Full text: Nach der Schicht (24)

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„Nach der Schicht“ 
Heft 25/1928 
Frilche Wehlers Rumorillische Beigabe 
2 2 — 
Ein dramatischer Dichter, der sehr 
piel aus den Werken anderer entlehnt hatte, 
ragte einen Kunstrichter: „Wie gefallen ihnen 
neine Schauspiele?“ Vortrefflich!“ war die 
Auntwort. „Ihre Charakterrollen sind täuschend 
gegeben; sogar alles, was ihre Spißbuben 
sagen, ist gestohlen. 
Mütterlicher Rat. „Kinder, geht dem 
Vater in der nächsten Zeit etwas aus dem 
Wege! Er schreitt einen Roman aus der 
zeit des Faustrechts!“ 
uit Hom Ralι_—lιι _ ιι_ι Mιι_ιο— 
O weh! A.: ‚„Nach der Aufführung der 
neuen Oper wurde der junge Komponist stür⸗ 
misch gerufen!“ — B.: „Vom Publikum?“ 
A.: „Nein, von den Gläubigern!“ 
Von einer reisenden Schauspieler— 
zeseltschaft wurde in der Residenz eines 
zleinen Fürsten ein Stück aufgeführt: die 
Rarreninsel. Da in demselben ein dickes 
Narrenregister vorgezeigt werden mußte, hatte 
sich der Direktor dozu einen Jolianten aus 
der Bibliothek des Jürsten genommen. Der 
Fürst kam zuf illig auf die Bühne und erblickte 
das Buch. „Wozu brauchen sie dieses Buch?“ 
fragte er. „Es ist das Narrenregister“, ver⸗ 
etzte der Wirektor. Der Prinz schlug das 
Buch auf und fand — die Geschichie seines 
Stammhauses. „Dieses Register,“ sagte er 
ächelnd zum Direktor, „ist nicht vollst indig; 
iehmen sie dafür die allgemeine Weltgeschichte.“ 
Fachausdruck. Alter Vagabund: Na, 
Dleener, du jehst woll jar nich mehr uff die 
Dörfer betteln?“ Junger Vagabund: „Nee, 
ick bin bloß noch Stadtreisender.“ 
Ein berühmter Prediger rauchte außer⸗ 
ordentlich gern Tabak. Einmal kam eine ült— 
liche DBame in sein Zimmer und da sie sah, 
daß er wieder die Pfeife im Munde haͤtle, 
job sie einen Finger empor und sagte, als 
sei sie höchst unangenehm überrascht von dieser 
häßlichen Ungewohnheit des berühmten Man— 
ges: „Ei, el, da opfern sie wiederum ihrem 
Hötzen.“ Der Geistiche sah sie ganz ruhig 
and selbstzufrieden an und enigegnete, während 
er eine Rauchwolke von sich blies: „Iein, 
Mdiee Frau! Ich opfere nicht. ich verbrenne 
n.“ 
Wie der Hert. Besucher: Ihr Hund scheint 
aber sehr ungehorsam zu sein.“ Hausherr: „O, 
im Gegenteil, Sie soliten mal sehen wie der 
ein pariert — mir natürlich nicht, sondern meiner Frau.“ 
Unmöglich. Neffe: „Siehst du, Onkel, 
venn du noch eine fette Kuh verkausst, kannst 
du meine sämtlichen Verbindlichkeiten regeln!“ 
— Ontzel: „Du hast ja so recht, denkst du denn, 
ch schüttle mir die setten Kuhe so aus dem 
Lermel heragus!“ 
In einer irischen Stadt lebte ein 
Apotheker namens Leißnitz, ein origineller 
Kauz in jeder Beziehung, welcher Arzneien, 
venn sie auch nicht gerade von einem Arzte 
rezeptiert waren, verabfolgte. Er hat sich da⸗ 
durch namentlich bei der armen Bevölkerung 
einen Namen gemacht und wird von derselben, 
da er verschiedene Schlangen und Eidechsen 
in seinem Auslagefenster hält, allgemein der 
„Snakedoktor“ genannt. Zu diesem kam vor 
einiger Zeit ein deutscher Literat und kaufte 
ein Abführmittel; dasselbe wirkte aber nicht; 
er kam deshalb den folgenden Tag wieder. 
Leißnitz gab ihm ein stärkeres Mittel, doch 
auch dieses verfehlte seinen Zweck. Als er am 
dxitten Tage wieder kam, fragte ihn Leißnitz: 
„Was sind sie denn eigentlich?“ „Literat,“ 
var die Antwort. „Ja, dann glaube ich's, daß 
neine Mittel erfolglos sind. Hier haben sie 
einen Dollar, kaufen sie sich erst was zu essen 
und kommen sie morgen wieder. Denn wo 
nichts drin ist, kann nichts herauskommen.“ 
Ein gedankenloser Schauspieler 
jatte zu sagen: „Und des Cherubs Macht 
durch die Wolken fuhr“, verstand aber den 
Souffleur schlecht und sprach: Und der Cherub 
nacht eine Molkenkur.“ 
lerMonn im Monuæ Um Golhesvillem gs vind doc iciu 
ι ιι ιι O ι_ 
Der Mond im Garten. Klein-Erna ist 
dei ihrer Tante am Lande zu Besuch. Am Abend 
ieht sie den leuchtenden Mond im Garten. 
Tantchen Maria,“ ruft sie stolz, „einen ganz 
sleichen Mond haben wir zu Hause auch in 
88 Garten, aber der euere glänzt noch 
iesser.“ 
Im Geschichtsunterricht erzählt der 
»ehrer wie der Heimatstadt mit 4000 Bürgern 
inmal von Kaiser Napoleon die Zahlung von 
00 000 Talern auferlegt worden sei. Dann frägt 
r: „Was trifft da einen?“ — Zunächst großes 
„chweigen. Dann streckt sich endlich ein Jinger: 
Da trifft einen der Schlagh“ 
Raätsel und Aufgaben 
Gegensütze 
An Stelle eines jeden der nachfolgenden Wörter 
st ein im Gegensatz zu ihm stehendes Wort zu setzen. 
Die Anfangsbuchstaben dieser ergeben alsdann, zu 
inem Wort vereinigt, einen Kalendertag im Juni. 
. Alter. 2. Muhme 3. Kaufmann. 4. Vertrauen. 
. Vorgänger. 6. Zähler. 7. Text. 8. Tisch. 9. Feig— 
eit. 10. Fraqe. 11. Meister. 
2BlIbor-Rütsel. 
— — —— — — 
Ornat. Die erste Silbe vorstehender 13 Wörter soll 
urch eine der nachstehenden derart ausgewech selt 
verden daß die Anfangsbuchstaben, aneinandergefügt, 
inen Wendepunkt im Jahre ergeben a af e flag 
jra mit mün not num o ra schrip strie. 
Schach⸗Aufgabe. 
reuzr 
D. 
c— 
—5— 
L 
g 
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—V3—— 
e nqen von Nr. 24. 
Bexierbild: Bild rechts 
rehen, dann ist der Trapper 
der Mitte zwischen Blatt⸗ 
lanze im Vordergrund und 
„aumstumpf links zu sehen. 
Zilder-Rätsel: An 
ede erkennt man den 
Mann. 
RIDder M* 
3 
Silben⸗Wechsel⸗Rätsel. 
Weiß ziebt und seßt mit dem zweiten Zuge matt. 
Auflösungen erfolgen in nächster Nummer. 
— — — — 77 — — F 9 3 * — 
— —— . —— — — antwortlich im Sinne des Preßgesetzes: Ernst Peter in Wiebelskirchen. Saar 
Herausgeber: Pfarrer und — 97 * eren Faunde ee Fut 
Brezel Kupfer Landung Herzleid Verdikt Mispel 
Puppe Humor Kammer Eagge Konfekt Landwehr
	        
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