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Vom Gottesreich der kird-e
Reich in Chriftus durch Gehorfam gegen die Rirche
in der Epistel des heutigen Sonn-
ag: hören wir den heiligen Apostel
Paulus sprechen: „Ich sage Dank
meinem Gott allezeit euretwegen für
die Gnude Gottes, die euch in Chri-
stus ‚Jesus geschenkt ist. Denn ihr
:eid qgurech ihn in allen Stücken
‘eich geworden in aller Lehre und
aller Erkenntnis” Dann heißt ©»
weiter: „So mangelt es euch, die ihr
die Offenbarung unseres Herrn ‚Je-
zus Christus sehnsüchtig erwartet, an
xeiner Gnadengabe.“ Am heutigen
Sonntag schauen wir dankbaren Hei-
zens aul unser Leben, auf das sei-
1em Ende entzegengehende Kırchen-
‚ahr zurück, Wır bekennen, daß wir
durch Jesus und seine
Kirche ın allem reich ge-
worden sind. Was waren Wir
ohne ihn. ohne dıe Gemeinschaft mıt
ıhm, dem Haupte der Kirche, Durch
Ihn und seine Kırche haben wir den
Mitbesitz seines göttlichen Erken-
nens und Lebens, besitzen Wir
he Gotteskindschaft, die Liebe des
Vaters, des Sonnes und des Heiligen
Geistes, die ununterbrochenen Gna-
jen des Beistands. Es mangelı an
zeiner Gnade. So können wir ver-
‚rauensvol]l harren auf die Offenba-
rung unseres Herrn Jesus Christus.
auf sein Kommen in unserer Todes-
stunde, auf sein glorreiches Kommen
am jüngsten Tage. Der gute Christ
ist in steter Erwartung und Span-
nung auf das, was hinter dem Heute
und hinter dem Diesseits steht, er ıst
vın Mensch der Ewigkeitshoffnung.
Wie die Jungfrauen im Gleichnis des
Evangeliums die Ankunft des Bräu-
ıgams erwarten, so wartet die Kırche
ut den Tag der Ankunft ihres gott-
lichen Brautigams, Untadelig will sie
yastehen, wenn der Herr kommt,
aanz rein, ganz Braut, ganz erfullt
1.ıt dem Reichtum des Gnaden- una
Lugendschmucks den ihr der gBeott-
Che Brautigam geschenkt, So
wunscht und erwartet sıe auch von
ans Gläubigen, daß wir den Herrn
«tets sehnsuchtig erwarten, sei es,
wenn er in der Opferfeier der heih-
ıen Messe zu uns kommt, sei es,
jaß er uns abberuft aus dem dies-
seitigen Leben, sei es, daß er am
ungsten Tage als Weltenrichter er-
‚cheint,
Wahrlich trostvoll ist das Epistel-
wort: „Es mangelt euch an
<einer Gnade," Gott laßt es an
ach nıcht fehlen. Er gibt uns Nıcht
304 die notwendigen Hilfen und
Snaden des Bestands, sondern g.b1
uns daruber hınaus noch haufıs
geistliche Trastungen, mıt denen er
ansır Streben nach Vollkommenn.n"
interstutzt. Wir erlangen durch diese
Gnaden ein. tiefere Erkenntnis Gei-
zem. eıne größere Macht uber den
Teufel. einen großeren Antrıeb Zur
Ertullung unserer Berufspthehten
and etörkere Widerstandskraft ın
en Prufungen und Heimsuchun-
zÄn, Unsere Licbe wird beicbt, unser
Gettvertrauen vermehrt, unserGiauDe
wird bestärkt, Wır werden ınner-
icher und stiiller, der Geist gewinnt
one größere Herrschaft uber dus
leisch Vor allem aber wind Gott
ur was er in uns begonnen ha’,
auch vollenden, wenn wir als Be-
horsume Kınder der Kirche
jen Weg, den sje uns weist, getreu-
uch weiter gehen, Dann wird ce: uns
Sie grobie Weit aller Gnauden gebin,
Zıe Gnade der Beharrlıch-
Melt Die ans Ende Zwür Können
War uns die GRaäde der Beharriien-
seit nicht verdienen, aber wir aur-
ten von Goties Gute mıt Grund cr-
würten, daß er une die Gnaden des
Bestands geben wird, die uns durch
Ale Versuchurgen des Leber. Bluck-
ich hindurchführen, wenn wir nur
reu den Gnaden entsprechen und
eharrlich um die Gnade der Be-
‚tändigkeit beten. Grundbedingungen
ıber für unseren geistlichen Fort-
chritt. für die Erlangung aller uns
wotwendigen Gnaden und Gaben, ist
inser Gehorsam gegen die
Sirche.
Die Gehorsamspflicht der Katho-
ichen gegen die Kirche ist eine klar
‚usgesprochene Pflicht, wenn wir
ias Wort des Herrn erwägen: „Wer
‚uch hört. der hört mich
ınd wer euch verachtet,
jer verachtet mich; wer
ber mich verachtet, der
‚erachtet den, der mich
‚esandt hat“ (Lk. 10,16) „Wer
XIII schreibt in der Enzyklika im-
mortale Dei: „Alle sollen die Kirche
jeben als ihre gemeinsame Mutter
hre Gebote in Gehorsam beobach-
en, ihre Ehre wahren, keine Ver-
eizung ihrer Rech#e dulden und so
zie} wie möglich durch ihr Anseher
ei andern dazu beitragen, daß aucF
je ihr gleiche Liebe und Pietät ent-
zegenbringen.“ In dem gleichen
Zundschreiben heißt es: „Wer immeı
jes katholischen Namens würdig ist
nuß ein hingebender Sohn der kä-
holischen Kirche sein und als sol-
:her sich auch bekennen: alles, was
ich damit nicht verträgt, ohne Zö-
zıern von sich weisen; von den staat-
ichen Einrichtungen, solange er dies
mit gutem Gewissen tun kann, zum
Zum Roseukrun:
de
lie Kirche nicht hört, sei
jir wie eın Heide und eın
»ffentlicher Sünder‘ (Mt
8.17). Wie oft erinnern die Aposieı-
vorte an diese Gehorsamspfiicht SU
>en wir im Hebraerbrief
Gehorchet euren Vorstehern und
‚ed ihnen untertan. denn sic wachen
us solche, dıe für eure Sveien Re-
henschaft geben solien, damit sic
hes mıt Freuden tun und nıcht mıl
wufzern {Hcbr 123,171 An dıe
"hess»alonıcher schreibt de,
eilige Paulus „Wir bitten euch
Iruder Zeit denen Anerkennung
he sıch unter euch abmuhen und div
re Vorsteher „ind ım Herrn und
sich ermuhnen Seid vol] Hochach-
ung und Liebe gegen sie um ihre
VYırkens willen" 41 Thess 5.12ff)
uf dem Vatikanischen Kon
1) wurde ebenfalls die Gehorsams«
licht 2: zen die Kirche erneut ein-
iescharft Es heißt dort „Der romi-
chen Kirche sind die Gluubigen uni
he Hırten jeglichen Ritas una Ran-
zes Zur hierarchischen Unterordnung
Ing zum waänren Gehorsam verpflich-
et, nieht nur in Fragen des Glau-
dens und des eittiichen Lebens, son-
jern auch ın allem, wäs zur Diszıi-
in und zur Regierung der Kirche
‚af dem ganzen Erdenrund gehourt.
Venn diese Einigkeit mit dem rom.-
chen Papst ın den rechtlichen Ge-
Nemschaftsbeziehungen wie ım Be-
‚enniniws des gieichen Glaubens t1cu
yjewahrt wird, so wird die Kırche
Ührist, tatsuchlich zu einer Herde
inter sinem ahaorsten Hırten"" Les
Schutze der Wahrheit und Gerech-
ıgkeit Gebrauch machen, acht haben
jaß er dıe durch dus Natur_- und gott-
ıche Gesetz seiner Freinejt gezogene
Zrenze nicht uberschreite; dahin ar:
jeiten, daß dıe gesamte Gesellschal'
nehr una mehr jenem Ideale c&
ristlichen Lebens sıch nahere. Be-
ıchtenswert sınd auch dıe Ausfuh-
ungen in der Ehe-Enzyklika Pıu:
{IL, wo sich folgende Satze finden
Gott hat die Kırche zur Huterin
ınd Lehrerin ın allen relıgiusen uno
itthchen Wahrheiten bestimmt, Ih)
‚olien daher die Glaubigen gehor-
den, der Kirche ihr Denken unc
annen unterordnen, um ihren Geist
‘or Verderbnıis zu bewähren. Und
jamit sie sich dieser ihnen von Got!
n seiner Freigebigkeit geschenktern
Ydılfe nıcht berauben, mussen sie der
chuldıgen Gehorsam nicht nur der
lelerlichenEntscheidungen der Kırche
ondern entsprechend auch den ubri
zen Satzungen und Bestimmunger
Eisten, durch die gewisse Ansichten
als gefahriıch oder verkenrt verbo-
en und verurteilt werden. — Die
zehorsamspflicht gegen dıe Kırchr
st an sich e:gentlıch eine selbstver-
tandiıche Pflicht, Betruchten WII
jur kurz das Wesen deı
X<irche! Sie ist ja die unfehlbarce
Verkunderin des Glaubens, sie As1
jie gottgesetzte Huterin der Forde-
‘ungen Christi, sie ist eine nach
Zhristi Willen straff gegliederte, mif
<larer Unter- und Ueberordnung deı
Amtsstufen auszestüttete Gemein-
chaft sie it endlich die Mutter de:
Nummer 41
Gläubigen. Es ist in der Kirche ähn-
lich wie in einer Familie
ohne Autorität und eine entspre-
:hende Gehorsamspflicht auf der an-
dern Seite geht es eben nicht, is!
zein harmonisches, friedvolles unc
zedeihliches Familienleben zu erwaäar-
en. Was wäre ein Heer ohne
?7ührer und ohne Gehorsam sei-
ens der Untergebenen. Endlich bleibt
zu erwägen. wie viel Segen au!
dem Gehorsam ruht, Erst der Gehor-
zam ermöglicht den Gleichklang deı
Herzen, die Einheit der Gemein-
schaft, die feste Verbundenheit mi‘
der Kirche, den Frieden im Innern
die Gewißheit des besonderen Schul-
zes Gottes; ein leichtes Gericht, einer
großen Lohn im Himmel. „Selig:
saugt Franz von Sales, „die Ge
Jorsamen: Gott wird nie zulassen
daß sie in die Irre gehen.”
Dieser Gehorsam ist auch eine
hochernste Pflicht, wenr
wir die Tragweite dieser Phicht fü}
uns persönlich schauen, Die heı
lige Katharina von Siene
richtet an Soderino, einen der mäch.
tigsten Bürger. von Florenz, die
Worte: .„Biet du gegen die heilis<
Kirche, wıe kannst du teilhaben ar
Blute Christi?“ Der heilige Cy
prian »pricht das bezeichnend‘
Wort: „Wenn einer sich der Kirche
widersetzt, glaubt der noch Mitgliec
der Kirche zu sein? Bildet sich de!
ein, mit Christus zu Bein, der deı
Priestern Christi zuwiderhandelt‘
Wenn jemand nicht mit dem Bischo:
ist, ist er auch nicht in der Kirche,
Der heilige Ignatius vO!
Antiochien schreibı an die Ge
meinde von Smyrnä: „Gehorche
alle dem Bischof wie Jesus Christur
und den Priestern wie den Aposteir
Ohne den Bischof tue niemand eiwäa:
was zum kirchlichen Bereich gehour}
Wo der Bischof ist, da soll auch du
Schar der Glaubijgen sein, Wer etwil
hinter dem Rücken des Bischots tui
ist des Teufels Handianger.” Es sollı-
uns eizentlich nıcht echwer falle!
der Kirche zu gehorchen, wenn ww?
auf Christus schauen, den Herrn dı
Kırche, der heute noch ın unsere
heiligen Kirche fortlebt und (for!
wirkt In jedem Anruf der Kırcmn
sollen wir seine Stimme horen, *
jedem Wort der Kirche seine Wahr
heit verehren, in jeder Einrichtun
jer Kirche seine Hirtenliebe erbiik
zen. Dem, der gehorsam gegen dı
Xirche et. erschließen sıch ihr
Reichtumer und Gnudenschaltze
Denn dıe Kirche wıll uns heil
nachen, wil} uns die Gnadenstrom
der heiligen Suakramente erschließer
sje ladt uns immer wieder Zu
Tische des Herrn ein, sie hıft u"
iber das Grab hinaus durch das ht
ige Opfer und die Ablasse, die *
lurbittweise den armen Seelen 2
wendet. Muß darum nıcht unser G
norsam jeicht und froh sein? D«
verstorbene Kardinal Faulhab-
;prach einmal die Mahnung &
‚Seien wir Katholiken reinrassıf
Art! Katholisch durch und dur‘
nıcht altkatholisch. nicht neukaut}?
isch, nicht auchkatholisch, nicht ha
zatholisen. nicht geschnftskatho:x
tatholisch reinrassiger Art. Dr."
= "LU LFAHRT
zu Unserer Lieben Frau vom Ro*
kranz ın Fatıma "arıa zum Friege
Wiek l-Kkirchen.
7. Oktober: Rosenkranzfest, besor
jers für die Rosenkranzbruderscha!
‘en. 11. Oktober: Fest der Mutte'
schaft Mariä, besonders für die Mi
lervereine. An diesen beiden Tage”
Morgens 9 Uhr: Segenamt mit Pr"
digt; nachm. 3 Uhr: Pilger-Andach‘
abends 8 Uhr: Gemeinsamer Rose?
kranz var der Gnadenkapelle