" Für ale rohen Kinder
’ ; / Der Mai, der schöne
Piche Kinder Muttergottesmonat hat
' begonnen. Ich weiß, daß
Ihr jetzt ihr zu Ehren ein Altärchen in Euerm Zimmer
schmückt, ihr Blumen bringt und Lieder singt. Und
das Beten vergeßt Ihr auch nicht; da möchte ich Euch
einen Vorschlag machen: Wir alle wollen jeden Mor-
gen im Mai ganz andächtig bitten:
„Maria mit dem Kinde lieb.
uns allen Deinen Segen gib"
Vicht wahr, das ist Leicht und sc
schnell getan? — Habt Ihr's am
Morgen vergessen, dann holt es tags-
über nach! Ich tue es natürlich auch‘
Tienn ich gehöre ja zu Euch
—.
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T,
He]
BE
al
Kader
Nun will ich euch erzählen
Yie Waria das Gebet einer YMutter erhörte
In der Eifel, nicht weit von
Wittlich, liegt im Salmtal die
Zisterzienserabtei Himmerod.
Dort lädt eine Gnadenkapelle
zum Beten ein, und die hei-
lige Jungfrau hat schon man-
chen frommen Pilger erhört.
Vor mehr als hundert Jah-
ren erflehte eine betrübte
Mutter vor dem Gnadenbild
Hilfe für ihr Kind. Sie ıwar
von Badem nach Himmerod
zu Fuß gegangen durch Feld
und Wald, über Berg und Tal
mit einem Tragkourb auf dem
Rücken, Darin saß ihr kleiner Wilhelm, ein Knüäblein
das körperlich und geistig zurückgeblieben war. Es
konnte noch nicht gehen, obgleich es schon vier Jahre
zählte, Ihr könnt Euch denken, liebe Kinder, daß die
Last die Mutter auf ihrem Pilgergang sehr ermüdete
Aber opferbereit ertrug sie alle Beschwerden und bo!
sie dem lieben Gott an zur Heilung ihres Kindes, Durch
ihre Hände glitt der Rosenkranz; ein Gesetz nach den;
andern sprach sie laut mit dem Zusatz: „Maria, zu dir
kommen wir, deine Hilf begehren wir!“ Oder sie ri?f
voll Inbrunst: „Maria hilf! O Maria, immer hilf in
allen Nüten und Gefahren!‘ Vier Stunden lang ıran
derte und betete die glaubensstarke Frau, vier Stun
den lang trug sie das arme Söhnchen auf dem Rücken
Da endlich sah sie die Türme der Abtei und balc
kniete sie vor dem Gnadenbilde,. Sie nahm ihr Knüb-
lein auf beide Arme, hob es zur gütigen Mutter em-
por und versprach ihr vertrauensvoll: „Heilige Jung:
frau, dir weihe ich mein Kind. — Erflehe ihm von
deinem allınächtigen Sohne Heilung des Leihbes und
alle nötigen Gaben des Geistes!“ Und wirklich, sie
betete nicht vergeblich: Unsere licbe Frau von Him-
merod hat geholfen. Wunderbar getrüstet kehrte die
lapfere Mutter mit ihrem Büblein im Tragkorb nach
Badem zurück. Bald konnte der kleine Wilhelm lau-
fen und unterschied sich weder körperlich noch geistig
von den Kindern seines Alters. O, wie dankte da di:
ganze Familie der lieben Muttergottes'
Als Wilhelm ein prächtiger Schulbub war, da wollte
ar durchnmus studieren und Priester werden Aber es
fand sich niemand, der ihn für
dien Besuch des Gymnasiums vor-
bereitet hätte. Er war schon zu alt
um auf der untersten Klasse zı
reginnen. Dazu kam noch die große
Sorge, wer das lange Studium be-
zahlen würde. Wilhelms Elter
waren arm, Sie mufßten dem Sohn
ichweren Herzens zureden, den
schönen Plan aufzugeben und da
schusterhandıwerk zu lernen. E'
"ügte sich in ihren Willen; aber so-
cohl er als auch seine Mutter
ıatten das feste Vertrauen, dal.
ınsere ltebe Frau von Himmerod
bestimmt helfen werde, falls Gott
1us dem armen Schusterlehrling
»inen Priester machen ıvollte.
Neben Seinem Handwerkszeug
ıatte Wilhelm das Lateinbuch lie-
zen, In jeder freien Minute lernte
er daraus die Wörter und Regeln
soweit er sie ohne Lehrer begreifer
x<onnte. Sein Eifer und das beharr-
liche Gebet zur getreuen Himmels-
mutter blieben nicht unbelohnt. Wie
Abtei Himmerod
Ausschnitt ausdem Muitergottes-Altarinder Gnadenkapell«
noch einen anderen ihrer Söhne al;
Priester am Altar zu sehen. Im
Jahre 1864 half die himmlische
Mutter ihrem hohen Schutzbefohle-
nen zum letztenmal hier auf Erden
als er die Reise antrat in die ewigt
Herrlichkeit. — Wenn Ihr einmai
in den Dom zu Trier kommt, liebt
Kinder, dann geht zum Sakraments:
altar! Ihr erkennt ihn an der
ewigen Lampe: denn dort wohn!
der göttliche Heiland. Links vor
diesem Altar steht eine Steinplatt«
in der Wand mit einer lateinischer
Inschrift, die Ihr wohl kaum ent
ziffern könnt, Aber ein Wort ver
möogt Ihr alle zu lesen, n&nlich de
Namen Arnoldi. Das ist der Fa
milienname des Bischofs Wilhelm
der an dieser Stelle begraben lea!
Auch seine Eltern und Geschwister sind scho:
lange bei Gott, Aber ihre Nachkommen wohnen noct
in Badem, Ich kenne sie und auch das Haus, in der
Bıschaf Wilhelm Arnoldi geboren wurde.
Heute habe ich in der Gnadenkapelle zu Hımnpie
rod, wohin die fromme Mutter einst mit ihrem Sohn
chen pdlgerte, ganz innig für alle meine licher
‚Schicht-Kıinder" gebetet Moge unsere hehre Horn
meisJürstin Euch weise beschirmen und geleiten, *
wie es dem Willen Gottes entspricht.
Ich bın froh, dau ich schon bei meiner Taufe unte
ihre Obhut gestellt wurde, weil ich da ihren heil ge)
Namen erhweeit, denn, are Ihr ja uißGt, hecdt Eur
AMarchentant«
Klaster Himmerod und Kirchenruine
zubelte sein Herz, als cınes Tages
in Priester sich erbot, ihn zu urter-
richten und auch alle geldlichen
Schwierigkeden aus dem Wege
rannte‘
Wdhebn erreichte sein hohes Ziel,
ja, ein noch viel hoheres, an das er
un seiner Demut und Bescheiderheift
nie gedacht hatte: er wurde Bischof
vun Trier und wirkte riele Jahre
segensreich in unserer Diozese, Die
Farm l.e erlehre snaur die FEreicde
Maria Deters
‚Mutter, zu dir rufe und sculze ich
Matter. du gutizste, s»iche mir hei
Mutter. du machtizste, Schutz mi
verleih,
O Mutter, so komm, hilf beten mir
O Mutter, zu komm. hilf streiten mir
O Mutter. so komm. hilf leiden mir
O Mutter. so komm und bleibt bei
mie
ES
ASS
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