schlosse auf. Diesen Schatz
pflegte er dann den fremden Fürsten zu zeigen, um ihnen
damit zu beweisen, wie reich das Land Böhmen sei. Gar
mancherlei andere Sagen von erbeuteten Goldreichthümern
sind an die Erzgänge der Zechen bei Eule geknüpft. So
namentlich an den Schleier-Gang, der seinen Namen daher
erhalten haben soll, daß ein durch beharrliches Fortbauen
ganz verarmter Gewerke Namens Rothlöw zuletzt sich ge—
zwungen sah, zur Beschaffung der Betriebsgelder sogar den
Brausschleier seiner Frau zu verkaufen, aber mit dessen Er—
lös dann so glücklich war, gewaltige Goldanbrüche aufzu—
schließen.
Die Zahl der Bergleute in Eule war eine sehr große,
and wurden dieselben wiederholt zum Kriege aufgeboten, wo—
bei sie mit ihren Holzäxten ihre „Mannheit bewiesen.“ In
den spätern zahlreichen Kriegsunruhen geriethen die Berg—
werke in Verfall und haben ihren alten Glanz nie wieder
erreicht, obwohl der Bergbau selbst bis heute noch erhalten ist.
Auch Silber- und Blei-⸗Bergwerke wurden in Böhmen
und Mähren sehr bald rege. Einige von ihnen waren in
alten Zeiten sehr ergiebig, nur wenige sind es indessen heute
noch. Fast überall verdankten die Gruben ihre Entstehung
dem Funde eines anscheinend aus der Erde herausgewach—
senen „Stabes“ von gediegenem Silber, dem man dann
nachgrub und hierbei reiche Silbererzadern im Gesteine an—
schlug. So vornehmlich bei den Orten Mies, Beraun,
Przibram, Birkenberg, Kuttenberg, Deutschbrod und Iglau.
An allen diesen und noch vielen andern Orten Böhmens
und Mährens entwickelte sich zum Theil schon im 10. und
12. Jahrhundert ein sehr ausgedehnter Bergban. Seinen
Morgengruß der Bergleute auf dem Wege zur Schicht.
Glück auf!
Wie thut sich das Herz uns auf!
Da hinten bleiben die Sorgen,
Uns grüßt ja der lachende Morgen
Zum neu begonnenen Lauf.
Glück auf!
Glück auf!
Bergleute ziehen zu Hauf,
Da geht's in die Tiefen und Schächte,
Da bringen uns freundliche Mächte
Manch blinkende Stufe im Lauf.
Glück auf!
Glück auf!
Bergunter wogt's und bergauf;
Wie Vögel im schirmenden Neste,
So nimmt uns die Erde als Gäste
Im bergenden Schooße wohl auf.
Glück auf!
Glück auf!
Dort liegen die Schätze zu Hauf.
Drum frisch in die Tiefe gefahren!
Denn will uns der Himmel bewahren,
So fahren wir wieder herauf!
Glück auf!
Ursprung und Entwicklung des Bergbaues.
XVIII.
Die reichen Funde von gediegenem Gold und Silber
ließen in Böhmen und Mähren schon im 7. und 8.
Jahrhunderte an zahllosen Orten Bergwerke entstehen, (vgl.
Bergmannsfreund Jahrgang 1871 Seite 89), zu denen zeit—
weise ein so großer Andrang von Menschen war, daß uͤber
dem Bergbau der Ackerbau ganz vernachlässigt wurde und
elbst Hungersnoth entstand. Zu verschiedenen Malen sahen
sich in Foͤlge dessen die Herzöge genöthigt, den Bergbau
ei nzuschraͤnken, ja mitunter bei schweren Strafen (im 12.