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Glück
auf!
Wochenblatt zur Unterhaltung und Belehrung für Vergleute.
Erscheint jeden Freitag. Bestellungen nehmen die Expedition in Saarbrücken, alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und
den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen.
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Amtliches.
Die ehemaligen Bergschüler Ernst Fricke und Johann
Groß sind zu Grubensteigern auf Grube Sulzbach-Altenwald
ernannt.
Arbeiterverhältnisse auf der Georgs-Parien-Hütte
bei Osnabrück in Hannover. II.
Hausbauvorschuß. Nach Fertigstellung der vor—
beschriebenen Arbeiterwohnhäuser im Jahre 1859 glaubte
die derzeitige Werksverwaltung, auf ein weiteres Ausbauen
der Colonie verzichten zu sollen, in der sichern Voraussicht,
dauß sich einmal die Privatspeculation det Hausbauten an—
nehmen würde und daß zum Andern es sich empfehle, dem
Arbeiter ein eigenes Heim zu verschaffen.
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ein Haus bauen wollte, ein Bauplatz nebst Garten von
etwa 30 Quadrat-Ruthen Größe zum ortsüblichen Preise
überlassen und demselben ein Bauvorschuß in der Höhe des
Werthes des zu erbauenden Wohnhauses gewährt. Die
Arbeiter hatten diesen Vorschuß mit jährlich 4 Prozent zu
verzinsen und in monatlichen Raten derart abzutragen, daß
sie in 15 Jahren sämmtliche Schulden getilgt hatten.
Bedingungen bei Gewährung dieses Bauvorschusses
waren:
1) Daß der Plan des Hauses von dem Baumeister
des Werkes geprüft und etwaige Ausstellungen
berücksichtigt wurden.
Daß der Bau des Hauses selbst unter Controle
dieses Baumeisters stattfand, so daß der Erbauer
durch die Handwerker ꝛc. nicht übervortheilt wurde,
die Werksverwaltung andererseits die Sicherheit
hatte, daß das vorgeschossene Geld lediglich zum
Bau verwendet wurde.
8) Daß der Arbeiter etwas Kapital selbst besaß.
Leider wurde diese letztere Bedingung nicht sehr strenge
sWendhabt und damit der Einrichtung der erste Stoß ver—
etzt.
Rasch meldeten sich nämlich verschiedene Arbeiter, die
den Wunsch hatten, zu bauen; da dieselben das erforderliche
Geld, den Bauvorschuß, verhältnißmäßig leicht ausbezahlt
erhielten, suchten sie das Angenehme mit dem Nütz—
lichen zu verbinden. Unter den verschiedensten Gründen
mußte die eine oder die andere Einrichtung getroffen wer—
den, welche größere Behaglichkeit und Annehmlichkeit ge⸗
stattete. Sobald das neue Haus fertig war, zeigte sich
dann häufig, daß die Möbel, die früher den Wünschen der
Besitzer durchaus genügten, für die neue große Stube ꝛec.
nicht recht geeignet seien. Es mußten zum Theil neue Mö—
hel angeschafft werden; der Haushalt bedurfte einiger Ab—
inderungen, kurz es wurde durch die verschiedensten kleinen
oder großen Anschaffungen das Baukapital unverhältniß—
mäßig hoch.
In Folge dessen wurde dem Arbeiter das regelmäßige
Zahlen der vertragsmäßigen Monatsraten so schwer, daß er
horzog, das Haus wieder zu verkaufen und eine Mieth—
vohnung zu beziehen. Durch solche Miethkäufe kamen
die Häuser mehrfach in die Hände dritter Personen, die
gar kein Interesse für das Werk hatten.
Um derartigen Unzuträglichkeiten zu begegnen, wurde
die angeführte Bedingung, daß der baulustige Arbeiter et—
was Kapital nachweisen mußte, verschärft und bestimmt,
daß er mindestens die Hälfte des Baukapitals besitzen müsse.
Es durfte dabei mit Recht erwartet werden, daß der Ar—
beiter beim Bauen eines Hauses rathsamer zu Werke gehen
und ihm die Abzahlung des vorgeschossenen Kapitals weni—
zer schwierig sein würde. Mit Aufftellung dieser Beding—
ung indessen schwand auch die Baulust, und mußte sich
das Werk, wenn auch ungern, entschließen, den Bau von
Arbeiterwohnungen selbst wieder in die Hand zu nehmen. —
Neue Wohnungen. Sobald dieser Entschluß ge—
faßt war, wurde denn auch sofort der Bau von neuen
Wohnungen und der zweckmäßige Umbau der alten Woh—
nungen kräftig in Angriff genommen. Auf Grund der so—
wohl hier, wie an andern Werken gesammelten Erfahrungen
wurde ein Bauplan entworfen, und sind nach diesem ver—
ugsweise zuerst 16 Familien-Doppelwohnungen ge—
haut. Jetzt, nachdem sich dieser Bauplan bewährt hat,
werden nach demselben allein im gegenwärtigen Jahre 44
aeue Wohnungen erbaut werden.
Bei diesen Doppelhänsern ist auf eine sorgfältige Tren—
nung beider Wohnungen so wie der Ställe, des Höfraumes
und des Gartens ein Hauptaugenmerk gerichtet, die Ein—
zänge sind an die entgegengesetzten Seiten der Häuser
zelegt und ist für thunlichst hohe und luftige Zimmer Sorge
getragen. — Eine Wohnung enthält unten Küche, Stube
und Kammer und in dem obern Theile noch eine große
oder zwei kleine Kammern. Der Keller ist so geräumig,
daß er die Wintervorräthe bequem faßt, und führk von der
kKüche aus eine Treppe in denselben, deren Verschlag noch