Full text: Nach der Schicht (32)

32. AHRSGSANG 1986 
—* 
. DEEEMBERWOCE-NR. 49 
J 
ILLVISTRIERTE LEIISCH-RIFI TCVUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG FIIN DASs VOL 
Töpfer bei der 
Heimarbeit 
Wenn das Brennen im 
Töpferofen gut gelungen 
ind der Inhalt wieder 
ibgekühlt ist, wird der 
Ofen vorsichtig ausgeräumt 
uind das Bemalen kann 
eginnen. Dies ist heute 
zeine so schwere Arbeit 
nehr, sodaß auch die Mut— 
er tüchtig mithelfen kann. 
Es gibt in unserer Hei—⸗ 
nat ganze Dörfer und 
Städtchen, in denen das 
Töpferhandwerk schon seit 
irdenklichen Zeiten betrie— 
jen wird. Zumeist befindet 
ich eine Tongrube in der 
Rähe, aus der das Töpfer— 
material leicht beschafft 
vird. Die Leute betreiben 
iese Arbeit im Neben— 
eruf als Heimarbeit im 
Hegensatz zur Massenher— 
tellung in der Fabrik. 
Es ist ein wundersames 
Frlebnis, einem solchen 
Töpfer zuzusehen, mit wel— 
her Geschicklichkeit er die 
Scheibe dreht und seine 
Hefäße formt. Noch in— 
eressanter ist das Trocknen 
uind Hartwerden der glafi— 
gen und glitzernden Far— 
»en zu beobachten. Man— 
hes gelingt und manches 
geht dabei in die Brüche, ein 
Zpiegelbild unseres Lebens. 
Wir tun gut daran, das 
Töpferhandwerk zu unter— 
tützen und die unseren 
Altvordern so traut ge— 
vesenen Töpfe und Vasen 
vieder in unserem Haus— 
jalt zu verwenden, sie sind 
imn wahrsten Sinne ein 
Stück Heimaterde. Unsere 
Töpfer gehen zudem neue 
Wege, erfinden neue Jar— 
»en und Formen und haben 
ich längstens von der ge— 
chmacklosen Massenfabri— 
zation von ehedem freige— 
nacht. — Wie wär's lieber 
eser, wenn auch Du ein— 
nal das einheimische Töp— 
jerhandwerk unterstütztest 
und zu Weihnachten Dir 
einen schönen Teller oder 
eine feine Vase mit einem 
kernigen oder frommen 
Hausspruch darauf erstehen 
vurdest? Ich könnte mir 
»enken, daß dieser Teller 
»der diese Vase in Deinem 
Haushalt einmal recht 
ange hielte und außerdem 
Dir viele Freude bereitete. 
Wierner Geiger. 
R De
	        
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