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Zelehrung für VBeraeute.
Erscheint jeden Freitag. Bestellungen nehmen die Erpedition in Saarbrücken, alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und
den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen.
Ereis für das Vierteljahr bei der Expedition 8 Sgr., durch die Postanstalten oder durch die besondern Boten bezogen 4 Sgr.
DHer Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen.
saNs
Amtliches.
Die ehemaligen Bergschüler Franz Wasemann und Christian
Schumaun auf Grube Kronprinz, Jakfob Hubig auf Grube
Gerhard-Prinz Wilhelm und Jalob Freis auf Grube Friedrichs—
thal⸗Quirschied sinß zu Grudensteigern, sowie der Bergichüler
Heinrich Schneider auf Geube Friedricht thal Quirschied zum
Maschinensteiger ernannt.
Bruche muscheliger, glänzender Kohlenstoff übrig geblieben
ist. — Wer an solcher Entstehung der Steinkohlen noch
zweifeln möchte, dem vermag der Naturforscher zum Beweise
aber auch noch heute gewöhnliches Holz in einen Stoff um—
zuwandeln, der in Nichts von den Steinkohlen sich unter—
scheiden läßt. —
Nur wie diese zu so gewaltigen Lagern, als welche
wir sie heute finden, zusammenkamen, ist bisher eine noch
nicht endgültig gelöste Frage der Wissenschaft. Es ließe sich
darüber wohl meinen, Wasserströmungen, also etwa Flüsse,
hätten vernichtete ganze Wälder und Pflanzenmassen aus
veitem Umkreise auf eine Stelle zusammengeflößt, so daß
sie in solcher Mächtigkeit, wie die heutigen Kohlenlager sie
zeigen, über einander zu liegen kamen. Auch finden wir
noch heute einen ähnlichen Vorgang in den Treibholzan—
jäufungen mächtiger Ströme, vor Allem des durch die Ur—
wälder Amerikas wogenden Missisippi und des Amazonen—
tromes, durch welche mitfortgerissene Bäume zu gewaltigen
Massen hie und da sich ansammeln, die von Schlamm be—
deckt durch allmälige Zersetzung auch in Torf und in Braun—
ohle umgewandelt werden. Aber wir würden mit dieser
Anschauung nicht die oft über Tausende von Quadratmeilen
ich erstreckende Ausdehnung der vorweltlichen Kohlenlager
begreifen.
Deshalb und auch aus noch andern Gründen bleibt
nur die Annahme wahrscheinlich, daß die Wälder und
Pflanzenmassen einst ganz da, wo sie gewachsen waren und
gestanden hatten, auch sich in Kohlenlager umwandelten.
Durch Zerstörung immer neuer Bestände und neue Sand—
und Schlammüberfluthung in Folge von mächtigen Natur—
Ereignissen erklären sich dann auch die scheinbar räthsel—
hjaften Lagerungen, welche fast alle Kohlenlager zeigen. Man
indet selbige nämlich selten zu einer einzigen Schicht zu—
ammengedrängt, sondern fast immer als mehrere Flötze von
einander geschieden durch bankartig zwischengelagerte Ge—
tteinschichten, welche meist Sandstein, Schieferthon oder
Kohlenschiefer sind und jene erhärteten Sand- und Schlamm—
ablagerungen darstellen, auf denen vorzeitlich eine immer
neue üppige Wald- und Pflanzenvegetation sich erhob. So
konnten mit der Zeit die Kohlenlager auch zu einer Mächtig—
keit anwachsen, wie wir sie beispielsweise im Saargebiete
finden. — Es wurde in jener gewaltigen Vorzeit eben ein
Borrath angesammelt, aus dessen Segensfülle die Mensch—
jeit selbst bei immer steigendem Verbrauch nachweislich noch
Jahrtausende schöpfen kann.
Die Steinkohlen, ihre Entstehung, ihr Vorkammen
und ihre Verwerthung.
III.
Aus dem endlosen Meere ragten bei Beginn der
Steinkohlenformation Inseln empor, die rasch sich mit
Pflanzen und Wäldern bedeckten. Gleichzeitig entwickelte
sich am Rande der Inseln, in den Buchten und Becken, eine
üppige Sumpf-, Morast- und Strand-Vegetation. Die heu—
tigen Steinkohlenlager deuten uns an, wo diese Inseln, die
Buchten und Becken sich befanden. Sie erstreckten sich
weit hinaus bis in die Polargegend. Wir haben sie zu
suchen, außer im mittleren Europa, besonders in Australien,
Ostindien, China, Südafrika, Brasilien und vor Allem in
Nordamerika, aber nicht minder im hohen Norden auf den
Bäreninseln und auf Spitzbergen. Deutschland hob sich nur
erst als eine Gruppe von Inselchen: Theile des Rhein—
landes und Westphalens, Thüringens, Sachsens, Schlesiens,
Böhmens, Mährens u. s. w.
Jahrtausende kamen und verschwanden über diese Inseln
hin; auf den vermodernden und verkohlenden und sich ver—
dichtenden Trümmern der Pflanzen und Wälder erhoben
sich immer und immer wieder neue Dickichte und Pflanzen—
begetationen.
Wie die verschütteten Wälder und Pflanzen nun aber
zu Steinkohle werden konnten? Die Antwort lautet: im
chemischen Prozeß der Zersetzung bei Luftabschluß durch die
Länge der Zeit und durch die Macht des Druckes, den
die drüber legenden Schichten ausübten. Sie wurden eben
nicht gleich zu Steinkohlen. Torf, Braunkohle, Steinkohle
und Anthracit, — das sind die einzelnen auf einander
folgenden Stufen jener chemischen Umänderung. Wie die
Braunkohle nur unfertige Steinkohle ist, so ist diese wieder
nur unfertiger Anthracit; bei dem Anthracit, dieser härtesten
und heiztüchtigsten Glanz-Kohle Amerikas, ist der chemische
Prozeß eben am allerweitesten gediehen, indem aller Sauer—
stoff und Wasserstoff geschwunden und fast nur reiner, im