Saite 562
a
‚Nach der Schicht“
Nummer -
Papftbotfifch aft an den 75. Deutschen Katholikentag
zie augenblicklich vor Euch liegeı
nügen. Beschwört und bestürm:
jen allmächtigen und barmherziger
zott, daß er seine väterliche Weis-
ı1eit und Liebe, seine Vorsehung unc
änade über die ganze Welt hin wal-
en lasse. Geht jeden Tag mit neucır
Xillen an die schwere Aufgabe
ı1eran. Eurem Glauben entsprechenc
‚u leben. Seid eines Sinnes unc
ebet so, daß Euer Wort und Eue’
Wandel der Ruf Gottes an das Ge-
vissen und das Herz der ihm Fern-
;tehenden sein könne, Dies ist das
ı1errlichste Apostolat, zu dem Ih;
‘erufen seid
Daß Gott Eurem Wollen und Be-
;innen das Vollbringen gebe, alg
Jnterpfand dessen erteilen Wi
Such, allen Euren Oberhirten. unse
°en ehrwürdigen Brüdern, den Prie-
;itern, dem gläubigen Volk. Euct
ler muütterlichen Liebe und de
änaden auslösenden Fü:rbitte de
’einsten Jungfrau und Gottesmutte'
Maria mit Inbrunst empfehlend. au
jer Fülle des Herzens den ADaste
iıschen Segen.
Aus dem Vatikan, den 20 Aug. 195
Pius pp. XH
(Fortsetzung aus Nummer 33)
Der Glaube ist ein Geschenk Got-
es, das Ihr jeden Tag mit demuüti-
zcm Dank entgegennehmen sollt. Er
st eine Gnade, die Ihr nur durch
beharrliches Gebet festhalten könnt.
Er ist ein überirdisches Glück, das
Ihr in diesen freudlosen Zeiten Euch
nicht entwenden lassen dürft. Er ist
aber an erster Stelle Wahrheit. de-
ren Grund Ihr klar erkennen könnt
and tief in Euer Bewußtsein einsen-
Ken möget. Dann wird er Segen
ınd Gnade, Glück und Kraft wir-
sen — auch in der Hoffungslosig-
zeit der Gefangenschaft. auch im
Frondienst der kaum mehr unter-
drechenen schweren Alltagsaı beit.
Damit sind Wir bereits beim
zweiten Hinweis angelangt,
lien wir Euch geben wollten: Lebt
m Bewußtsein des unermeßhchen
Neichtums, den Euer CGlaunhe Euch
schenkt.
Ihr kommt. geliebte Söhne und
Tochter, Tag für Tag in Berührung
at der Weltanschauung des Mate-
“alismus, Ihr steht im Nahkampf
nit ihr. Fur sie ist die Materie das
Zınzige und das Letzte. Der Glaube
setzt der Materie den Geist entge-
2cn. der sie in seinem Wesen über-
‘ust und schlechthin beherrscht. Die
"ortschreitende Industrialisierung
ind Technisierung der gesamten
Jascins droht, den Einzelnen, seine
Sclbständigkeit und seine Freiheit
u erdiucken Der Materialismus
‚etzt dem die Krone auf, indem er
cac23 unnatürlichen Zustand zur
Weltordnung erklärt und den Ein-
winen zur Nummer im Kollektiv
wiabwurdigt. Der Glaube bäumt
och dıigesgen auf. Er will den Per-
sonlichkeitswert des Menschen bis
aim Letzten verteidigen. Solange es
Joch alaubige Menschen gibt — und
venn sie in Ketten lägen — darf der
Materlalismius nicht vom Siese re-
len. Der Materialismus kann als
Jöchstes nur Mücht und Gewalt
Zelten lassen,
Der Glaube setzt das Recht über
lie Macht, vor allem die Menschen-
rechte, bestimmte Rechte des Ein-
zeinen und der Familie. Sie sind
arsprunglch und unveraußerlich. Sie
ind da, vor jeder irdischen Gewalt,
ıuch vor der Staatsmacht. Der Staat
ist berufen, sie anzuerkennen und
zu schützen. Sie können auch nie
dem Gemeinwohl geopfert werden,
vxeil sie gerade wesentlicher Bez
tandteil desselben sind Das ist Umgang mit Schicksalsgenossen, die
'utholische Weltanschauung. seinen Glauben teilen oder wenig-
Der Materialismus heutiger Prä- CMS Vom Dasein des En
zung mündet nach seinem eizenen en Tl aber er aD Y-
zeständnis aus in Kampf, dei Cluube auben SOHWIDSE Ener lebendig
bei in die Hiebe. nit, daß unsere eigentliche Heimat
‚Gott ist die Liebe” (1.Joh. 4.16) u, Himmel ist und daß wir schon
ınd „auch für den Menschen ist 474 gort Bürgerrecht genießen. Das
as Höchste die Liebe.“ (1. Kor, 13. ıber ist die Erfüllung aller Sehn-
3). Der dies sagt. nimmt die Liebe ‚cht nach Heimat, Frieden und
zoties und des Nächsten als Eines, jebe.
Vo wahre Gottesliebe ist, das ist Das ist es. was wir Euch zu
uch Nächstenliebe; wo wahre urem 75. Katholikentag zu sagen
‘ächstenlicbe ist, da ist auch Got- ‚ünschten. Ihr habt auf seinem
esliebe. Der Glaube ist darum >ogramm eine Gebetstunde ange-
‚uch die Rettung des sozialen Le- e4{zt die von allen Glaubensgenos-
jens. Das Gemeinschafts- und Ge- pn Eures Vaterlandes mit begunger
ellschaftsleben sackt im Materias „voerden soll. Wir können nur hoffen
smus zwangsläufig ab zum macht- 1.4ß dieser, den weittragenden Ver-
Jäaßig beherrschten Kollektiv. Wah- „twortungen der gegenwärtiger
es soziales Leben kann nur gedei- ;4unde so sehr entsprechende Plan
en auf dem Boden der Achtung jchtunggebend für die Zukunft
nd Ehrfurcht vor den Menschen alt „erde, Seid ein Volk von Betern
’cısönlichkeit. Diese Achtung und je Priester an der Spitze, dann
‚hrfurcht sind aber nur möglich, ‚raucht Ihr nicht zu bangen um die
vo der Glaube an Gott, die Seele Ar -nden Dinge. so verschleier
ınd Unsterblichkeit herrscht. Der
Aaterialismus kennt nur die tod-
eweihte Zeit, der Glaube die Auf-
rstehung und Ewigkeit. Der Müute-
lalismus ist ein Ort der Heimatlo-
jakeit. Millionen von Euch haben
je Bitternis des Verlustes der ir-
‚ischen Heimat durchkosten müs-
en; jenes Fleckchens auf der Erde,
vo das elterliche Haus stand, wo
lie Väter und Vorväter als freie
Jenschen sich bewegen durften.
)jer Materialismus macht aus der
[eimatlosigkeit wieder einen Grund-
atz und fügt zur irdischen die see-
sche. Ihm ist der Mensch ja nur
in Stück Materie. Die Materie kann
nan aber umsetzen und vertauschen
vie und wo man will. Wieviele von
‘uch haben die Praxis dieses Grund-
itzes erfahren.
Der Glaube ist Heimat. Im Glau-
‚en und als Kinder der Kirche seid
hr Euch selbst nicht fıemd und
uch den anderen nicht. Sie sind
xure Brüder und Schwestern, alle
inig in den innersten und höchsten
'berzeugungen, in gegenseitiger
‚chtung und Liebe, um Gottes und
esu Christi willen. Wo Ihr die
tirche findet. da findet Ihr ein Stück
leimat. Und selbst wo der Kirche
ler Zugang versperrt sein sollte.
»Jeibt Euch immer noch im per-
önlichen Glauben seelische Heimat.
Auch in der Fremde und Verban-
une. Jeder für sich allein. wie im
Die schöne Madonna von Denn
Zu unserm B:ıld auf der Titeiseite)
Denn ist ein bei Anlegung des
‚ufttruppenubungsplutzes Ahrbruck
ufgehobenes zur Pfarrei Kesseling
chüriges Dörflein. Dort befand sich
n einem Bauernhaus eine ganz wert-
olle Madonna der mittelrheinischen
ichule aus dem 13, Jahrhundert. Sie
vurde fachmännisch gereinigt und
;‚egen den Wurm gesichert, aber
ıcht ergänzt. Maria, die junz2fräu-
iche Mutter, sitzt auf einem Throne
ind hält das geottliche Kind auf
hrem Schoß. Wie gewohnlich be
ılıen Hoizstatuen sind die Arme be:
Autter und Kind fast ganz ver-
:chwunden, auch die Schlußzier de:
Phronsessels auf der linken Seite
Aan liebte im Mittelalter bei der
3emalung der Muttergottesstatuen
lie drei Farben blau-weiß-rot, wo-
ei Gold und Silber die rote und
veiße Farbe oft ersetzten. Maria
rägt auf dem Denner Bild — das
vahrescheinlich früher in einem Hei-
igenhäuschen gestanden hat, einen
joldenen Mantel, Der Thron Salo*
nons aus goldüberzogenem Elfen-
‚ein bildet vielfach das Vorbild für
len Thron Christi und seiner hei-
igen Mutter. Das Kleid der Gottes-
nutter ist oben mit einem Kleinod
leschlossen, gegurtet und falten-
vich über die Knie gelegt. Das Ant-
itz Mauriens ist voll Gute und Er-
ıabenheit, dax reichgewelite Huar
licßt unter dem Kopftuch herab.
ver Hals Mar.enes ist hoch, entspre-
hend der Anrufung „‚Elfenbeinerner
Turm“ näch dem Hohenlied 7 ‚4:
Dein Hals ist wie eın Turm von El-
enbein”. Die Zuge des Jesuskindes
ind reifkindlich genalten, das Kleid
ailt in Wickelfalten hie zu den Fü-
mn
Dis Statue stammt aus der Zeit der
Haufer und prägt den hohen Be-
Irıff der Konize- und Kaliserwurde
xuKend aus Wahrscheinlich trug
vlaria in der rechten Hund ein
Szepter. dies Jesuskind eina Walt
use)
Ws sagt die schone Madonna von
Jeonn dem Beschauer? Maria i<t die
Xonigsin des Himmels, Sic ist die
urb.ttende Almucht Auch uns sast
je wie den Dienern auf der Hech-
eit zu Kanal Alles, was er cluch $3-
jen wird, das tuet! Flat mir. ich bin
he Mutter der echenen Licbe, Ich
verde cuch Zu Meinem Sehne fühn-
on, ın de-sen Hand die Herrschuft
vennt. Er wird dereinst euer Rich-
vr in Wallt ihr ihn dann zum or
igen, barmherzigen Urteilsfalle:
ıaben, dann dient ihm jetzt ir
Freue. Auch ihr sollt einen schöner
Chron im Himmel haben, müßt ihr
such aber verdienen. Nicht in den
sinne, als langten eure schwächer
nenschlichen Kräfte dazu. Aber ih)
sönnt auch durch meine Furbitte die
änade erlangen, die ihr braucht un
zu leben und gut zu sterben. Alle
;chte Schönheit iet ein Werk Gottes
än Kunstwerk des Heiligen Geistes
‚on dem alle Schönheit im Himme
ınd auf Erden ıhren Glanz hat
30id und Edelsteine sind nichts ir
Zergleich mit der Gnade Gottes
ber sie sind deren Sinnbilder
Ich bin auch die ‚Ursache eure!
*reude‘, denn ich habe durch Got
es Huld euch den Heiland ge
:chenkt, den Urheber des Evange-
jums, der Frohbot-chuft, Drum freu
>uch mit mir. denn ich hube der
sohn Gottes mitzeopfert, um euct
las Leben zu erwerben. dus Leber
wiger Freude in Gott. Wer mic}
indet, der hat das Leben gefunden
Selig, die harren an meinen Toren
lie knien an meinem Throne zu der
\ißen maeinn: Sahne
„Das märkische Land ist von Märtyrerblut geheiligt“
Siedenkstunde für die Märtyrer des Bistums Berlin
.Verzib uns, wie auch wir
vergeben!‘
„Die großte Wohltat und der biste
Srweis von Barmherzigkeit ist‘ die
Jnbiiden vergessen und wonlluernd
zesinnt sein gı 2en jene, die Dir ode!
jen Deinen am Vermaosen, an de:
Ihre oder am Leibe Schuden zuge
ugt haben Wer sich einen besonder:!
Inadizen Gett wunscht, der brngt
hm seine Feindschuften zum Opnfer
‚erzebe jede Buleidizung. beie fin
eine Widersacher, Du kannst keir
feeigneteres und wirksameres Alı'te
‚ur Erlangung der getltlichen Barm-
yerzigKelt finden als Verzeihung de
Zebeilaten und Liebe gezen jene, dis
Dich oder die Deinen in Wort ure
Tat verletzt haben!”
Ramascher Katechismus
Zu einem ergreifenden Höhepunkt
des Kathoilkentages wurde am Sams-
sag vormittag die Geduchtnisfeier
‚ur die Murtyrer des Bistums Berlin
ıuf der Freilichtbuhne in den Reh-
jergen. Unter den rund 10060 an-
Ae-enden Gluubigen bemerkte mun
den Kolner Erzbischof, Kurdınal
“rings, und zahlreiche andere Bi-
schofe, Die Feier war dem Geducht-
nıs der Glaubensmartyzer gewidmet,
ie wahrend der Herrschuft dex Nu-
'ronalsozialısmus an den Gefungnis-
en von Pleotzensee, Tegel, Süachsen-
Hausen und Brandenbure-Goerden
nıngerichtet wurden
Der ehemalige Gefangnisseeisorger
Berlins, Ehrenkanonikas P. Buch-
ne:z, der Hunderte von Martvrern
‚af ihrem letzten Weg begleitet haft,
‘Kiarte, die Markısche Landichaft
ce) von Martyrerhlut geheiigt. Wohl
vech mie sei den Tagen der ersten
KNVisten se) das Recat so Beschan-
dat werden, Wie 18 der damaligen
Acıt. Nech sellen habe es auch 20
Jie,e Manner und Frauen @' @ecben,
be so aadfstecht vor ıbren Rıchtern
al Vienkern Be ırılan hıtrlaı
P. Buchholz gedachte vor allem
jer Biutzeugen P. Metzzer. P. Delp
ınd der Maunner des 20 Juli, dıe aile
das Hoheisied des Mürtvrergecistes
vie in den Tagen des Fruhlings der
Kirche vorgelebt haben”. Di:es alles
verde gesagt, nıcht um anzuklagen.
Ondern um zu Zeigen, wohln es
hre wenn Gaetf totecesagt werde
„Müun muß sich heute des Beken-
ermutes dieser Menschen erinnern”,
O schloß P. Buchholz, „aenn dıe Ge-
vilterwolken. die sich ın den Lan-
lern, deren Rezierungen sich gettios
jennen, zu-ammenballen, konnen
ich einer Tages auch hei uns ent-
„den.
Zu viel des Guten
Einmul vqricilte die heilige Mutte
Zaratı Grusderin der Schwester!
'om Heitgsten Herzen Jesu, Wusche
inter die Armen, Eine etWäs Oifrigt
schwester bemerkie dazu: ‚Aber
;hrwuürdise Muticr. das Sind Ja UN
re aLerDSTon SiacKu! SO was 2.7
Nun dech n.cnt den Armen, das
za viel dis Guben“ „Zu vieh sauer
sie, rief de Helge, „zu gut für dir
Armen? Konnte ich es, ich 2.4
bannen mein Alyona IH-0.- 8"
Der Berliner Oberhirte, Bischof
Veskamm, teilte Wahrend der Feier-
Luün.de mit, daß che fur Berlin-
Yoltzen-ece vorgeschene neue katho-
ische Kırche den Numen „Kirche zu
jen heiligen 40 Martyrern“ erhalten
coll Das Gotteshaus werde dann
Deichze:tig ein „lebendiges Denk-
nal‘ an die Blützeugen des vergan-
‘Dean Tahrzahnige. 26:1