Full text: Der Bergmannsfreund (3.1873)

III. Jahrgang. 
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æt Saarbrücken, 
y gma n 1 * den 1. Seplemner is78. 
He 9 — 
—8 
Glück 
auf! 
7 
Wochenblatt zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute. 
Erscheint jeden Freitag. Bestellungen nehmen die Erpeditivn in Saarbrücken, alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruba 
den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen, 
Ereis für das Viertelijahr bei der Erpeditivn 8 Sgr., durch die Postanftaiten oder durch die besondern Boten bezogen 4 Sgr. 
Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. 
Amtliches. 
Der Bautechniker Rudolph Ulbrich ist als Bau⸗Assistent auf dem 
Baubüreau der Bergwerks⸗-Direction eingetreten. 
In der ersten Hälfte September erscheint der 
—⸗ 3* — — 
Saarbrücker Bergmannskalender 
für 1374, 
herausgegeben vom Bergmannsfreund. 
Derselbe enthält neben dem Kalendarium, Jahrmarkt⸗ 
verzeichniß und sonstigen Kalendernachrichten eine mit Bildern 
ausgestattete Erzählung aus dem Bergmannsleben Stich 
und Schlag“ von Wilhelm Fischer, sowie eine Auswahi 
anderer unterhaltender und für Haus und Leben nützlicher 
Beiträge aller Art. 
Für den Absatz nach den westphälischen Revieren ist das 
Jahrmarktverzeichniß der dortigen Regierungsbezirke eingerückt. 
Die günstige Aufnahme, deren sich der Bergmanns⸗ 
kalender bei seinem ersten Erscheinen für 18783 zu erfreuen 
hatte, läßt hoffen, daß er auch jetzt wieder als ein lieber 
Bekannter in Bergmannskreisen willkommen sein wird. 
Der Preis ist derselbe wie im Vorjahre: bei den be— 
sondern Boten auf den Saarbrücker Gruben 8 Sgr., durch 
die Buchhandlungen bezogen 4 Sgr. per Stück.“Die Ex— 
pedition des „Bergmannsfreund“ (Gebr. Hofer in Saar— 
brücken) kann nur Bestellungen von mindestens 12 Exem— 
plaren und gegen Baarzahlung übernehmen und gibt dann 
auf je 12 Exemplare (zum Preise von 1 Thlr. 6 Sgr.) ein 
Frei⸗-Exemplar. 
Bestellungen werden schon jetzt gerne entgegengenommen 
und sofort nach Erscheinen des Kalenders ausgefuͤhrt. 
Der Reinertrag des Kalenders fließt der Saarbrücker 
Knappschaftskasse zu. 
Frischer Muth. 
Frischer Muth, leichter Sinn, 
Führet uns zur Arbeit hin. 
Fröhlich ist der Knappen Schaar, 
Heute, wie sie immer war. 
Lustig fort, immer fort! 
Knappen fahret froh vor Ort. 
Bei des Lämpchens stillem Schein 
Fahret in den Schacht hinein. 
Hurtig dann fanget an, 
Schwingt das Fäustel Mann für Mann 
Daß es durch die Berge schallt, 
In den Schächten widerhallt. 
Frischer Muth, leichter Sinn, 
Führet uns zur Arbeit hin, 
Fröhlich ist der Knappen Schaar, 
Heute, wie sie immer war. 
Ursprung und Entwicklung des Bergbaues. 
XXXVIII. 
Auf der linken Seite des Mittel- und Nieder— 
rheines hat das Gebiet der Eifel zwischen den Flüssen 
Mosel und Maas sehr umfangreichen Bergbau aufzuweisen. 
Derselbe erstreckt sich im Kreise Schleiden auf Eisenerze, 
am eifeler Bleiberge auf Bleierze und in der Umgebung 
von Aachen auf Blei-, Zink- und Eisenerze. 
In der Gegend von Schleiden bestand schon zu 
Ende des 183. Jahrhunderts eine Anzahl von Eisenhäinmern, 
welche die reichlich vorhandenen Eisenerze verarbeiteten. 
Daß der Eisenerzbergbau daselbst ein sehr hohes Alter hat, 
beweist außerdem das schleidener , Bergweisthuin,“ das nach 
geltenden alten Gewohnheiten im Jahre 1547 aufgezeichnet 
ist, sowie das „Bergweisthum und Freiheit der Eisenstein— 
bergwerke zu Lommersdorf, wie selbige von Alters auf 
elbigem Berg gebraucht und gehalten werden,“ von 1592; 
nach dem Inhalte sind diese Gewohnheiten jedenfalls uralt. 
Die Abgeschlossenheit dieser Gegenden hat seither die Aus— 
heutung der zahlreichen und mächtigen Eisenerzlager nur 
auf den nächsten einheimischen Eisendedarf beschränkt; erst 
die nächste Zeit wird vermöge der jetzt vollendeten Eisen— 
bahnverbindungen einen Aufschwung herbeiführen. Die 
zegenwärtige Höhe der Eisenerzförderung erreicht nur etwa 
300,000 Etr. im Werthe von 80,000 Thlr. 
Unstreitig einer der wichtigsten und großartigsten Berg— 
baue Deutschlands ist der Bleierzbergban des eifeler 
Bleiberges am nordöstlichen Abhange der Eifel, bei 
den Orten Kall, Kommern und Mechernich. In den 
untersten Schichten der Buntsandsteinformation ist hier unter 
dem Namen „Knottensandstein“ ein Bleierzvorkommen ab— 
zelagert, welches an Reichhaltigkeit und an nachhaltiger 
Verbreitung nicht seines Gleichen hat. Die bis 120 Fuß 
mächtige Lage des Knottensandsteins enthält das Bleierz 
in kleinen, bis zu Erbsengröße anwachsenden Körnern, den 
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